3. Eine schlimme Nachricht

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Es war schon spät in der Nacht, als ich immer noch wach im Bett lag und an die vom Mond erhellte Decke starrte. Neben mir schnarchten Crab und Goyle. Mit ihnen hatte ich fünf Schuljahre verbracht. Vielleicht hatte ich gedacht, dass man mit dummen Freunden cooler aussah.
Den gesamten Tag hatte ich versucht die Schmerzen zu verdrängen. Mein Arm brannte immer noch unangenehm. Nun wo ich im Bett lag und alles still war, konnte ich an nichts anderes denken.
Hermine hatte ich nicht mehr gesehen. Einerseits war ich froh darüber. Ich konnte ohne Zweifel gut lügen, doch ich hasste es. Ich ließ meine Finger über das Mal fahren. Es pochte. Vielleicht sollte es eine Art von Strafe sein, weil ich alle enttäuscht hatte. Nur Hermine war noch auf meiner Seite. Ich hatte meine beste Freundin Pansy verloren. Ich hatte alles verloren. Mit diesen Gedanken verfiel ich in schlimme Träume. Sie ähnelten den Traum von Zaubertränke.
Die Sonne schien mir hell ins Gesicht. Jemand hatte den Vorhang zur Seite geschoben. Ich stütze mich auf meine Ellenbogen und schaute aus dem Fenster. Es war schon ziemlich hell. Der Schlafsaal war auch schon leer. So ließ ich mich wieder auf das Bett fallen. Das Frühstück hatte gewiss eh schon angefangen. Außerdem hatte ich so oder so keine Lust mit den anderen zu sprechen. Ich konnte genauso gut auch einfach im Bett liegen bleiben und dann sofort in den Unterricht gehen. Ich war schon halb wieder eingeschlafen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. „Draco! Draco, wach auf", rief Hermine und rannte zu meinem Bett. Keuchend stützte sie sich auf ihre Beine. Anscheinend war sie von der großen Halle bis hier her gerannt. Da bemerkte ich, dass sie einen Umschlag in ihrer Hand hielt. Sie wedelte damit vor meiner Nase herum. „Ich dachte es wäre vielleicht wichtig!", sagte sie schwer atmend. „Ein Waldkauz hat den eben zu den Slytherins gebracht. Ich konnte ihn gerade noch davor retten von Pansy Parkinson zerrissen zu werden. Ich konnte deinen Namen zum Glück noch erkennen"
Verwundert nahm ich ihr den Brief aus der Hand. Hermine setzte sich neben mich auf das Bett und schaute mir neugierig dabei zu, wie ich den Brief aufriss. In einer roten und kritzeligen Schrift war mein Name auf den Umschlag geschrieben. Die selbe Schrift fand sich auch im Brief wieder.
Schon die ersten Zeilen ließen mein Herz schneller schlagen. Als ich ihn zu Ende gelesen hatte, glitt mir der Brief aus den Händen. Er landete neben den Bett auf den Boden. „Was steht denn darin?", fragte Hermine und hob ihn wieder auf. Ihre Miene wurde immer finsterer. Als auch sie geendet hatte, sagte sie fassungslos: „Was machen wir denn jetzt?"
Ich seufzte. „Ich habe keine Ahnung" Da wurde erneut die Tür geöffnet. Ein paar Slytherins kamen gut gesättigt in den Schlafsaal gelaufen. Fröhlich plaudernd kamen sie näher. Beim Anblick von Hermine verstummten sie. Einer pfiff durch die Zähne. Ein Anderer fing an zu lachen.
„Ich geh dann mal", sagte Hermine langsam und erhob sich. „Nein, lass die doch", versuchte ich sie zurück zu halten. Doch sie schüttelte nur den Kopf und war schon zur Tür gelaufen.
„Draco, da hast du dir aber echt ein Prachtexemplar ausgesucht!", sagte Blaise Zabini.
Kein Wunder, dass Blaise mal wieder sein Kommentar abgeben musste. Ich ignorierte es gekonnt.
Dann verstaute ich den Brief in eine Schublade des Nachttischs und machte mich schnell fertig.

Die Entscheidung (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt