Nach einer Weile hatten wir alles besprochen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals auf Potter hören würde. Aber was blieb mir anderes übrig? Hermine und ich sahen Potter zurück zum Schloss laufen. Es war so dunkel, dass man schon bald nur noch ein Schatten sah und schließlich nur noch das Leuchten seines Zauberstabes. „Komm"; flüsterte ich und griff nach Hermines Hand.
„Ich kann das nicht", sagte sie plötzlich und blieb ruckartig stehen. Ich schaute ihr tief in die Augen:
„Doch du schaffst das! Du bist die mutigste und schlauste Hexe, die ich kenne. Es wird alles vorbei gehen, aber dazu müssen wir anfangen.", sagte ich sanft. Auf einmal konnte man die Entschlossenheit in Hermines Augen leuchten sehen. „Gut", stimmte sie mir zu und flüsterte leise: „Accio Tarnumhang" Ein leises Rauschen verriet, dass der Zauber wirkte. Es dauerte nicht lange da legte sich das Stoffbündel sanft in ihren Armen nieder. Wir nickten uns zu und liefen dann zur peitschenden Weide. Laut Potter ist er noch nicht hier, aber es kann jeden Moment soweit sein.
Mit einen einfachen Zauber erstarrte der große Baum und ließ uns eintreten. Ein schmaler Gang führte in die heulende Hütte. Auch wenn ich diesen Weg noch nie eingeschlagen war, kannte ich seine Wege nur zu gut. Ich konnte nur eine Seite von Hermine sehen. Sie hatte sich den Umhang um die Schulter gelegt. Es war ein seltsames Bild. Plötzlich blieb sie stehen. So plötzlich, dass ich in sie rein lief. „Was ist?", fragte ich so leise wie möglich. Jedoch hallte mein Echo trotzdem an den schmutzigen Wänden wider. „Da war ein Geräusch", flüsterte Hermine als Antwort. Langsam schob ich mich vor Hermine und blickte in die Finsternis. Es war kein Ende zusehen. Ich wollte gerade weiter gehen, als ich auch ein Geräusch vernahm. Es hörte sich an wie ein leises Fiepsen.
Mein Herz pochte schneller. Ich gab Hermine ein Zeichen dort stehen zu bleiben wo sie war und lief ein Stück weiter. „Nox", hauchte ich und die Spitze meines Zauberstab wurde von der Dunkelheit verschluckt. Ich drehte mich zu Hermine um. Auch sie war nicht mehr zu sehen. Nur noch Umrisse waren leicht wahrzunehmen. Da war erneut das Geräusch zu hören. Diesmal jedoch lauter und deutlicher. „Unter den Umhang", zischte ich in Hermines Richtung. Als ich wieder zurück in den Gang schaute, waren Hermines Umrisse nicht mehr sichtbar. Ich hielt den Atem an. Auf einmal hörte ich unter mir ein Rascheln. „Lumos"; flüsterte ich und senkte meinen Zauberstab. Erst konnte ich nichts erkennen, doch dann sah ich ein kleines Tier zwischen meinen Beine lang huschen. Ohne zu zögern tritt ich auf den Schwanz der Ratte. Sie zappelte und jammerte unter Schmerzen. Gnädig löste ich den Druck. Schnell griff ich die fette Ratte und hielt sie in die Höhe. Mein Zauberstab war nur noch Zentimeter von dem kleinen und spitzen Gesicht entfernt. „Wurmschwanz, bist du allein?", fragte ich mit sicherer Stimme. Die Ratte zappelte und biss zu. Blut tropfte aus meinem Zeigefinger. Das war dennoch kein Anlass den Griff zu lösen. „Sag mir, ob du alleine bist"
Nun richtete ich den Zauberstab direkt auf den fetten Bauch des kleinen Ungeziefers.
Mit einen Mal fiel er mir aus der Hand. Als er hart auf den Boden aufprallte, saß statt einer Ratte ein Mann vor mir. Doch die Ratte war noch eindeutig zu erkennen. „Bist du denn alleine?", fragte der Mann und wendete den Blick von den grellen Zauberstab. Ohne zu zögern sagte ich knapp: „Ja"
Wurmschwanz richtete sich auf und klopfte sich den Staub von seinen Mantel. „Lügner! Du bist nicht alleine!", sagte er entschlossen zu meiner Überraschung.
„Schön, bist du alleine?", fragte ich ungeduldig. Wurmschwanz nickte bloß und zeigte seine spitzen Zähne. Sie sahen die eines Nagetieres ähnlich. Ich blickte mich angespannt um. Wir hatten keine Zeit. „Impedimenta", rief ich. Wurmschwanz riss seine Augen auf und kippte zur Seite. Regungslos blieb er am Boden liegen.
Ich stieg über ihn herüber, winkte hinter mich und lief weiter. Ich konnte nur mühsam einen Schrei unterdrücken, als Hermines Kopf neben mir auftauchte.
„Draco, wenn du weißt...Voldemort kommt, weiß er doch das jemand hier ist", sagte sie und ihr in der Luft schwebender Kopf zeigte in Wurmschwanz Richtung.
„Verdammt, daran habe ich nicht gedacht!", gestand ich. Nun nahm Hermine den Tarnumhang ganz ab und lief zu den verzauberten Mann zurück. Sie übernahm die Beine und ich die Arme. So kamen wir nur mühsam voran. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis wir endlich in der heulenden Hütte standen. Meine Arme wurden schwer unter der Last Wurmschwanz. Auch Hermine sah aus, als könnte sie eine Pause gebrauchen. Wir hatten Glück und hinten in der Ecke stand ein alter Schrank.
Gerade so groß, dass ein solch rattenartiger Mann hineinpassen würde. Langsam schloss ich die Tür des Schrankes, als wir ihn dort drin verstaut hatten. Hermine griff schnell noch nach seinen Arm und zog seinen Zauberstab aus den dicken Fingern.
„Wenn ich dich nicht hätte", sagte ich grinsend zu Hermine gewandt. Geräuschvoll viel die Schranktür zu. Darauf folgte eine lange Stille. Hermine schien tief in ihren Gedanken zu sein. Zumindest schien sie für diesen Zeitpunkt nicht in dieser Hütte zu stehen. Ich beobachtete sie, während sie weit weg war. Lächelnd ließ ich meinen Blick über ihre Lippen fahren und dann hoch in ihre strahlenden braunen Augen. Da bemerkte sie plötzlich, dass sie beobachtet wurde und errötete leicht. „Und jetzt?", fragte sie in die Stille. „Jetzt warten wir",
flüsterte ich und kam einen Schritt näher auf sie zu. Sie schaute in den dunklen Gang, in dem wir hier her gelangt waren. „Ich habe Angst", hauchte sie in mein Ohr. „Das brauchst du nicht. Alles wird gut werden", sagte ich leise und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Warum denkt du das?", fragte sie und drehte ihren Zauberstab in ihren Händen. „Ich denke es nicht", sagte ich ehrlich. Sie schaute mich entmutigt an. Dann fügte ich noch leiser hinzu: „Ich weiß es"
Ein lautes Geräusch ertönte. Hermine zuckte erschrocken zusammen. Ich warf ihr den Umhang über den Kopf und sah nur noch kurz zwei ängstliche Augen. Ich atmete durch, nahm den Zauberstab fest in die Hand und ging ein paar Schritte vor. Nun würde einer der schwierigsten Züge des Planes anstehen. Von einer Sekunde auf die andere, hatte ich alles was Potter gesagt hatte vergessen. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Als ich mir gerade einen sinnvollen Satz ausdachte, hörte ich ein lautes Zischen.
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Die Entscheidung (Dramione)
FanfictionFeinde werden Freunde, Hass wird zur Liebe, wahr wird das Geträumte, immer noch kein Friede. Das dunkle Mal wird Schmerzen, wegen dem unreinen Blut, tue alles mit deinem Herzen, denn nur so ist es gut. Die Angst wird dich finden, begleitet von de...