Satirische Kurzfilme mit Game of Thrones

Der Krieg der tausend Könige

Robb Stark, Talisa Stark

Robb Starks Lagerzelt

TALISA Du, Schatz?

ROBB Ja?

TALISA Kannst du mir nochmal erklären, wie der Krieg jetzt eigentlich aussieht? Ich seh da immer noch nicht durch, wer für wen kämpft.

ROBB Ach so, das ist eigentlich ganz einfach. (geht zu einer großen ausgebreiteten Karte, schiebt während seiner Erklärungen entsprechende Figuren darauf hin und her) In Königsmund sitzt Joffrey Assad Bassar al Baratheon auf dem Eisernen Thron, das ist ein Diktator. Ihm gehört dieses Gebiet. (zeigt auf das Gebiet auf der Karte) Er bekämpft uns, die Freie Armee von Westeros. Wir bekämpfen außerdem die Rh'lloristen, die Rh'lloristen hassen alle und werden von allen bekämpft – also, jedenfalls behaupten das alle, weil die ja böse und fanatisch sind, aber einige Länder unterstützen die trotzdem heimlich. Dann gibt es noch die Länder, die mit Joffrey verbündet sind, Pentos und Russland zum Beispiel, und die westlichen Länder, die mit uns verbündet sind, also die Vereinigten Staaten und Volantis. Braavos ist vorübergehend mit Stannis Bratheon verbündet, und Stannis bekämpft Renly. Balon Graufreud bekämpft uns im Norden. Die Türkei untertstüzt uns angeblich im Kampf gegen die Rh'lloristen, bekämpft aber in Wirklichkeit die kurdische Bruderschaft ohne Banner, mit der wir verbündet sind. Alles klar?

TALISA Äh... was?

ROBB Soll ich nochmal was wiederholen?

TALISA Nee, mal ne andere Frage: Wieso führen wir eigentlich Krieg?

ROBB Na, das weißt du doch. Um Joffrey und die anderen zu besiegen.

TALISA Ich meinte nur, weil der Krieg so schlimm ist und überhaupt.

ROBB Ja, klar, der ist echt schlimm und alles, gerade für die einfachen Leute, aber muss ja, ne? Joffrey ist böse, und die Rh'lloristen sind noch viel böser! Sie glauben an den Herrn des Lichts und wollen einen Gottesstaat errichten und verbrennen Menschen in aller Öffentlichkeit und stellen Videos davon ins Internet...

TALISA Ja, weiß ich alles. Aber die Rh'lloristen konnten sich doch überhaupt erst ausbreiten, weil die sieben Königslande so schwach und instabil vom Krieg waren. Eigentlich ging das doch los, als...

ROBB Hm. Ach ja, als Joffrey Assad Bassar al Baratheon meinen Vater umgebracht hat. Das ist doch mal richtig böse!

TALISA Ja, schon, aber mit Krieg holst du ihn doch auch nicht wieder zurück.

ROBB Nein, ähm, aber wir müssen ja auch die armen Leute von Joffrey befreien. Der ist ein total böses, sadistisches Inzestkind, erlaubt keine Meinungsfreiheit – und er bringt sein eigenes Volk um! Mit Seefeuer!

TALISA Hm, ja, aber vergleich mal die Situation der Leute: Früher hatten sie einen bösen Diktator, der ungemütlich werden konnte, wenn sie was gegen ihn hatten, aber ansonsten hatten sie ihre Ruhe und konnten relativ glücklich leben. Jetzt ist überall Krieg, ihre Häuser sind kaputt und sie kämpfen ums nackte Überleben. Ich denke, das vorher war schon besser.

ROBB Jaja, aber es geht ums Prinzip. Wir sind die Guten, er ist der Böse, wir besiegen ihn.

TALISA (seufzt) Wieso machen da eigentlich so viele andere Länder mit? Was geht die unser Krieg an?

ROBB Das frag ich mich auch. Diese Pentosi sind so frech, die haben schon ganz viele Zivilisten und friedliche Heiler umgebracht!

TALISA Haben das unsere Verbündeten nicht auch?

ROBB Naja, das ist was anderes, das sind Kollateralschäden, die gibt's halt.

TALISA Verstehe. Sag mal, wollen wir nicht einfach aufhören. Das bringt doch nix. Wir kämpfen hier seit Jahren und haben nichts erreicht.

ROBB Nö.

TALISA Aber wieso denn nicht?

ROBB Na, willst du etwa zulassen, dass sich die Rh'lloristen weiter ausbreiten?

TALISA Nein, aber wenn ich das richtig verstanden hab, muss man sich für eine Seite entscheiden, um die zu bekämpfen: Für Joffrey oder dich. Und dann ist man auch schon in irgendeinem blöden Machtblock einer Großmacht. Und die bekämpfen sich und nichts passiert. Also, lassen wirs sein?

ROBB Nö. Das wäre ein blödes Ende für eine Staffel.

TALISA Ich gebs auf. (geht raus)

ROBB Boa eh. Ich heirate nie wieder eine von Ärzte ohne Grenzen.