13. Zweifel?

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13. Zweifel?


Am ersten Tag der Weihnachtsferien war Scorpius leicht nervös. Wie gewohnt apparierte er mit seinem Vater ins Malfoy Manor, was seitdem seine Mutter nicht mehr lebte, einsam und verlassen wirkte. Nur dank den Hauselfen, die sein Vater mittlerweile bezahlte, empfing sie keine Staubschicht.

»Ich habe darüber nachgedacht, das Anwesen zu verkaufen. Es ist viel zu groß für uns beide ...«, sagte sein Vater in dem Moment, als Scorpius seinen Mantel auszog. Geschockt schaute er zu dem Älteren. Auch wenn der junge Slytherin sich schon lange in den alten Gemäuern von Malfoy Manor nicht mehr heimisch fühlte, wollte er es nicht verkaufen. Zu viele glückliche Erinnerungen verband er mit diesem Haus. Nicht wenige davon, als sie noch eine richtige Familie waren, als seine Großeltern und seine Mutter noch gelebt hatten.

Scorpius schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er die Hand seines Vaters auf seiner Schulter spürte.

»Entweder ich verkaufe dieses Haus oder ich vererbe es dir verfrüht. Ich habe schon lange darüber nachgedacht. Es wäre für mich viel angenehmer, mir ein Haus in Hogsmeade zu kaufen. Wenn du deinen Abschluss hast, habe ich auch keinen Grund mehr, das ganze Wochenende in Hogwarts zu verbringen.«

Scorpius hörte die Worte von Draco, doch er brauchte etwas um sie zu verstehen.

»Ich ... ich weiß nicht. Kann ich darüber nachdenken?«, fragte er schließlich leise und sein Vater nickte.

Nachdenklich ging der Schüler in sein Zimmer und machte sich daran, seinen Koffer auszupacken. Er biss sich auf seine Unterlippe, da er den Gedanken einfach nicht vom Manor lösen konnte.

Es war schon so lange im Familienbesitz, dass Scorpius nicht einmal wusste, welcher Malfoy es einmal gebaut hatte. Und irgendwie kam es ihm nicht richtig vor, wenn er dieses Haus erben würde. Denn er würde den Stammbaum nicht rein halten, das war ihm schon klar, selbst wenn es nicht mit Albus klappen würde. Er würde die Person heiraten, die er liebte. Und dabei würde er garantiert nicht auf den Blutstatus achten.


»Und, wann besuchst du Albus?«, fragte sein Vater ihn beim Abendessen. Nervös rutschte Scorpius auf seinem Stuhl hin und her und kaute langsam seinen Bissen zu Ende.

»Morgen«, sagte er dann kurz angebunden. Er war sich dem Blick des Älteren bewusst, doch er wollte nicht mehr sagen. Morgen würden Albus und er sich vor seiner Familie outen und er hatte verdammt schiss vor der Reaktion dieser. Dass sein Vater es so gut aufgenommen hatte, freute ihn immer noch, doch er bezweifelte, dass alle so wie er reagieren würden.

»Mach dir keine Sorgen Scorpius, alles wird gut.«

Sein Vater schien mal wieder seine Gedanken lesen zu können und Scorpius wünschte sich sehr, dass er auch dieses Mal recht hatte.


So kam es, dass der Blonde am nächsten Morgen mit leichten Magenschmerzen, vor Nervosität, zu Albus apparierte. Er hatte fast eine geschlagene Stunde damit vertrödelt in seinem Ankleidezimmer zu stehen und sich zu fragen, was er anziehen sollte. Schließlich hatte er sich für eine dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd entschieden, was sich gut mit seinem dunklen Mantel machte.

Trotzdem schmälerte es Scorpius Anspannung nicht. Er schluckte einmal, als er durch den Muggelvorort schritt, um schließlich am verborgenen Haus der Potters zu klopfen.

»Hallo Scorpius«, begrüßte Misses Potter ihn und zog ihn in eine kurze, aber herzliche Umarmung. Da der Blonde oft bei den Potters zu besuch war, kannte er diese Art von Umarmungen. Aber da er wusste, dass er heute nicht nur seinen Freund besuchen würde, war er nervös und erleichtert, als sich die Frau wieder von ihm löste.

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