8. Ein guter Rat

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8. Ein guter Rat


Scorpius hatte in dieser Nacht schlecht geschlafen. Viel zu sehr kreisten seine Gedanken um Rose und um Albus. Der Blonde hatte seinen besten Freund nicht mehr gesehen, nachdem dieser ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte und er wüsste nur zu gerne, was er damit ausdrücken wollte. Dazu kamen noch die Worte von Darius, der offensichtlich glaubte, dass zwischen ihnen etwas laufen könnte.

Verwirrt seufzte Scorpius und griff nachdenklich unter sein Kissen, wo er die Seite des »Sinopsis Ablacsion« Zaubers aufbewahrte. Wenn er ihn benutzen würde, dann hätte er wohl Klarheit, wüsste zumindest, was Albus für ihn empfand.

Lange starrte er die Worte an und zerknüllte dann den Zettel.

Entschlossen sprang er aus seinem Bett, schnappte sich nur seine Schuhe und seinen Morgenmantel, um seinem Vater einen Besuch abzustatten. Es war gerade einmal fünf Uhr am Morgen, also war noch niemand wach. Der Vorhang an Albus Bett war zugezogen, dass es den Blonden beruhigte, da sein Freund offensichtlich doch noch spät in der Nacht in sein Bett gefunden hatte.

Ruckartig wandte er den Blick ab, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Das Schloss war gespenstisch ruhig, als Scorpius in Richtung Kerker lief. Da er es in den letzten Tagen mehrmals von seinem neuen kurzzeitigen Zuhause aus gemacht hatte, kannte er den Weg schon mehr als auswendig.

Zum zweiten Mal an diesem Tage stand er schließlich von der Tür seines Vaters und klopfte. Sein Blick fiel auf das Schloss und sein Magen verkrampfte sich. Er würde seinem Vater die Wahrheit sagen und ihn dann fragen, was er machen sollte.

»Scorpius, was machst du denn um diese Zeit hier?«, fragte Draco Malfoy etwas später offensichtlich müde, nachdem er nur in T-Shirt und Schlafhose die Tür geöffnet hatte.

»Ich muss mit dir reden Dad«, sagte Scorpius eindringlich und sein Vater trat sofort zur Seite.

»Was ist passiert?«, fragte dieser besorgt und alle Müdigkeit schien verschwunden zu sein.

Jetzt schaute der junge Slytherin seinen verwirrten Vater an und wusste nicht, wie er anfangen sollte. Er öffnete seinen Mund und schloss ihn wieder. Mehrmals.

»Tee?«, fragte dann der Ältere und Scorpius nickte sofort.

»Ich schätze, es geht darum, dass Rose Weasley vor meinem Büro geküsst hast?«, fragte der Ältere, als er seinem Sohn eine Tasse Tee in die Hand drückte. Scorpius nickte und schmunzelte, da sein Vater Rose nie »Rose Granger-Weasley« nannte, sondern immer »Rose Weasley«. Doch dann merkte er den immer noch fragenden Blick seines Vaters und überlegte, wie er anfangen sollte zu erzählen.

Schließlich fing er an, indem er von dem Streit mit Rose erzählte, wie sie behauptet hatte, dass sein Vater eine Affäre hatte. Als der Ältere nichts kommentierte, machte er weiter und erzählte, wie sie ihnen hinterherspioniert hatten und wie sie zu guter Letzt gestern hier einbrechen wollten.

»Scorpius«, sagte Draco Malfoy tadelnd, doch er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen.

»Also habt ihr euch nur geküsst, damit ich nicht sehe, wie ihr einbrechen wolltet? Raffiniert.« Scorpius grinste verlegen, war aber froh, dass sein Vater ihn nicht für den Versuch maßregelte.

»Und jetzt? Hat dich der Kuss so aus der Bahn geworfen?«

Der Jüngere erklärte, dass er eigentlich nichts gefühlt hatte und wie er später mit seinem besten Freund darüber gesprochen hatte. Etwas zögernd erzählte er auch schließlich von dem Wangenkuss, den er als schöner in Erinnerung hatte, als das Ganze mit Rose.

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