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„W-was?" stotterte Alice überrascht.

„Ich bin Amaimon, der Erdkönig. Also, was sagst du nun?" Ungeduld schwang in seiner Stimme mit.

Aber das verängstigte Mädchen bemerkte diese gar nicht, zu viele Fragen schwirrten in ihrem Kopf rum.

„Was sollte ein Dämonenprinz an einer Exorzistenschule suchen? Und warum solltest du mir helfen wollen?"

Das ist so cool. Für den Bruchteil einer Sekunde vertrieb dieser Gedanke ihre Panik.

„Ich bin wegen meinem Halbbruder da, Rin. Alle sind so begeistert von ihm, ich will wissen, warum. Bevor ich das austeste brauche ich aber Informationen für einen Plan. Damit er ernst macht. Bruder sagt das ist notwendig. Und du stehst ihm nahe, oder nicht?" Er schaute ihr tief in die Augen. Alice bekam das Gefühl in ihnen zu versinken.

„Ich würde nicht unbedingt 'nahe' sagen, aber wir sind sowas wie Freunde...glaube ich." antwortete sie eingeschüchtert.

„Also?" drängte er wieder.

Alice begann zu zittern. Sie hatte genug Filme gesehen, um zu wissen, wie das endete. „Wirst du mich töten, wenn ich ablehne?"

Jetzt war er es, der nicht verstand. Trotzdem legte sich ein amüsiertes Grinsen auf sein Gesicht.

„Bruder verbietet mir, Schüler zu töten." Sein Kopf legte sich in wenig schief. „Aber warum solltest du das nicht wollen? Willst du weiter so sein, wie jetzt? Schwach, menschlich?" Das letzte Wort spuckte er förmlich aus.

Sie hob ihren Blick und sah zu ihm auf. Ins Schwarze getroffen. Das war genau das, mit dem sie schon ihr ganzes Leben lang rang. Alice hatte keine Lust mehr mittelmäßig zu sein. Er bot ihr das an, was sie sich schon so lange wünschte. Und außerdem war es Kyle...Amaimon. Und trotz allem, was sie gerade über ihn erfuhr, war die Anziehung zu ihm noch da. Wenn sie ganz ehrlich mit sich war, machte ihn das nur noch interessanter.

'Du fandest die Bösewichte in Filmen doch eh immer am Besten.' dachte sie sarkastisch.

Aber etwas in ihr hielt sie trotzdem davon ab, zuzustimmen.

„Wirst du Rin töten? Ich kann ihn nicht einfach verraten..." Er war immerhin ihr Freund.

Genervt rollte der Dämon die Augen.

„Bruder verbietet mir Schüler zu töten." wiederholte er. „Und ich werde mit oder ohne dich weiter machen."

Das leuchtete ein.

Sie wusste, dass es falsch war, aber es war ihre Chance. Als ob ihr Traum wahr werden würde. Und so wie er das erklärte, klang das auch nicht so schlimm, oder?

Sie fühlte sich wie Luke Skywalker, nachdem Darth Vader ihn überreden wollte, auf die dunkle Seite zu kommen.

„Ich bin dabei." stimmte sie schließlich lächelnd zu.

Luke hatte im Gegensatz zu ihr immerhin so/so die Macht.

Amaimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt