Kapitel 4

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Ich wurde von einen unsanften Tritt in den Rücken geweckt. Mit schmerzverzerrten Gesicht versuchte ich mich hoch zu rappeln, vergeblich, wie sich heraus stellte war es nicht einfach sich mit gefesselten Händen aufzusetzen. Doch meine kläglichen Versuche wurden so oder so abrupt unterbrochen, als mich jemand a den Schulter hoch riss und mich nach vorne stieß. Unsicher tapste ich mit kleinen Schritten nach vorne, durch den Sack über meinem Kopf konnte ich nicht mehr als Schemen sehen, Licht und Dunkel, ohne klare Grenzen, es hatte etwas faszinierendes an sich. Mit Sicherheit hätte ich versucht ein Muster darin zu erkennen, wäre da nicht dieser pochende Schmerz in meinem Hinterkopf, wie ein kleiner Hammer der gegen das innere meines Schädels klopfte und jegliches andere Geräusch übertönte.
Ich wünschte mir im Moment nichts sehnlicher als diesen Schmerz zu lindern, doch woher kam er nur?
Ich war am Fluss baden, hatte das Farbenspiel des Licht betrachtet und dann hatte man mich von hinten überrumpelt, ich wurde gefesselt und vermutlich gerade entführt..... stop! Irgendwas stimmte hier nicht. Verdammt scheiße! Ich wurde entführt! 
Innerhalb von Sekunden schoss Adrenalinen wie flüssiges Eisen durch meine Adern. Der Schmerz war wie weggeblasen und wurde durch schiere unkontrollierbare Panik ersetzt.
Ich fing an zu laufen, ohne das wirklich zu wollen, mein Körper reagierte einfach, es war vollkommen egal das ich nichts sehen konnte. So schnell meine Füße es irgendwie zuließen hastete ich los, stolperte über jede einzelne Wurzel, die dieser verflixte Dschungel haben zu schien. Mit nur einem einzigen klaren Gedanken im Kopf ich musste hier weg, ganz, ganz schnell.
Und dann lag ich auch schon wieder flach wie eine Flunder am Boden, der Aufprall war schmerzhaft, aber nichts im vergleich zu der eisigen Angst die sich in mir ausgebreitet hatte und alle meine Sinne vollkommen einnahm. 
Von irgendwoher drang ein heiser klingendes Lachen an mein Ohr "Was ist los kleine Priesterin? Ist dir Durga heute etwa nicht hold?" die Stimme des Mannes war widerlich schmierig und gab mir das Gefühl als stände ich in peitschenden Regen. All die feinen Härchen auf meinem Körper stellten sich auf wie das Fell einer wütenden Katze. Ich hatte Angst, reine pure Angst.

Was würde jetzt geschehen? Was wollte dieser Man von mir? Wer waren sie?
Eine Hand packte mich an der Schulter, heiß und schwitzig, drehte mich langsam auf den Rücken. Durch den Sack auf meinem Kopf konnte ihr nicht mehr als eine dunkle Siluette sehen, genug um mir das Gefühl zu geben mich nie wieder rühren zu können.
Und dann war der Sack plötzlich weg, einfach so, der plötzlich ansteigende Helligkeitsfaktor lies mich stark blinzel, was war hier nur los? Ein hässliches Gesicht schob sich in mein Blickfeld und grinste mit maisgelben Zählen auf mich herunter. Kalte Schauder jagten im Sekundentakt über meinen Rücken. *Brahma, Vishnu und Shiva wenn es euch wirklich gibt und ihr jemals über mich gewacht habt, erbarmt euch meiner. Helft mir! Ich flehe euch an.* noch nie zuvor hatte ich zu den Göttern gebetet und es aus ganzen Herzen ehrlich gemeint. Meine Kehle war zugeschnürt und ich konnte spüren wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Würde ich nun sterben? Noch nie hatte ich solch eine Angst verspürt, sie war überwältigend nahm jeden Winkel meines Denken und Sein ein, während sich ein einziger Gedanke in meinem Kopf manifestierte. Er schwebte vor mir wie die Strahlen der Sonne, klar und hell, so nah und doch nicht greifbar.

"Was zum Teufel soll das den werden Growsigan!"die neue Stimme war donnernd und wie ein Schatten verschwand der hässliche Mann aus meinem Gesichtsfeld. "Nicht, nichts Meister, ich wollte sie nur erschrecken." der schmierige Tonfall von zuvor war zu einem unterwürfigen, ergebene geworden. 
Ich wurde erneut aufgerichtet, zwar immer noch nicht gerade sanft, aber diese mahl ohne das ich dabei verletz wurde. In mir wagte kurz so etwas wie Hoffnung zwischen der Angst aufzukeimen, vielleicht war das alles ja nur eine böse Verwechslung. Vor mir stand ein junger Mann, ziemlich klein gewachsen, mir einer tiefen Narbe über seine rechte Schulter. Irgendwoher kannte ich ihn. Natürlich er war einer von den Schauspielern, er musste das alles gesehen haben und war hier um mir zu helfen. Meine Gedanken überschlugen sich vor Freude und Erleichterung, bis sie über einen kleinen Stein stolperten und in tausend Stücke zerbrachen. Woher kannte er den Namen meines Entführers und warum nannte dieser ihn Herr? Erneut brach die Angst in mir aus, ich versuchte von den Knien auf die Füße zu kommen, jetzt da ich etwas sah gab es eine reelle Chance für mich weglaufen zu können. Doch ich wurde wieder unsanft auf die Knie gedrückt. Der Schauspieler ging direkt vor mir in die Hocke und griff nach meinem Kinn. Ich wollte weg sehen, ihn meine Angst nicht sehen lassen, aber er zwang mich ihn anzusehen. "Weißt du, in Anikel wird man viel Geld für ein unberührtes Mädchen wie dich bezahlen. Ich fände es zu schade wen wir etwas von deiner Reinheit stehlen müssten, das würde deinen Wert um so vieles verringern. Aber wenn du noch einmahl weg läufst rufe ich Growsigan nicht mehr zurück. Dann kann er mit dir machen was auch immer sein abscheuliches Gesicht will." während er sprach lächelte er, als würde er einem kleinen Kind erklären es bekäme heute eine extra Portion Nachtisch.
In mir würde die Angst nach und nach zu Planken Hass, mit jeder Sekunde die er mich so ansah wuchs er in meiner Brust, loderte durch meine Adern und versengte meine Gedanken. Wie konnte er mir so etwas nur antun? Mich zu einer Sklavin oder Schlimmern machen. Wieso tat ein Mensch nur so etwas? Ich wollte Schreinen vor Verzweiflung, Angst und Hass, doch es trat kein Wort über meine Lippen, ich würde ihm nicht die Genugtuung geben zu sehen wie ich lit.

Man zwang mich zurück zu den restlichen Männer zu gehen. Wie ich feststellte waren es fünf an der Stückzahl und es gab noch weitere drei Mädchen, die ebenfalls gefesselt waren. Alle drei saßen auf einen Wagen, den selben auf dem ich gelegen haben musste. Sie sahen kaum auf als an mich zu ihnen setzte, es war als wären sie alle in einer Art Blase gefangen, die sie von der restlichen Welt abschirmte. Unser Gefährt setzt sich ruckelnd in Bewegung und ich konnte nicht anderst als die drei Mädchen zu beobachten. Ob sie wohl das gleiche Schicksal wie ich teilten? Sie waren allesamt bildhübsch, zierlich und anmutig. Ganz anderst als es mein Erscheinungsbild war, eher ähnelten sie Amala. Plötzlich war ich froh hier zu sein, am Ende wäre das alles sonst noch ihr passiert. Es mochte sein das ich meine Schwester oft nicht verstand, ja vielleicht war ich auch hin und wieder eifersüchtig auf sie, aber so etwas würde ich ihr nie wünschen. Auch unsern Vater nicht, er wäre daran zerbrochen wen diese Diebe Amala mitgenommen hätten. Mit diesen Gedanken tröstete ich mich, während sich unser Weg immer tiefer in den Dschungel schlug. Bald schon konnte ich nicht mehr sagen aus welcher Richtung wir überhaupt gekommen waren, noch in welche es ging.
Ich spürte wie meine Gedanken abdrifteten und ich in eine ähnliche Starre verfiel wie die anderen Mädchen. So also fühle sich Hoffnungslosigkeit an.

Die 7 SiegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt