"Kannst du dir vorstellen ihm gegenüber zu stehen?", flüsterte Clove.
Sie sass mit Cato im Wohnzimmer. Es war Dunkel, doch niemals ganz. Lichter fluteten den Raum dennoch.
"Wen meinst du?", fragte Cato und stütze seine Ellbogen auf den Knien ab.
"Snow", sagte Clove. Ihr Blick traf Catos. Das flackernde Licht einer Kerze, spiegelte sich in ihre Augen. Er wusste, dass sie Angst hatte.
"Ich will ihn auch nicht sehen und genau so wenig möchte ich in seinem Haus stehen und von seinen Tellern essen. Aber lieber tanze ich auf seinem Boden als unter der Erde zu liegen", sagte Cato.
Clove lächelte. Ihr war nicht danach zu Lachen aber es fühlte sich besser an als in einer Trauer zu ertrinken, die sie so wie so nicht weiter bringen würde.
Die Lichter der Stadt waren unverkennbar. Selbst als sie noch Meilen weit entfernt waren, leuchteten ihnen grelle Lichter der Stadt entgegen.
"Es scheint als würden sie niemals schlafen", meinte Cato.
"Warscheindlich ist die Nacht die einzige Zeit in der sie die Reue fühlen und die Bilder all der Toten die es durch die Spiele gibt drängen sich in ihren sonst so hohlen Köpfen auf. Sie brauchen das Licht um einen Weg in den Schlaf finden zu können.", erwiderte Clove abwesend.
Den Hass den sie in so kurzer Zeit entwickelt hatte überwog alles. Sie hatte sich geschworen nicht mehr zu töten, nie wieder. Aber für Snow würde sie diesen Vorsatz jederzeit brechen, wenigstens noch einmal."Sie haben uns freundlicherweise das Apartment von Distrikt 12 zur verfügung gestellt, solange wir hier sind", sagte Cessica und öffnete die Tür zum Penthouse in dem vor einem Jahr Katniss und Peeta gelebt haben.
"Wieso wohnen wir im Trainingscenter?", fragte Cato.
"Ich vermute ein weiterer Weg euch zu quälen", antwortete Enobaria im vorbeigehen und nahm sich einen Muffin. Sie hatte seit Tagen kaum gesprochen.Sylvia und Percy kamen nur Minuten später an. Und mit ihnen zog Farbe in die Gruppe ein.
"Ach Kinder, ich freue mich euch zu sehen. Clove deine Haare sind so platt... Cato du hast schöne Haut bekommen. Seid ihr schon wieder gewachsen... Und..."
"Okay spar dir die Luft besser", unterbrach Enobaria sie.
Sylvia rümpfte beleidigt die Nase und schob Clove vor sich her in einen anderen Raum.
"Tut mir leid für die Unannehmlichkeiten sie ist nunmal, naja", sagte Percy und rückte einen seiner fünf gold Ringe zurecht.
Satte drei Stunden hatte sich Clove durch die Prozedur gekämpft, bei der sie pausenlos von Sylvia zu geredet wurde. Doch sah sie kaum verändert aus als sie endlich mit Cato, der in einem ganz schlichten Anzug war, zu den Interviews los zog.
Ceasar hatte sich kaum verändert. Wie immer begrüsste er die beiden voller Elan und freute sich über jedes Detail das den beiden nicht einmal selbst aufgefallen war.
"Clove du siehst wunderschön aus", sagte er.
"Danke." Sie lächelte verlegen und schluckte ihren brechreiz. Sylvia hatte sie in ein schlichtes rotes Kleid gepresst, dass ihre kurzen Beine ganz verschwinden liess.
Das ganze Interview über versuchte sie nicht über Ceasar herzufallen und ihm die Augen auszukratzen. Cato war zu beschäftig damit Clove anzusehen. Das tat er immer, so oft er konnte. Und am liebsten dann wenn sie nicht hinsah. Denn dann war sie am schönsten, wenn sie nicht versuchte schön zu sein.
"Ich hasse sie alle", fauchte Clove noch als sie im Fahrstuhl auf dem Weg nach oben waren.
