3. Ausfragung

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3. Ausfragung


»Du sagst also, dass dein Vater keine Affäre hat?«

Genervt schaute Scorpius von seinem Pergament auf und durchbohrte Rose mit seinem Blick. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück hatte sie wieder damit angefangen über seinen Vater zu reden und langsam fragte er sich, ob er wirklich in sie verliebt war. Im Moment ging sie ihm eher auf die Nerven.

»Mein Vater hat garantiert keine Affäre«, knurrte er also als Antwort und drückte seine Feder dabei etwas zu stark auf das Pergament und hinterließ einen Tintenfleck, den er mithilfe eines Zauberspruchs wieder entfernen musste.

»Nun ich bin mir da nicht so sicher. Wie wäre es mit einer Wette? Wenn ich richtig liege, dann habe ich etwas bei dir gut, und wenn du richtig liegst, dann schulde ich dir einen Gefallen. Also was sagst du?«

Scorpius schaute wieder zu Rose, die ihm eine Hand zum Einschlagen hinhielt.

»Nun gut, die Wette habe ich eh schon gewonnen«, brummte er und nahm ihre Hand um sie zustimmend zu schütteln.

Rose lächelte ihn an und sofort wurde Scorpius warm ums Herz. Er konnte ihr nicht böse sein, wenn sie ihn so anschaute. Doch lange hielt diese, für ihn besondere Bindung nicht.

»Also dann müssen wir Professor Malfoy beschatten, um etwas über seine angebliche Affäre herauszufinden.«

»Du glaubst doch nicht wirklich, dass er sich innerhalb Hogwarts mit einer Frau treffen würde oder? Ich meine, woher soll überhaupt das Gerücht herkommen, dass er eine Affäre hat?« Darius mischte sich ein und erntete sofort einen bösen Blick von Rose.

»Mir ist durchaus bewusst, dass er sich nicht im Schloss mit seiner Geliebten treffen würde. Sehr wahrscheinlich werden sie es in Hogsmeade tun oder in den Ländereien hinter der Appariergrenze, wo sich keine Schüler mehr herumtreiben. Und das Gerücht macht seit dem letzten Hogsmeade Wochenende die Runde, weil man ihn mit einer Frau im Eberkopf gesichtet hat. Nur leider waren es keine volljährigen Schüler und durften deswegen den Eberkopf nicht betreten. Scorpius, genau dort werden wir warten, so lange, bis dein Vater dort aufkreuzt.«

Rose klang bei ihrem letzten Satz so bestimmend, dass Scorpius einfach nur bejahend nickte. Gleichzeitig freute er sich aber auch darauf, alleine Zeit mit ihr zu verbringen.

»Vielleicht könntest du deinen Vater vorher etwas unauffällig fragen, wann er nach Hogsmeade geht, ob er irgendwas in seinem Leben bereut und verändern will oder so etwas in der Art. Ich meine, wir können ja schlecht jeden Abend dort Ausschau halten«, überlegte sie und wieder musste Scorpius ihr Recht geben.

»Ich werde heute Abend zu ihm gehen, im Moment hat er ja noch Unterricht.«

Rose nickte und drehte sich von ihm weg um sich wieder den Projektarbeiten zu widmen.

Der restliche Tag zog sich in die Länge. Sie hatten sich alle an dem Arbeitstisch versammelt und Rose hatte die Mappen zugeteilt. Scorpius empfand dies nicht wirklich als Teamarbeit, aber er widersprach nicht, da er keine Lust auf eine Diskussion hatte und zudem gerne alleine und in Ruhe arbeitete.

Nur das Kratzen der Federn auf den Pergamenten war zu hören und irgendwie empfand Scorpius die Situation erdrückend. Umso froher war er, als er bemerkte, dass sein Vater mittlerweile Unterrichtsschluss hatte.

Er stand auf und legte seine Feder zur Seite.

»Ich werde dann meinen Vater etwas aushorchen, bis später«, sagte er nur kurz und verschwand dann aus ihrer kleinen Wohnung.

Die Hände tief in seinen Umhangtaschen vergraben und den Blick etwas gesenkt lief er zum Kerker und stand wenig später in dem Büro seines Vaters.

Swapped LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt