Verwandlung war ja noch nie mein Lieblingsfach gewesen, doch heute konnte ich es überhaupt nicht ausstehen. Als wir in das Klassenzimmer kamen, stand eine kleine Frau in einer rosa Strickjacke vor dem Pult. Das fiese Grinsen konnte man gar nicht mit Professor Snapes vergleichen. „Professor Umbridge?", sprach Hermine meine Gedanken aus. Da stand tatsächlich Doloris Umbridge vor der Klasse. Von Professor McGongall war keine Spur zu sehen. Das Doloris vom Latein übersetzt Schmerz hieß, konnte sie nicht besser beschreiben. Stumm setzten sich alle auf den Platz. Bis Hermine zaghaft ihren Arm hob. „Entschuldigen Sie Professor, wo ist denn Professor McGonagall?" Die rundliche Frau kam auf Hermines Tisch zu. „Sie ist nicht in der Lage zu unterrichten", sagte sie schließlich und grinste noch ein Stück breiter. „Okay", sagte Hermine irritiert und nahm ihren Arm wieder runter.
„So, ich werde euch heute und vielleicht auch in den nächsten Tagen unterrichten. Bei jeden Versuch den Unterricht zu stören, eine Stunde nachsitzen.
Wer meint Vorlaut oder Frech zu sein, muss zwei Stunden nachsitzen. Bei einer weiteren unartigen Bemerkung werden es je nach dem mehr Stunden. Fragen?"
Ein Raunen ging im Klassenzimmer umher. „Das wird ja eine tolle Stunde!", dachte ich und holte Feder, Federkiel und ein Buch heraus. Fragen gab es anscheinend nicht. Die Klasse blieb still sitzen.
„Wir werden heute mal ein paar Seiten vorblättern. Wie ich zu Ohren bekommen habe, hängt ihr mit dem Lernstoff hinterher" Ich nahm mein Buch in die Hand und blätterte darin herum.
„Seite dreihundertsechzig", rief sie deutlich. Dabei betonte sie jede Silbe extra stark. Ich blätterte auf die richtige Seite und hob verwundert den Kopf. „Aber das wollten...", fing ich an zu sagen. Doch ich wurde von Professor Umbridge unterbrochen: „Erst melden, dann reden" Ich meldete mich und redete weiter: „Aber das wollten wir..."
Das Grinsen verschwand aus ihren Gesicht und eine Zornesfalte bildete sich auf ihrer Stirn.
„Ich möchte hier nur produktive Dinge hören. Dieser Einwand fördert weder den Unterricht, noch bringt es Ihnen etwas. Zudem habe ich Sie nicht dran genommen", sagte sie säuerlich. Ich schloss meinen Mund, bevor ich ihr meine Meinung sagen konnte.
„Es war schon sehr merkwürdig. Erst der Brief, dann das ständige Stechen im Arm und dann die schlimmste Hexe aus dem Ministerium zurück in Hogwarts. Da stimmte etwas nicht", dachte ich angespannt. „Noch dazu kommt, was Snape gesagt hatte"
Hermine hatte wohl ähnliche Dinge im Kopf. Gedankenverloren drehte sie ihre Feder zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her. Da fiel ihr wohl etwas ein. Sie kramte in ihrer Tasche und holte einen Ausschnitt des Tagespropheten heraus. Sie hatte wohl bemerkt von mir beobachtet zu werden, denn sie drehte sich zu mir um. Leicht hob sie den Zeitungsartikel hoch. Es war dennoch zu klein gedruckt. Ich konnte nur das Bild erkennen. Grinsend stand Umbridge vor dem Ministerium und schaute mich mit ihren kleinen Augen an. Da drehte ich mich wieder nach vorne und sah, dass mich noch eine Umbridge anschaute. Sie stand aber weder vor den Ministerium, noch grinste sie.
Erschrocken schaute ich auf mein leeres Blatt „Rufen Sie da gerade nach einer Stunde Zusatz?"
„Bitte nicht", flüsterte ich. „Was haben Sie gesagt?", fragte sie und kam noch einen Schritt näher. „Äh, nichts. Ich finde es nur äußerst gut, Sie hier in Hogwarts zusehen", stotterte ich unglaubwürdig.
Doch Professor Umbridge merkte nicht, dass es eine Lüge war. Sie stolzierte wieder nach vorne.
Erleichtert atmete ich auf und ließ den Blick auf mein immer mehr beschriebenes Blatt sinken. Der Unterricht war zu ende. Professor Umbridge verschwand so schnell wie sie gekommen war.
Die Schüler folgten ihr. Ich blieb jedoch auf meinen Platz sitzen. In der Hoffnung mal mit Hermine alleine zu sein. Ich hatte vor ihr alles zu erzählen. Von Snape bis hin zum dunklen Mal.
Zum Glück blieb Hermine, nachdem sie all ihre Sachen sorgfältig in ihrer Tasche verstaut hatte, ebenfalls am Tisch sitzen. Nach einer Weile waren wir alleine im Klassenzimmer. Die Tür fiel zu und der Lärm von draußen wurde ausgesperrt. „Ich muss mit dir reden?", sagte ich schließlich und setzte mich neben sie auf Weasleys Platz. „Was ist denn?", fragte sie und schaute mich ängstlich an.
„Also, Snape hat mit mir gesprochen", fing ich an zu erzählen. In diesen Moment entschied ich mich um. Ich wollte sie nicht belasten und erst recht nicht in Angst und Schrecken versetzten. Außerdem wusste ich ja selbst noch kaum etwas. „Ach, ist jetzt eigentlich auch egal", sagte ich schnell. Eine Weile war es still. Hermine kannte mich nun schon sehr gut. Sie wusste, dass es kein Zweck hatte etwas aus mir herauszuholen. Wir hörten nur noch das Ticken der Uhr. In dieser großen Stille, hörte es sich ungewöhnlich laut an. „Wie geht es Ron?", fragte ich und hätte mir am liebsten eine gescheuert. „Tolles Thema, Draco", dachte ich wütend. „Äh, besser. Also denke ich", antwortete Hermine leise. Die Atmosphäre zwischen uns hatte sich in den letzten Wochen erheblich verschlechtert. „Wir sind kaum noch alleine", stellte Hermine plötzlich fest. „Ja, immer ist Weas...Ron dabei oder irgendwer anderes", stimmte ich ihr zu. „Es ist schön mal wieder mit dir Zeit zu verbringen ohne doof Sprüche einstecken zu müssen"
„Es macht dir also immer noch was aus?", fragte sie ein bisschen beleidigt.
Ich versuchte die Situation schnell wieder zu retten. „Nein, das sollte es nicht bedeuten"
Ich zog Hermines Stuhl näher zu mir heran. Sie lächelte ihr süßes Lächeln. Ihr Gesicht war kurz vor meinem. Ich fuhr ihr durch die Haare. Fast berührten sich unsere Lippen.
„Soll ich dir jetzt mal den Artikel zeigen?", fragte sie auf einmal. Irritiert setzte ich mich wieder auf meinen Stuhl. „Meinetwegen", stammelte ich. Da drehte sich Hermine von mir weg und holte den Tagespropheten heraus. Ich musterte sie von oben bis unten. „Was guckst du denn so?", fragte sie. „Wie guck ich denn?", fragte ich. Aus irgendeinen Grund hatte ich das Gefühl, dass Hermine mir etwas verheimlichte. „Hier", seufzte sie und ließ den Artikel vor meiner Nase auf den Tisch fallen.
Neben den Bild, welches ich schon vorhin gesehen hatte, war ein Text. Ich überflog ihn schnell.Neuigkeiten aus Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei
Doloris Jane Umbridge ist die erste Untersekretärin des Zauberministers Fudge und nimmt auch in Hogwarts wieder ganz die derzeitigen Interessen des Ministers wahr. Als Lehrerin für Verteidigung der dunklen Künste und auch im Vertretungen anderer Schulfächer behält Doloris Umbridge das Ministerium als Anhaltspunkt. Ihre weitere Aufgabe ist es, eine ministeriell angeordnete Ausbildungsreform durchzuführen. Ein Ausbildungserlass des Ministeriums nach dem anderen erweitert ihre Kompetenz und Kontrollbefugnisse über Schüler, Lehrer und Aktivitäten an der Schule. Zu der plötzlichen Rückkehr nach Hogwarts hat sich Fudge noch nicht geäußert.
Auch die Tatsache, dass die Lehrkräfte in Hogwarts zunehmend weniger werden, ist noch unklar.
Albus Percival Wulfric Brain Dumbledore (der zeit Schulleiter der Schule für Hexerei und Zauberei) hat Kritik und Diskussionen anhören müssen. Was der Zeit in Hogwarts geschieht hat er jedoch noch nicht geschildert.„Das heißt es sind noch mehr Lehrer nicht da außer McGonagall", stellte ich fest. „Und hatte nicht
Dumbeldore gesagt, dass im sechsten Schuljahr Professor Slughorn kommen wird?"
Hermine nickte. „Hier stimmt etwas nicht", flüsterte ich und ein Schauder lief mir den Rücken hinunter.
„Ich habe Angst, Draco", sagte Hermine leise. Ich nahm sie in de Arm.
„Harry soll mal mit Dumbeldore reden!", sagte ich dann. Verwundert schaute Hermine mich an.
„Warum denn Harry?"
„Na, er hat doch die beste Beziehung von den Schülern zu ihm", antwortete ich nachdenklich.
Da musste Hermine mir recht geben: „Ich werde es ihm vorschlagen"
„Komm, wir gehen lieber. Ich bin nicht sehr scharf darauf nachsitzen zu müssen. Falls Umbridge mit ihren breiten Krötengrinsen plötzlich auftaucht", lachte ich aufmunternd.
So verließen wir den Klassenraum.
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Die Entscheidung (Dramione)
FanfictionFeinde werden Freunde, Hass wird zur Liebe, wahr wird das Geträumte, immer noch kein Friede. Das dunkle Mal wird Schmerzen, wegen dem unreinen Blut, tue alles mit deinem Herzen, denn nur so ist es gut. Die Angst wird dich finden, begleitet von de...