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Nach dem Unterricht traf sie sich wieder mit Amaimon. Sie wollte ihn über ihre 'Entdeckung' ansprechen, wusste allerdings nicht wie. Er sollte nicht wissen, dass sie daran gedacht hatte, mit Rin zu reden, also behielt sie ihre Gedanken erstmal für sich, bis sich ein besserer Moment fand.

„Wie fühlst du dich?" fragte der Dämon auf dem Weg durch den Wald.

Das Mädchen zuckte die Schultern. „Normal, nicht stärker/ so."

„Schade."

Sie schluckte, hoffentlich passierte noch was, er sollte sie nicht aufgeben.

Auf der Lichtung angekommen, fing Amaimon an, Waffen aus seinem Mantel zu ziehen. Alice war überrascht, wie viel er einfachso dabei hatte; ein Paar Schwerter und mehrere kleine Messer.

Er hielt ihr 2 kleinere dünne Klingen hin. „Für dich." sagte er knapp.

Ihre Augen weiteten sich. „Ehrlich? Du schenkst sie mir?"

Nickend gab er sie ihr in die Hände. „Du hast gesagt Schwerter und Messer, also hab' ich dir diese besorgt. Wie willst du ohne Waffen kämpfen?"

Alice konnte ihr Glück kaum fassen. Er hatte ihr richtige Messer und Schwerter mitgebracht. Nur für sie!

„Danke." Vor Überwältigung war sie fast sprachlos.

Plötzlich nahm sie im Augenwinkel eine Bewegung war. Überrascht schaute sie sich um, sah aber nichts weiter.

Ohne darauf einzugehen, fing der Dämon mit dem Training an: „Also, um nicht gleich in den ersten Minuten einem Kampf zu verlieren, brauchst du einen richtigen Stand." Kurz musterte er sie. „Ist das dein Stand?"

Ratlos sah das Mädchen an sich herunter. Nein. Das konnte nicht ihre Ausgangsposition sein. Es fühlte sich falsch an. Außerdem klang ihr Trainer, als wäre es falsch.

Zögernd schob sie ihre Füße weiter auseinander und hielt die Schwerter ein wenig über Hüfthöhe. „So?"

Er legte seinen Kopf leicht schief und zog die Augenbrauen hoch. „Was lernen Menschen eigentlich Wichtiges in ihrem Leben?"

Alice spürte die Röte in ihr Gesicht schießen. „...Nur blöde mathematische Formeln, die niemand braucht." antwortete sie mit gesenktem Kopf.

Da sah sie wieder diese Bewegung! Diesmal war sie schnell genug, ihr zu folgen und stellte erschrocken fest, dass da ein seltsames Wesen neben dem grühaarigem Dämonen saß.

"Ähm, Amaimon? Da ist etwas hinter dir." flüsterte sie leise, weil sie Angst hatte, das Ding würde sie gleich anspringen. Es sah i-wie grußelig aus: ungefähr kniehoch, rundlich mit rießigen wilden Augen und Gliedmaßen, die aussahen wie rießige Arme.

Amaimon schaute sie fragend an, nachdem er sich erfolglos umgesehen hatte. "Was..."  setzte er an, stoppte dann aber, als im auffiel, was sie meinte.

"Oh, das ist Behemoth, er gehört zu mir."

"Zu dir?" wiederholte Alice überrascht. "Ist er...gefährlich?"

"Nur wenn ich es ihm erlaube, dir wird er nichts tun." antwortete er.

Langsam ging das Mädchen in die Knie und hielt Behemoth eine Hand hin. Tatsächlich kam der kleine Dämon auf sie zu und schnupperte an ihr. Alice lächelte:" Er ist irgendwie niedlich."

Amaimon schien das nicht erwartet zu haben und sah sie mit großen Augen an. "Findest du?"

Als sie antworten wollte, war ihre Hand aufeinmal im Maul von Amaimons Gefährten verschwunden. Es tat nicht weh, aber vor Schreck fing sie trotzdem an zu schreien.

"Behemoth,aus!" sagte Amaimon nicht wirklich besorgt und sein kleiner Dämon ließ von dem ängstlichen Mädchen ab. "Er will immer alles essen." Erklärte Amaimon ihr.

Sie nickte und rieb sich angeekelt die angesabberte Hand ab. "Können wir einfach weiter machen?"

Er kam nickend zu ihr und begann sie richtig zu positionieren, indem er was an dem Stand falsch war, in die korrekte Stellung brachte.

„So." sagte er schließlich und nahm wieder Abstand von ihr.

Sie schaute erneut an sich herunter und versuchte sich alles zu merken.

„Ok, kannst du mir jetzt kämpfen beibringen?" fragte sie weniger ungeduldig, als es klang.

Bevor sie wirklich wusste, wie ihr geschieht, wurde Alice von ihm nach hinten geschubst, sodass sie auf dem Rücken landete.

„Aua." stöhnte sie und rappelte sich verwirrt wieder auf.

„Also, stell dich wieder richtig hin, dann können wir anfangen." sagte Amaimon herausfordernd.

Konzentriert versuchte sie sich wieder alles in Erinnerung zu rufen und nahm erneut Position an. Fragend schaute sie zu dem Dämonen.

Dieser schüttelte nur den Kopf. „Falsch." sagte er und half ihr ein weiteres Mal.

So ging das den gesamten Nachmittag und tatsächlich...bei Dämmerung war Amaimon endlich zufrieden mit der Stellung des Mädchens.

Stolz blickte sie ihn an und zu ihrer großen Freude nickte er ihr anerkennend zu. Ok, sie war sich wegen der Anerkennung nicht 100% sicher, aber er hatte ihr zugenickt. Das war doch schonmal was!

Amaimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt