Teil I:
Lübeck - Anno 1391
Kapitel 1
Das Leben war wie die Gezeiten.
Mal zog es sich zurück wie das Meer bei Ebbe, mal brach es über einen herein wie die Flut. Die Bewegungen des Meeres folgten ihren eigenen Gesetzen, ebenso wie das Leben seinen eigenen Bahnen folgte, beeinflussbar aber nicht beherrschbar und wer versuchte, ihm seinen Willen aufzuzwingen, zahlte nicht selten einen hohen Preis.
Gedanken wie diese gingen Johann durch den Kopf, als er, in seiner Studierstube über mehrere Pergamente gebeugt, seine Mutter seinen Namen rufen hörte und mit einer Sicherheit, die ihn selbst überraschte, wusste, dass dieser Tag nicht so enden würde wie all die anderen Tage in seinem bisher immerhin schon siebzehn Jahre andauernden Leben.
„Johann!"
Es mochte die Aufregung sein, die er zwischen den beiden Silben seines Namens heraushören konnte, es mochten möglicherweise aber auch die eiligen Schritte sein, mit denen seine rundliche, sonst immer äußerst auf Haltung bedachte Mutter auf die Studierstube zueilte.
Johann erhob sich von seinem Schreibpult gerade in dem Moment, als seine Mutter mit rosigen Wangen und hellwachen, braunen Augen im Türrahmen seines Studierzimmers erschien. Er deutete eine respektvolle Verbeugung an.
„Mutter."
Seine Mutter blieb im Türrahmen stehen und rückte den weißen, schulterlangen Kruseler zurecht, der ihr hellbraunes, zu einem Knoten gebundenes Haar beinahe vollständig verbarg. Ihre Brust in dem engen, vorne geknöpften und an den Hüften durch einen perlenbestickten Gürtel gehaltenen Kleid aus feinem, in kostbares Grün gefärbtem Tuch hob und senkte sich schneller als gewöhnlich.
„Dein Vater schickt nach dir. Du sollst ihn in seinem Kontor aufsuchen."
Die Nachricht seiner Mutter bestätigte Johann in seiner Vorahnung. Als erfolgreicher Kaufmann war sein Vater vielbeschäftigt. Sein Erfolg fußte, wie er selbst immer wieder betonte und seinem Sohn bereits in jungen Jahren immer wieder eingeschärft hatte, nicht zuletzt auf der strengen Disziplin, die das Leben seines Vaters von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bestimmte. Der Tagesablauf seines Vaters war so unverrückbar, als sei er in Stein gemeißelt. Der Vor- und der Nachmittag eines jeden Tages mit Ausnahme des heiligen Sonntags waren ausschließlich dem Geschäft gewidmet. Störungen duldete sein Vater in dieser Zeit nicht. Erst nach dem Abendessen, das jeden Tag zur selben Zeit eingenommen wurde, pflegte der Vater Johann zu sich zu rufen, um ihn in den Fähigkeiten eines Kaufmanns zu unterweisen. Irgendwann, so war es seit seiner Geburt vorherbestimmt, würde Johann die Geschäfte seines Vaters übernehmen, wenn dieser es für an der Zeit hielt.
Doch dieser Zeitpunkt lag noch in der Zukunft, so dass er sich nicht erklären konnte, weshalb ihn sein Vater zur frühen Nachmittagszeit rufen ließ. Ein wenig beunruhigt fragte er deshalb:
„Ist etwas passiert, Mutter?"
Doch seine Mutter schüttelte nur den Kopf.
„Dein Vater wird dir alles erklären. Er erwartet dich. Also beeile dich."
Von Neugier aber auch Beunruhigung getrieben, tat Johann, wie ihm geheißen. Er deutete erneut eine kleine Verbeugung an und beeilte sich das Studierzimmer zu verlassen, um seinen Vater nicht länger als nötig warten zu lassen.
Schnellen Schrittes lief er durch das große Haus, bis er die Tür erreicht hatte, hinter der sich das Arbeitszimmer seines Vaters befand.
Vor der Tür blieb Johann stehen, zog seinen knielangen, blassroten Tappert, den er über dunklen Beinlingen trug, glatt und strich sich durch das kurz geschnittene Haar, das dieselbe hellbraune Farbe wie das seiner Mutter hatte, bevor er an die Holztüre klopfte und darauf wartete, dass sein Vater ihm erlauben würde einzutreten.
„Herein."
Er betrat das Kontor seines Vaters, welches von einem großen Schreibtisch aus Eichenholz beherrscht wurde. Die Wände waren mit Holz vertäfelt und mit aufwändigen Wandteppichen verziert. Das Fenster, das zur Straße hinaus lag, hatte eine kostbare Glasscheibe und unterstrich die Bedeutung des Kontors seines Vaters. Ähnlich prunkvoll eingerichtet waren nur noch das väterliche Schlafgemach, sowie der Salon, der dem Empfang von Gästen diente. In der hinteren Ecke des Zimmers stand eine große, eisenbeschlagene Truhe, in der sein Vater Briefe, Geschäftsunterlagen und auch eine kleine Summe Bargeld aufbewahrte. Johann wusste, dass im Schlafgemach seines Vaters eine weitere Truhe stand, in der der Vater unter seiner Kleidung noch eine deutlich größere Summe lübische Mark aufbewahrte. Hiervon hatten aber neben seinem Vater nur seine Mutter und er selbst Kenntnis.
Johann, der Ältere, saß, wie er dies erwartet hatte, in seinem großen, bequemen Sessel hinter dem Schreibtisch. In den dunkelblonden Haaren zeigten sich bereits deutliche graue Strähnen, dem Alter und dem das ganze Leben seines Vaters vereinnahmenden Kaufmannsberuf geschuldet. Trotzdem oder gerade deswegen war sein Vater eine respektheischende Person. Seinen Wohlstand trug er mit seinem kostbaren, dunkelblauen Tappert auf den Leib geschneidert. Die Gesichtszüge mit den klaren Ecken und Kanten zeigten, dass er befehls- und gehorsamsgewohnt war. Nach außen hin wirkte sein Vater oft kühl und berechnend. Doch Johann kannte ihn besser und wusste, dass er auch klug und gerecht und ein Mann mit ehrenhaften Grundsätzen war. Mit seiner Mutter verband ihn aufrichtige, tiefe Zuneigung und auch für ihn hatte der Vater immer ein aufmunterndes, lobendes Wort, wenn er sich darum verdient gemacht hatte.
Sein Vater war nicht alleine im Kontor. Auf einem der Holzstühle, die vor dem großen Schreibtisch standen, saß ein weiterer Mann, der sich in diesem Augenblick erhob und zu ihm umdrehte.
Johann kannte den Mann nicht, vermutete aber aufgrund seines braungebrannten, wettergegerbten Gesichts sofort, dass es sich um einen Seemann handeln musste. Der Mann hatte graues, schulterlanges Haar, das im Nacken mit einem Band zusammen gefasst war sowie einen grauen Vollbart. Die Kleidung des Mannes war sauber, aber einfach gehalten. Mit Sohlen benähte, braune Beinlinge verschwanden unter einem naturfarbenen, in der Hüfte gegürteten Suckenie, der dem Besucher bis zum halben Oberschenkel reichte.
„Johann, begrüße unseren Besucher, Schiffer Petters."
Johann gab dem Besucher folgsam die Hand und setzte sich dann auf Aufforderung seines Vaters auf den zweiten Besucherstuhl neben dem des Schiffers.
Gespannt sah er zu seinem Vater und wartete darauf, dass dieser ihm den Zweck dieses unerwarteten Zusammentreffens erklären würde. Er musste nicht lange warten, denn sein Vater kam, getreu dem Motto „Zeit ist Geld", gleich zur Sache.
„Ich plane eine Handelsfahrt nach Tyskebryggen. Die Roggenernte war gut, die Lager sind voll. Ebenso konnte ich zu günstigen Konditionen einen nicht unerheblichen Bestand an Bierfässern aufkaufen. Ich lasse gerade die ‚Agnes' beladen. In zwei Tagen wird sie unter dem Kommando Schiffer Petters nach Tyskebryggen aufbrechen. Du wirst Schiffer Petters und seine Mannschaft begleiten und nach Ankunft im dortigen Kontor für den Verkauf der Waren und den Ankauf von Stockfisch und Tran verantwortlich sein, die du mit der 'Agnes' nach Lübeck zurückbringen wirst. Die Verhandlungen werden ganz in deinen Händen liegen. Es wird Zeit, dass du am eigenen Leib erfährst, was es bedeutet, Kaufmann zu sein."
Im ersten Moment war Johann sprachlos.
Sein Vater hatte zwar gerade in der letzten Zeit des Öfteren davon gesprochen, dass er kaufmännische Fähigkeiten nicht nur durch das Studieren erlernen könne, sondern in das kaufmännische Gewerbe des Vaters mehr eingebunden werden müsse. Er hatte sich dabei allerdings vorgestellt, dem Vater in dessen Kontor über die Schulter zu blicken und unter dessen Führung den Kaufmannsberuf nach und nach zu erlernen. Die Pläne seines Vaters waren offensichtlich weniger behutsam, sondern setzten ihn im wahrsten Sinne des Wortes gleich auf hoher See aus. Und auch, wenn Johann Achtung vor dieser Aufgabe hatte und sich der Verantwortung bewusst war, die sein Vater ihm übertrug, versetzte ihn die Aussicht auf ein solches Abenteuer doch auch in Vorfreude. Er war mit seinen siebzehn Jahren bisher lediglich kurze Strecken gereist. Sein Vater hatte ihn in der Vergangenheit gelegentlich nach Hamburg mitgenommen. Ein einziges Mal war er in Brügge gewesen, ein weiteres Mal in Köln. Auf dem Meer war er, obwohl er nahe der Ostsee lebte, noch nie gefahren.
