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Dieser Vorfall änderte Alice. Sie erkannte den Ernst der ganzen Situation und wollte sich völlig darauf einlassen. Sie hatte schließlich sowieso schon einen Menschen getötet, daran könnte sie nichts mehr ändern.

Also ging sie über die darauf folgenden Wochen immer öfter mit Amaimon auf seine kleinen 'Missionen' und legte ihre anfänglichen Bedenken mit jedem Tag mehr ab. Es machte ihr jetzt nichts mehr aus, gegen diese Menschen zu kämpfen und sie zu verletzen, zu tun, was nötig war. Es war, als würden ihre Schuldgefühle langsam verschwinden.

Amaimon sagte, das würde mit dem Dämonenmal zusammen hängen. Alice gesamtes Wesen verlor die Menschlichkeit. Aber das machte ihr nichts aus, nur konnte sie nichts sagen, ob sie das genauso sehen würde, wenn sie noch normal wäre.

Sie folgte ihrem grünhaarigem Trainer jetzt so gut wie überall hin, war wie sein Schatten, erledigte Dinge, die ihm selber zu langweilig waren und bekam ganz nebenbei auch einen besseren Draht zu ihm.

Der Dämonenprinz hätte das niemals zugegeben, nicht mal sich selbst eingestanden, aber er gewöhnte sich an das quirlige Menschenmädchen. Er hatte sie sogar gerne um sich und hörte ihr zu, wenn sie von Menschenfilmen,-serien und -büchern sprach. Es faszinierte ihn, wie Menschen sich Kräfte ausdachten und sie bestimmten Charakteren gaben.

Am meisten zu der seltsamen Freundschaft trug aber die Tatsache bei, dass Alice begann die besten Süßigkeiten und Snacks, die sie kannte mitzubringen und Amaimon zu zeigen. Er war unglaublich glücklich über die ganzen neuen Sachen gewesen und schätzte das auch jetzt noch sehr.

Gerade traten die beiden an einem späten Nachmittag in das Büro des Schulleiters ihrer Schule ein.

Alice fragte sich, was zum Teufel sie dort taten und ihre Kinnlade klappte fast bis zum Boden, als sich herausstellte, das Mephisto Amaimons Bruder war.

"Bruderherz schön, dass du gekommen bist! Und deine kleine Gehilfin hast du auch mitgebracht? Nun gut." begrüßte er die 2.

Er kam näher an das Mädchen heran und fuhr fort: "Respekt, mein kleiner Bruder ist eigentlich ein Einzelgänger, kaum zu glauben, dass er dich noch hat."

Vor lauter Schreck brachte Alice gerade mal ein Lächeln zu Stande und schielte unsicher zu Amaimon.

Mephisto folgte ihrem Blick amüsiert und wandte sich dann selbst an den anderen Dämonen. "So reizend deine Begleitung auch ist, ich wollte eigentlich mit dir allein sprechen." Mit einer Geste bedeutete er Alice vor dem Raum zu warten. Diese schaute wieder zu Amaimon, welcher zustimmend nickte, worauf sie mit einem letzten Blick auf ihren Schuldirektor raus ging.

"Wow, sieht aus, als hättest du das Mal gar nicht gebraucht, sie macht ja eh auch ohne zu fragen, alles, was du sagst." sagte der ältere Dämon fast schon beeindruckt.

Nickend stimmte sein Bruder ihm zu. "Sie ist nützlicher als gedacht."

Kichernd ging Mephisto wieder hinter seinen Schreibtisch. "Nützlich, natürlich."

Amaimon ignorierte den Kommentar wegen Unverständnis und fragte stattdessen: "Weshalb wolltest du mich sprechen, Bruder?"

"Richtig, du hast genug Informationen gesammelt. Ich finde, du bist bereit, gegen Rin zu kämpfen. Mal sehen was der jüngste wirklich so drauf hat."

Auf Amaimons sonst so emotionslosem Gesicht erschien ein breites Grinsen. "Endlich, ich bin bereit zu spielen!"

"Ganz ruhig. Es dauert noch 1 Woche. Bei der Exorzistenprüfung, die dann ansteht, wirst du die Falle zuschnappen lassen."

Der grünhaarige nickte begeistert.

Amaimon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt