17 - Zoff!

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Irgendwann nachts kam Norman nach Hause. Er machte Krach wodurch ich aufwachte. Als er sich zu mir ins Bett kuschelte, nachdem er sich umgezogen hat konnte ich seinen Arm deutlich um meiner Hüfte fühlen.

"Und wie war's mit Mingus?"
Er zuckte kurz zusammen.
"Ich habe nicht damit gerechnet das du noch wach bist. Hab ich dich aufgeweckt? Das tut mir sehr leid."
Ich drehe mich seitlich zu ihm um und schmiege ganz sanft meine Lippen auf die seinen. Er erwiedert leicht und wird dann immer stürmischer was ich eher ablehnte.

Das mit Jeffrey belastet mich immer noch. Das Gefühl jetzt Norman zu küssen, war nicht so wie bei ihm. Ich konnte mich irgendwie nicht fallen lassen, die Freiheit war nicht da.

Schnell löse ich mich und drücke Normans Brust etwas von mir.
"Alles ok? Ich dachte wir könnten noch ein wenig Spaß haben."
Natürlich dachte er das, weil ich ja sowieso das Gefühl hatte für nichts anderes als das mehr da zu sein.
"Warum willst du wirklich keine Kinder mehr? Es kann nicht am Alter liegen. Du hast doch deine besten Jahre noch vor dir!"
Norman zog scharf die Luft ein und entfernte die Hand von mir.

Meiner Haut, meinem Körper, meiner Seele.

"Wir haben schon oft genug darüber geredet. Lass uns das nicht jetzt bereden. Ich bin müde."

Ich zerstöre wahrscheinlich alles durch den nächsten Satz, aber es geht einfach nicht anders auch wenn ich alles dabei aufs Spiel setze.

"Norman? Hast du eine andere?"

Ich stand den Tränen nahe, dementsprechend klang meine Stimme. Ich wusste das Norman unglücklich reagieren würde, aber nicht so.

Als er das Licht anmachte, starrte er mich einige Zeit prüfend an.
"Vertraust du mir etwa nicht?"
Er sah bedrückt auf die Bettdecke und das er mich nicht anblickte tat weh.
"Ich habe Zweifel."
Nun sah er mir wieder mit seinen stechend, blauen Augen in meine.
"Du hast Zweifel? Sollte die nicht lieber ich haben? Weil woher soll ich wissen was du treibst wenn ich nicht Zuhause bin?"
Ich bin einfach nur für einen kurzen Moment sprachlos, versuche seine Worte nochmal im Kopf durchzugehen um mir darüber klar zu werden.

"Du könntest es wissen wenn du dich eben ab und zu mal wieder blicken lässt. Du weißt gar nicht wie sehr das schmerzt Norman! Ich habe Gefühle, Bedürfnisse die nur bei dir so stark sind und du schaffst es immer wieder mich zurückzugewinnen, egal wegen was wir streiten aber ich glaube dieses Mal kannst du das nicht."

Ich stehe vom Bett auf und will zur Tür hinaus doch er versperrt mir den Weg.
"Du kannst mir vieles vorwerfen, dass ich selten Zuhause bin, dich nicht das tun lasse was du willst und das ich noch nie der perfekte Ehemann war, aber du kannst mir nicht unterstellen etwas mit einer anderen Frau zu haben."
Kann er gerne behaupten, ich werde skeptisch bleiben.
"Dann zeig mir dein Handy", meine ich taff und schaue ihm wütend in die Augen, während ich im Augenwinkel seine Arme beobachte.
"Warum sollte ich das tun?"
"Damit ich weiß, dass du es ernst meinst. Zurzeit habe ich nämlich das Gefühl du spielst mit mir."
"Du willst also in mein Handy gucken um zu sehen, ob eine andere Person mir geschrieben hat?"
"Ja."
"Oke gut, warte ich zeigt dir!"
Er rennt wütend zum Nachtisch und greift sein Mobiltelefon. Er entsperrt es und reicht es mir.

Sein letzter Chat war ich, danach folgte Mingus und dann eine sogenannte Grea. Ich tippe auf diesen und sah mir das letzte an was Norman schrieb.

"Bis heute Abend ❤"

"Da hast du es, Arschloch! Wer ist diese Grea! Erzähl mir keine dummen Lügen!"

Er kratzt sich im Nacken und meint dann selbstbewusst: "Sie ist nur eine alte Schulfreundin. Wir haben uns zufälliger Weise wieder gesehen. Aber sie hat wie ich Kinder und einen Ehepartner den sie mehr als alles liebt."

"Warum will ich dir das nicht glauben?"

"Weil du immer aus jeder Mücke einen Elefanten machen musst und jetzt hab ich keine Lust mehr mit mit dir darüber zu unterhalten. Ganz ehrlich das alles kotzt mich an!"

"Dann hau halt ab", schrie ich und schon hatte er sich durch die Wohnwagentür gequetscht.

Ich wollte ihm noch "Arschloch" hinterher brüllen, aber die Tür war schon zu.

Bei wem er jetzt wohl unterkommt? Irgendwie fühle ich mich plötzlich schlecht. Hätte ich echt Norman dazu auffordern sollen mir sein Handy zu überreichen?

Kurz und knapp:

Ich war wahrscheinlich die schlechteste Ehefrau der Welt!

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