„Schiffer Petters ist ein erfahrener Seemann. Ich habe volles Vertrauen in seine Fähigkeiten. Er wird das Schiff und die Ladung sicher nach Bergen und auch wieder zurück bringen. Du wirst gut daran tun, dich an Bord des Schiffes auf seine Erfahrung zu verlassen."
Johann sah zu dem alten Seemann neben ihm, der ihn gutmütig zuzwinkerte und mit lauter, polternder Stimme sagte:
„Wir werden uns schon verstehen. Nicht wahr, min Jung?"
Johanns Vater sprach weiter, als habe der raue, alte Seebär ihn nicht gerade unterbrochen.
„Schiffer Petters wird dir die Anlegestelle der ‚Agnes' zeigen. Es wird in den nächsten zwei Tagen deine Aufgabe sein, das Beladen des Schiffes mit der Ware und dem Notwendigen für die Reise zu beaufsichtigen."
Er erhob sich, zum Zeichen, dass die Unterredung beendet war. Johann beeilte sich, sich ebenfalls zu erheben. Schiffer Petters erhob sich etwas gemächlicher und streckte seinem Vater die Hand entgegen.
„Macht Euch keine Sorgen, Herr Benecke. Euer Schiff und auch Euer Sohn sind bei mir in guten Händen."
Johann, der Ältere schüttelte dem Schiffer zum Abschied die Hand. Dann waren sowohl Petters als auch Johann entlassen und Johann folgte dem Schiffer aus dem Kontor seines Vaters hinaus.
„Na komm, min Jung. Ich zeige dir das Schiff."
Johann schloss sich Petters an und gemeinsam verließen sie das Haus, das auch von außen den Reichtum des Kaufmanns Benecke widerspiegelte. Es war schmal aber mehrstöckig, vollständig aus Steine erbaut und an der Fassade mit Malereien verziert. Das Dach war mit Ziegeln gedeckt. Die zur Straße hin liegenden verglasten, immer glänzenden Fenster fingen das Sonnenlicht ein und blendeten ihn beinahe.
Es war Sommer und die Tage waren warm und sonnig.
Johann ging mit dem Schiffer zunächst schweigend die Breite Straße entlang. Er hätte viele Frage gehabt, doch Anstand und Höflichkeit verboten es ihm, den Älteren von sich aus anzusprechen. So wartete er darauf, dass Petters das Wort an ihn richten würde. Er musste bis zur Marienkirche warten, doch dann brach der Schiffer schließlich das Schweigen.
„Warst du denn schon einmal auf einem Schiff, min Jung?"
Johann schüttelte bedauernd den Kopf.
„Nein, bisher noch nicht."
Doch nun, da das Gespräch eröffnet war, wagte er es schließlich selbst, eine seiner vielen Fragen zu stellen.
„Wie ist es, zur See zu fahren und mit jeder Reise neue, fremde Länder und fremde Menschen kennenzulernen?"
Schiffer Petters grinste ihn gutmütig an und ließ seine große Hand auf Johanns Schulter fallen, so dass Johann beinahe ins Stolpern geriet. Er konnte sich gerade noch abfangen.
„Es ist harte Arbeit. Es ist gefährlich und voller Entbehrungen. Aber man fühlt sich nirgendwo freier als auf hoher See - den Gezeiten ausgesetzt und den Wind im Gesicht."
Johann konnte die feste Überzeugung hinter den Worten des Schiffers hören. Sie weckten in ihm die Sehnsucht auf diese ihm noch vollkommen unbekannte Freiheit und die Vorfreude auf die bevorstehende Reise. Wissbegierig verlor er jede Scheu, dem erfahrenen Schiffer weitere Fragen zu stellen.
„Wart Ihr schon einmal in Tyskebryggen?"
„Schon oft, min Jung."
„Wie ist es dort?"
„Kalt und feucht. Du wirst es bald selbst sehen können."
„Wie lange wird die Fahrt dorthin wohl dauern?"
„Wenn die Winde uns gewogen sind, können wir Bergen in vier bis sechs Wochen erreichen. Sind uns die Winde nicht gewogen, brauchen wir womöglich doppelt so viele. So oder so wirst du Zeit haben, das Leben an Bord eines Schiffes ausführlich kennen zu lernen."
„Und die Seekrankheit? Ist sie wirklich so schlimm wie man hört?"
Petters, der all seine Fragen bisher mit einem nachsichtigen Lächeln beantwortet hatte, lachte nun laut und dröhnend auf.
„Sie kann einen Grünschnabel wie dich in die Knie zwingen, aber ebenso einen erfahrenen Seemann, der zu lange nicht mehr auf See war und zu viel Zeit mit Weib und Wein verbracht hat. Sie ist unberechenbar und grausam und du solltest hoffen, dass du keine Bekanntschaft mit ihr machst."
Sie hatten den Hafen zwischenzeitlich beinahe erreicht. In der Ferne konnte Johann bereits die Masten der ersten Schiffe erkennen. Doch erst, als er die letzten Häuser hinter sich gelassen hatte, sah er, wie viele Schiffe tatsächlich am Hafen der Trave vor Anker lagen. Es waren dutzende Schiffe, fast ausschließlich Koggen verschiedenster Größen, die nebeneinander lagen und entweder be- oder entladen wurde. Wie immer, wenn er am Hafen der Kaufleute war, erstaunte es Johann, wie viele Waren mit dem Seehandel alleine in Lübeck umgeschlagen wurden und das Wissen, dass irgendwann einmal er selbst diesen Handel mitbestimmen würde, erfüllte ihn jedes Mal wieder mit Ehrfurcht vor der Aufgabe.
Es herrschte reges, beinahe unüberschaubares Treiben. Hafenarbeiter und Seeleute liefen auf den ersten Blick ohne Ziel und Verstand durcheinander. Erst auf den zweiten Blick konnte man erkennen, dass jeder genau zu wissen schien, wohin er gehen musste. Viele trugen Lasten auf den Schultern - Kisten, Fässer, Säcke, Tuchballen, Tierkäfige - oder schoben diese in Sackkarren vor sich her. Andere gingen in den Kontoren ein und aus, um weitere Waren zu holen oder in das Kontor hineinzubringen.
Der Geruch von Salz und Tang lag in der Luft. Das Geschrei der vielen Arbeiter war ohrenbetäubend.
Zusammen mit Schiffer Petters bahnte er sich seinen Weg durch das Gewühl, bis sie ein Schiff erreichten, das Johann gut kannte, weil es der ganze Stolz seines Vaters war.
Nur wenige Kaufleute waren wohlhabend genug, sich ein eigenes Schiff leisten zu können. Die meisten kauften Anteile an Schiffen einer Reederei und betrieben diese Schiffe mit anderen Anteilseignern gemeinsam. Auch sein Vater hatte solche Schiffsanteile. Doch daneben gehörte ihm die ‚Agnes', benannt nach seiner Mutter, zu seiner eigenen Verfügung.
Das Schiff mochte etwa fünfundzwanzig Meter lang und sechs Meter breit sein und konnte sicherlich an die achtzig Lasten transportieren. Es hatte einen Mast und ein Rahsegel. Knapp unterhalb der Mastspitze war ein Krähennest angebracht. Achtern und am Bug besaß das Schiff je ein Kastell. Das Segel war eingeholt, der Anker ausgeworfen. Über eine Landebrücke wurde das Schiff beladen.
Johann blieb stehen und betrachtete das Schiff stumm, das ihn in zwei Tagen das erste Mal auf hohe See bringen würde. Es sah zuverlässig, groß und stark aus.
Schiffer Petters wandte sich Johann zu und reichte ihm eine dreiteilige Wachstafel. Als Johann den Kodex entgegen nahm und aufklappte, erkannte er die klare, schnörkellose Schrift seines Vaters sofort. Er musste die ersten Zeilen, die aus Zahlen und Kürzeln bestanden, nur überfliegen um zu wissen, dass es sich um die Verladeliste handelte. Mit dem Stilus hatte eine andere Person bereits begonnen, die Notizen seines Vaters mit Zahlen und Lasten zu ergänzen. Er vermutete, dass Schiffer Petters bisher das Beladen des Schiffes überwacht hatte.
„Dies ist nun deine Aufgabe, min Jung. Ich kann nicht sagen, dass ich traurig darüber bin, sie abzugeben. Ich bin Seemann, kein Kaufmann und das mit gutem Grund. Ein Sturm auf dem Meer ist leichter zu bezwingen als eine Wachstafel voller Buchstaben und Zahlen."
Johann nahm an, dass der Schiffer in jungen Jahren wohl für kurze Zeit eine Schulbildung genossen, dieses Wissen mangels Gelegenheit und Nutzen im Laufe seines Lebens aber nicht weiter vertieft hatte. Johann dagegen hatte einen großen Teil seines bisherigen Lebens damit verbracht, sich genau auf eine Aufgabe wie die vor ihm liegende vorzubereiten. Er hatte eine hervorragende Ausbildung durch Hauslehrer und seinen Vater erhalten. Es würde für ihn ein Leichtes sein, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Entschlossen packte er den Kodex fester und machte einen weiteren Schritt auf die ‚Agnes' zu.
Im selben Moment spürte er einen dumpfen, heftigen Stoß in seiner Rippengegend. Er verlor das Gleichgewicht und ruderte in dem verzweifelten Versuch, einen Sturz zu verhindern, mit den Armen, doch es gelang ihm nicht. Die Wachstafel entglitt seinem Griff und landete leise klappernd am Boden. Er selbst konnte sich gerade noch mit den Händen am Boden abfangen, wobei er sich seine Handballen schmerzhaft aufschürfte.
„Pass doch auf, wo du hingehst. Was fällt dir ein, einfach meinen Weg zu kreuzen."
Um sich herum hörte Johann grölendes Gelächter und er spürte, wie ihm teils vor Scham, teils vor Wut, die Hitze ins Gesicht stieg. Er versuchte sich so würdevoll wie nur möglich aufzurappeln und dabei den Kodex wieder einzusammeln, war sich aber durchaus bewusst, dass ihm dies nur kläglich gelang, als das Gelächter noch lauter wurde. Verlegen und zornig zugleich drehte er sich dorthin um, woher die Stimme und auch der Stoß in seine Rippen gekommen waren. Dabei zog er sich den Tappert glatt, der durch den Sturz ebenfalls ein wenig gelitten hatte.
Er sah sich einem jungen Mann gegenüber, der nicht viel älter sein konnte, als er selbst, vielleicht ein oder zwei Jahre. Er war ein wenig größer als er, einfach gekleidet in Beinlingen und einer in der Hüfte mit einem Strick gegürteten und an den Ärmeln ausgerissenen Tunika aus ungefärbtem, grobem Leinen. Die ursprünglich wohl dunkelblonden, von der Sonne aber gebleichten Haare gingen bis auf die Schultern und waren im Nacken sorglos mit einem Tuchfetzen zusammen gehalten. Der Fremde war kräftig, hielt mit einem Arm einen Getreidesack auf der Schulter, als hätte er kein Gewicht. Sein Gesicht und seine Arme zeigten eine gesunde, sonnengebräunte Farbe. Die hellblauen Augen blitzten ihn halb belustigt, halb spöttisch an.
Dies verärgerte Johann noch mehr.
„Es wäre höflich gewesen, wenn du dich bei mir entschuldigt und dich nach meinem Wohlbefinden erkundigt hättest. Aber Höflichkeit und Anstand scheinen mir von jemandem deines Schlages zu viel erwartet zu sein."
Sein Gesicht glühte noch mehr, als seine Worte, für ihn völlig unverständlich, nur noch lauteres Gelächter hervorriefen, in das der Rüpel mit dem Sack auf der Schulter auch noch einfiel.
„Mach dir nicht in dein kostbares Tappert. Dir ist ja nichts passiert."
Mit diesen Worten und immer noch lachend nahm der fremde, junge Mann seinen Weg wieder auf und hielt - zu Johanns stillem Entsetzen - auf die ‚Agnes' zu. Auch die anderen Männer, die stehen geblieben waren, um das Spektakel zu beobachten, nahmen ihre Tätigkeiten wieder auf. Schiffer Petters trat neben Johann und legte ihm die Hand auf die Schulter. Johann hatte das unangenehme Gefühl, dass sich auch der Schiffer ein Lachen mühsam verkneifen musste.
„Mach dir nichts draus, Junge. Morten ist ein Hitzkopf, aber er ist ein guter Mann. Das wirst du auf unserer Fahrt schon noch sehen."
Innerlich stöhnte Johann auf und verwünschte sein Pech, das ihn möglicherweise für Wochen mit diesem Menschen auf ein und dasselbe Schiff einsperren würde. Nun, vielleicht würde es ihm gelingen, diesem Morten weitestgehend aus dem Weg zu gehen.
Entschlossen, sich von diesem Zwischenfall nicht zu sehr beeindrucken zu lassen und die noch immer grinsenden Gesichter um ihn herum zu missachten, schritt er, hoch aufgerichtet und mit trotzig erhobenem Kinn, die Wachstafel wie ein kleines Schutzschild vor die Brust gepresst, endgültig auf das Schiff zu. Er hatte von seinem Vater eine Aufgabe übertragen bekommen und er würde ihm beweisen, dass er dieser Aufgabe gewachsen war.
~ o ~
Als er an diesem Abend nach Hause kam, war Johann todmüde, obwohl er keinen einzigen Sack und kein einziges Fass selbst getragen hatte. Aber er hatte die meiste Zeit des Nachmittags und des Abends im Bauch des Schiffes verbracht, wo es unangenehm stickig und warm gewesen war und die Ladung auf das genaueste kontrolliert. Erst, als nichts mehr zu sehen gewesen war und die Seeleute und die Hafenarbeiter sich in die Hafenspelunken zurück gezogen hatten, hatte er seinen Posten ebenfalls verlassen und sich auf den Nachhauseweg begeben.
Der Rest des Tages war ohne weitere, nennenswerte Zwischenfälle verlaufen. Er hatte nach Kräften versucht, die Seeleute und Hafenarbeiter, die über ihn gelacht hatten, mit Missachtung zu strafen und besonders diesen Kerl namens Morten. Wann immer dieser aufgetaucht war und einen Sack oder ein Fass oder eine Kiste abgestellt hatte, hatte Johann sehr beschäftigt mit seiner Wachstafel getan. Trotzdem war er froh gewesen, als er dem Schiff für den Tag den Rücken hatte kehren können.
Doch wenn er gehofft hatte, sich nach einem kurzen Abendmahl in seine Kammer zurückziehen zu können, sah er sich enttäuscht. Er hatte kaum seinen Löffel neben seinem Teller abgelegt, als sich sein Vater bereits erhob und ihn auffordert, ihn in seinen Kontor zu begleiten.
Er hätte wissen müssen, dass sein Vater ihm noch einige Anweisungen und auch Ratschläge mit auf den Weg geben würde und genauso war es. Über eine Stunde lang berichtete ihm sein Vater, der bereits selbst das eine oder andere Mal in Bergen gewesen war, von den dortigen Begebenheiten, den dort ansässigen Kaufleuten, mit wem es sich lohnte, Geschäfte zu machen und um wen er lieber einen Bogen machen sollte. Johann wusste bereits, dass der Kontor seines Vaters in Bergen von einem entfernten Vetter zweiten Grades, den er zumindest dem Namen und dem Aussehen nach kannte, geleitet wurde. Er hieß Gustav Benecke und auch, wenn die Verhandlungen über den Ver- und Ankauf von Waren nach dem Willen seines Vaters in seiner Hand liegen würden, würde er sich doch auf die Erfahrung seines Großonkels verlassen können, was Johann nicht wenig erleichterte.
Johann und sein Vater gingen die Preiskalkulationen seines Vaters durch, berechneten mögliche Gewinnspannen und legten die Konditionen fest, zu welchen Johann die Ware mindestens verkaufen und höchstens kaufen sollte. Es war mühsam und ermüdend aber Johann wusste, dass er nicht entlassen werden würde, bis alles zur Zufriedenheit seines Vaters besprochen war und so bemühte er sich redlich, es seinem Vater recht zu machen.
Als er endlich das Kontor seines Vaters verlassen hatte und sich in seine Kammer zurückzog, war er erleichtert. Er sehnte sich danach, die völlig unerwartete Wendung dieses Tages, der wie jeder andere bisher in seinem Leben begonnen hatte, zu überdenken und sich gedanklich auf das große Abenteuer vorzubereiten, welches in weniger als zwei Tagen beginnen würde.
Doch er hatte kaum die Tür seines Zimmers hinter sich zugezogen und begonnen, den Gürtel seines Tapperts zu lösen, als es leise an seine Tür klopfte.
Überrascht und auch ein wenig unwillig hielt er inne. Kurz spielte er mit dem Gedanken, sich ganz ruhig zu verhalten in der Hoffnung, dass derjenige vor der Tür - wahrscheinlich ein Diener oder eine Magd - sich wieder unverrichteter Dinge zurückziehen würde. Doch dann wiederholte sich das Klopfen und er ging doch zur Tür, fest entschlossen, jeden wegzuschicken, der ihn störte.
Doch als er die Tür öffnete, stand seine Mutter vor ihm.
„Darf ich eintreten?"
Sofort trat er zur Seite. Seine Mutter ließ sich nicht länger bitten und betrat sein Zimmer. Ohne zu zögern setzte sie sich an den Rand seines Bettes, welches neben der großen Truhe, in der er seine Kleidung aufbewahrte, das einzige weitere nennenswerte Möbelstück in seinem ansonsten recht karg eingerichteten Zimmer darstellte. Sie klopfte neben sich auf die mit Flockwolle gefüllte Matratze aus Leinen, um ihm zu bedeuten, sich neben sie zu setzen. Ein wenig zögerlich kam er dieser Aufforderung nach. Er erinnerte sich an Gelegenheiten aus seiner Kindheit, als er neben seiner Mutter auf seinem oder ihrem Bett gesessen hatte. Gelegentlich hatte er als Kind sogar bei seiner Mutter geschlafen, insbesondere immer dann, wenn er sich des Nachts gefürchtet hatte. Doch seit er erwachsen war, hatten solche Vertraulichkeiten zwischen seiner Mutter und ihm nicht mehr stattgefunden. Wenn sie nun hiervon eine Ausnahme machte, musste dies einen Grund haben.
Seine Mutter hielt die Hände in ihrem Schoß gefaltet und sah auf diese hinab.
„Du bist mein einziger Sohn. Dein Vater und ich haben lange Zeit auf dich gewartet. Eine ganze Weile dachten wir, ich könnte keine Kinder bekommen und als wir die Hoffnung bereits aufgegeben hatten, hat Gott unsere Gebete doch noch erhört."
Johann hörte diese Geschichte nicht zum ersten Mal. Er wusste sehr wohl, wie sehr sich seine Eltern ein Kind gewünscht hatten und wie glücklich sie schließlich über seine Geburt gewesen waren. Da er das einzige Kind geblieben war, war er seit jeher im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner Eltern und deren Bemühungen um eine gute Ausbildung gestanden.
„Dein Vater ist der Ansicht, dass die Zeit gekommen ist, dir mehr und mehr Verantwortung zu übertragen und vermutlich hat er damit recht. Du hast in den letzten Jahren fleißig studiert und bist erwachsen geworden. Also werde ich dich gehen lassen müssen."
Dann hob seine Mutter den Blick und sah ihrem Sohn eindringlich in die Augen.
„Aber ich habe nicht jahrelang auf ein Kind gewartet und es noch länger aufgezogen, um es nun zu verlieren. Deshalb musst du mir versprechen, dass du auf dich aufpasst. Halte dich, soweit es dir möglich ist, aus allen Schwierigkeiten heraus. Betrinke dich nicht. Prügle dich nicht. Lass dich auf keine Frauen ein. Denke immer daran, dass du eine Verlobte hast, der du nach deiner Rückkehr noch unter die Augen treten musst. Aber vor allen Dingen - komm sicher und gesund nach Hause zurück, Hannes."
Liebevoll erwiderte er den Blick seiner Mutter, aus dem echte Sorge sprach. Seit er erwachsen war, nannte seine Mutter in nur in Momenten echter Zweisamkeit und Zuneigung bei seinem alten Kosenamen.
„Ich verspreche Euch, gut auf mich acht zu geben, Mutter."
Seine Mutter nickte, griff nach seiner Hand und drückte sie kurz aber kräftig. Dann erhob sie sich.
„Ich lasse dich alleine. Du bist sicher müde und möchtest schlafen."
Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber, beinahe schon an der Tür, nochmal zu ihm um.
„Ich möchte, dass du morgen eine halbe Stunde Zeit findest, um dich von Klara zu verabschieden. Es gehört sich nicht, auf eine möglicherweise Wochen dauernde Reise zu gehen, ohne seiner Verlobten Lebewohl zu sagen."
Ergeben nickte er.
„Ja, Mutter."
Offensichtlich zufriedengestellt verließ seine Mutter daraufhin seine Kammer und überließ ihn endgültig sich selbst. Er blieb auf seinem Bett sitzen, lauschte auf die Schritte seiner Mutter, die sich entfernten und erlaubte seinen Gedanken endlich freien Lauf zu nehmen.
Zu sagen, dass er nicht auch zumindest ein wenig ängstlich war, wäre gelogen gewesen. Natürlich wusste Johann, dass manche Schiffe von Handelsreisen nicht zurückkehrten. Stürme und die berüchtigten Freibeuter, die Vitalienbrüder, sorgten dafür, dass Schiffe und auch Seeleute verloren gingen. Johann war sich sicher, dass sein Vater sich dieses Risikos bewusst gewesen war, als er sich dafür entschieden hatte, seinen einzigen Sohn mit dieser Reise zu betrauen. Er musste das Risiko gegenüber dem Nutzen als gering genug eingestuft haben, um es einzugehen. Er hatte selbst gesagt, dass Schiffer Petters ein besonders fähiger und erfahrener Schiffer war. Außerdem war die ‚Agnes' ein großes und gutes Schiff. Nahm man noch die Jahreszeit hinzu, die größere Stürme unwahrscheinlich machte, konnte er sich wohl wirklich einigermaßen sicher sein, dass seine Chancen, gesund und munter nach Lübeck zurück zu kehren, äußert gut stehen dürften.
Außerdem wog die Aufregung über diese so unerwartete Reise viel schwerer als die Angst.
Er würde die Möglichkeit haben, einige Wochen lang ein nie gekanntes Gefühl der Freiheit zu genießen, bevor er nicht nur wieder in den Hafen Lübecks, sondern auch in den Hafen der Ehe einlaufen würde.
Als einziges Kind wohlhabender Eltern, Stammhalter und Erbe des väterlichen, kaufmännischen Handels hatte er in den letzten siebzehn Jahren alle Privilegien genossen, insbesondere eine gute Schulbildung durch einen Hauslehrer, der ihn in den sieben freien Künsten, Grammatik, Rhetorik und Dialektik, Arithmetik, Musik, Geometrie, und Astronomie, dazu in Latein unterrichtet hatte. Sein Vater selbst hatte ihn in den Fähigkeiten eines Kaufmannes angeleitet, sein Verständnis für Zahlen und für wirtschaftliche und politische Zusammenhänge geschärft.
Er empfand Dankbarkeit für das behütete Leben in Wohlstand, das er bisher geführt hatte. Er war dankbar für die Ausbildung, die er genossen hatte und für die Aufmerksamkeit seiner Eltern.
Doch sein Weg war von Geburt an für ihn vorgezeichnet gewesen. Er würde in die Fußstapfen seines Vaters treten und die Geschäfte übernehmen, auch wenn ihn gelegentlich auch Zweifel überkamen, ob ihm diese Fußstapfen nicht viel zu groß sein würden. Er würde standesgemäß und angemessen heiraten und zu seinem eigenen Wohlstand fremden Wohlstand hinzufügen. Er würde Erben zeugen, die er darauf vorbereiten würde, irgendwann seine Nachfolge anzutreten.
Gerade diese Vorhersehbarkeit seines weiteren Lebensweges hatte ihn in der letzten Zeit immer wieder zum Grübeln gebracht. Er hatte das deutliche Gefühl gehabt, dass es mehr geben musste, als das, was er in Aussicht hatte. Er hatte das Abenteuer vermisst, das beunruhigende und dabei so aufregende Gefühl nicht genau zu wissen, was der nächste Tag bringen würde. Er hatte versucht sich vorzustellen, wie es sein musste, fremde Länder zu besuchen, fremde Menschen kennen zu lernen. Er hatte sich sogar heimlich vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn er eines Nachts aus dem Haus schleichen und auf einem Schiff anheuern würde, das ihn forttragen würde - fort aus Lübeck und seinem behüteten Leben. Doch natürlich hatte er niemals den Mut dazu gehabt und war geblieben.
Doch nun bot sich ihm die Möglichkeit, seine heimlichen Träume zumindest für einige Wochen wahr werden zu lassen, bevor er den heiligen Bund der Ehe einging und die Geschäfte seines Vaters mehr und mehr übernehmen musste.
Er dachte an seine Verlobte Klara von Holsten, die zu besuchen seine Mutter ihm aufgetragen hatte.
Es würde eine Vernunftheirat sein. Klaras Eltern besaßen weite Ländereien in Holstein und waren die Hauptlieferanten seines Vaters mit Getreide, welches dieser vor allem nach Norwegen verkaufte. Klaras Eltern entsprangen, im Gegensatz zu seinen Eltern, dem Niederadel, so dass die geplante Hochzeit auch aus diesem Grund für seine Familie von Vorteil war.
Klara war ein hübsches, kluges Mädchen und er mochte sie. Er hoffte, dass er im Laufe der Zeit lernen würde, sie zu lieben.
Er dachte an die Warnung seiner Mutter, sich auf keine anderen Frauen einzulassen und schnaubte kurz auf. Er glaubte nicht, dass er in eine solche Verlegenheit kommen würde. Bisher hatten ihn seine Studien deutlich mehr interessiert als jede Frau und er meinte zu wissen, dass dies auch auf dieser Reise so bleiben würde. Außerdem - welche Gelegenheiten sollten sich ihm bieten auf einem Schiff voller Männer. Auch in Bergen würde er mit dem Verkauf und Ankauf von Waren so sehr beschäftigt sein, dass ihm keine Zeit für Vergnügungen gleich welcher Art bleiben würden.
Er erhob sich und entledigte sich endlich seines Tapperts und seiner Beinlinge. Nur in seinen Unterbeinkleidern legte er sich schließlich in sein Bett. Sein Kissen und seine Decke waren mit Daunen gefüllt, ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten und den er jede Nacht von Neuem schätzte. Er zog die Vorhänge des Bettes zu, um sich vor Zugluft zu schützen, die Tag und Nacht durch das Fenster drang, die in diesem nach hinten gerichteten Teil des Hauses nur mit Tierhäuten verschlossen waren.
Er lauschte in die Nacht, hörte aber kaum ein Geräusch. Er dachte daran, dass er bald mehrere Wochen auf engstem Raum mit etwa fünfzehn Seemännern verbringen würde und bezweifelte, dass diese Zeit auch nur annähernd so bequem oder ruhig werden würde, wie diese vorletzte Nacht in seinem eigenen, großen, bequemen Bett.
Er rollte sich auf seine Schlafseite und schloss die Augen. Er würde diesen Luxus diese und die nächste Nacht noch einmal bewusst genießen und sich dann in sein erstes großes Abenteuer aufmachen.
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Bryggen
Historical FictionLübeck zur Hansezeit im Jahr 1391 - Kaufmannssohn Johann verlässt sein wohlbehütetes Elternhaus und macht sich auf die gefährliche Fahrt nach Tyskebryggen in Bergen. Es verspricht, das Abenteuer seines Lebens zu werden. Doch dann begegnet er Morten...