"Ich weiss", meinte Cato.
"Vermisst du sie?", fragte Clove plötzlich. Ihre Stimme war leise geworden.
"Wen?"
"Glimmer"
Cato sah sie erschrocken an. Vielleicht fragte sie das weil sie gerade am zweiten Stockwerk vorbei gefahren waren. Oder weil sie überhaupt hier waren.
"Wieso sollte ich?", stellte er als Gegenfrage.
"Ich weiss nicht. Manchmal frage ich mich was gewesen wäre wenn du sie nicht dort kennengelernt hättest. Du hast sie gemocht, dass habe ich gesehen." Clove zuckte mit den Schultern und sah durch die Scheibe hindurch, wie die Etagen an ihnen vorbeizogen. Ja, er mochte sie. Doch sie war nicht Clove und würde das auch niemals sein.
"Clove, sieh mich an. Sieh mich an", sagte Cato, "Ich habe sie gemocht. Aber dich liebe ich"
Clove schwieg. Sie hatte mit allem gerechnet aber diese Worte überforderten sie beinahe. Und das er sie an einem solchen Ort ausgesprochen hatte. Einem Ort wo sie nicht entkommen konnte. Musste sie etwas sagen? Konnte sie einfach schweigen?
Cato wandte sich von ihr ab.
Klar, du Idiot sags' ihr in einem Fahrstuhl, dachte er.
Als sie den 12 Stock erreicht hatten, rauschte Clove nach draussen. Sie verkoch sich in ihrem Zimmer und setzte sich noch vor der Tür auf den Boden. Gerade in diesem Moment fühlte es sich so an als wäre der Wagon, der Achterbahn, wieder vor einer dieser riesigen Steigungen.
Zuerst weiss es dein Kopf. Er weiss, dass du dich fürchtest. Dann deine Lunge, den jeder Atemzug ist schwer wie Blei und in deiner Lunge scheint kein Platz mehr zu sein. Schliessich dein Herz, es pumpt ohne Pause, immer schneller. Und wenn es in deinem ganzen Körper angekommen ist, fühlt es sich an als würde dich jemand mit Steinen bewerfen. Aber du weisst, dass eigentlich du es selbst bist, die dich so klein macht.
Snow darf nicht gewinnen. Er darf nicht gewinnen, sagte sie sich dann. Und es half. Irgendwann war es vorüber, dass war es immer. Aber in den Minuten in denen es da war fühlte sie sich als würde sie sterben.
"Wieso ist Clove so schnell abgehauen?", fragte Brutus.
"Hast du sie verärgert?", meinte Enobaria.
"Wie war das Interview?", hickste Sylvia.
"Halt die Klappe", sagten Enobaria und Brutus gemeinsam.
"Nein, ich hab sie überfordert", antwortete Cato.
"Muss ich mit ihr reden?" Enobaria war schon aufgestanden doch Cato winkte ab.
"Ich geh schon", sagte er.
Cloves kauerte auf dem Boden. Sie weinte nicht. Aber sie bewegte sich auch nicht.
"Es tut mir leid. Ich wollte das nicht sagen", entschuldigte sich Cato.
"Nein, das ist es nicht", wisperte sie und stand langsam auf, "Das Problem ist, dass ich glaube dir niemals das zurück geben zu können was du mir gibst."
Cato war erleichtert. Es könnte schlimmer sein.
"Das sollst du auch nicht. Sei einfach nur du das ist mir mehr als genug", sagte er.
"Okay", erwiderte sie verlegen.
Es war einer dieser Augenblicke in dem es schien als wären sie zwei normale Teenager, mit normalen Problemen. Doch schon Morgen würde er es ihnen wieder nehmen. All das Glück und Gute.
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Clove und Cato - Rache ist weiss
FanfictionDie Spiele sollten ihnen alles geben was sie sich jemals gewünscht hatten. Doch sie wurden gebrochen und verloren alles was sie hatten. Selbst ihre Liebe schien das nicht überstanden zu haben. Aber als die Rache auf ihren rebellischen Akt folgte, v...