41 - Streit

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"Weil du nie da warst. Ich hab mich allein gefühlt verstehst du nicht", entgegne ich ihm eingeschüchtert und schaue danach zu Boden. Ich konnte es nicht ertragen ihn anzusehen. Ich hasse mich selbst so sehr dafür und konnte es jetzt nicht mehr rückgängig machen.

"Die letzten Wochen war ich doch immer für dich da", schrie er und kam näher. Ich wich zurück und blicke auf. Jeffrey wäre bereit sofort auf ihn zuzurennen und ihn zu packen, falls er noch näher kommen würde.

"Aber davor nie. Ich hab mich nach dir gesehnt noch nach niemand anderem. Doch dann hat mir Jeffrey die Augen geöffnet. Die Sache mit dem Brief, als du dich so aufgeregt hast wegen der Rolle, die ich mir seit Jahren ersehnt hatte. Du warst doch froh, dass du mich nur ein paar Tage im Monat gesehen hast. Du wolltest mich los sein, irgendwo mit deinem scheiß Bike rumfahren. Aber ich bin deine Frau. Ich lasse mich nicht so behandeln. Ich hab mich nach jemandem gesehnt, der mir zuhört, wenn er jeden Abend nach Hause kommt, der mir jeden Tag das Gefühl gibt was besonderes zu sein. Das hast du nicht. Nicht jeden Tag und wenn du mal kurz da warst hast du dich irgendwann in der Früh dann verpisst ohne Tschüss zu sagen, oder eine Nachricht zu hinterlassen! Ich liebe dich und ich bin deine Frau und lasse mich so nicht mehr behandeln. Es klingt vielleicht egoistisch, aber so etwas habe ich nicht verdient", ich schnappe nach Luft, weil ich so viel geredet hatte.

Norman blieb vor mir stehen und sah mich einfach nur an. Er schien gerade alles zu verarbeiten was ich gesagt hatte.

"Jeffrey hat dir das also eingeredet? Verstehst du nicht? Das war sein Plan dich rumzukriegen, weil er dich von Anfang an wollte. Er wollte es doch nur schaffen mal wieder eine ins Bett zu bekommen!"

Ich schaue zu Jeffrey, der nur Augen für mich hatte. Norman drehte sich wieder zu ihm um und ging bedrohlich auf ihn zu. Jeffrey blieb einfach stehen und tat nichts. Er stand einfach nur da und schaute seinem "Gegner" fest in die Augen.

"Du bist doch nur eifersüchtig, weil deine Frau dich betrogen hat! Du wolltest doch nur, dass ich mich genauso fühle. Ich war glücklich", schrie Norman.

"Aber sie war es nicht. Hast du denn nicht gemerkt wie krass sie gelitten hat? Ich habe ihr nur das Gefühl gegeben etwas zu sein. Das konntest du ja anscheinend nicht", konterte er und das machte Norman mehr als wütend. Er holte aus, doch Jeffrey sah den Schlag und duckte sich. Als er wieder nach oben kam, hatte er Norman seinen Ellenbogen im Gesicht.

Er hielt sich die Nase, die anfing stark zu bluten. Aber er wollte noch lange nicht aufgeben. Ohne weiter auf seine Verletzung einzugehen schlug er wieder zu und traf dieses Mal Jeffrey genau an der gleichen Stelle. Jetzt bluteten Beide und es war meine Schuld. Ich war nicht zufrieden und jetzt war ich der Grund, warum mich wahrscheinlich beide hassen würden. "Hört auf", schrie ich und wollte näher ran, doch ich wurde zurückgezogen. Als ich hinter mich sah erkannte ich Mingus. Ich blieb einfach stehen und weinte, während Mingus nun auf die Beiden zuging und seinen Vater dort weg zog. "Dad! Hör auf", schrie er während er ihn an seiner Brust wegdrückte. Norman hörte auf und Jeffrey musste man darum nicht bitten. Er war froh, dass es zu Ende war.

"Mingus geh wieder rein, ich bin hier noch nicht fertig", meinte Norman außer Atem und starrte Jeffrey an wie als wäre er seine Beute.

"Nein. Dad. Lass ihn in Frieden. Er hat es verdient, ja aber er weiß es jetzt", Mingus schaffte es tatsächlich ihn zu beruhigen und ihn von Jeffrey weg zu bringen.

"Alanis komm mit rein", knurrt Norman und betrat dann kurz nach seiner Aussage den Wohnwagen.

Kurz lasse ich meinen Blick noch mal zu Jeffrey schweifen. Was war, wenn er wirklich nur versucht hatte mich rum zu bekommen? So wie man eben jede andere bekommen konnte? Gerade als er etwas sagen wollte wende ich meinen Blick ab und drehe mich um. Dann gehe ich nach drinnen. Was mich dort erwartet wollte ich gar nicht wissen, aber wahrscheinlich zwei sehr verärgerte Reedus-Männer.

Mingus Respekt konnte ich mir jetzt sowieso wieder abschminken. Er wird mich wieder wie zuvor hassen, weil er immer zu seinem Vater stehen wird egal was ist. Aber das würde ich auch so machen wenn ich er wäre. Als ich drinnen ankam sah ich wie Norman auf der Couch mit einem Eisbeutel an seiner Nase sitzt und auf seine Füße starrt. Er war gekränkt und ich hatte sein Ego verletzt, weil ich mich auf seinen Besten Freund eingelassen hatte. Ich hasse mich afür so sehe, weil Norman eine so fröhliche Seele war und ich es nicht ertragen konnte ihn traurig zu sehen.

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Ich weiß nicht ob morgen was kommt. Ich weiß. Schon wieder, aber ich bin morgen den ganzen Tag unterwegs 😅💖

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