XXVII

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Ich ließ vor Schreck beinahe mein Handy fallen. Wenn es wirklich er ist, dann habe ich ein gewaltiges Problem. Wir staren uns an. Er ist groß, ca 1,80 groß, schlank, blondes Haar, welches er hochgegelt hat und trägt normale schwarze Klamotten. Ein Auto fährt zwischen uns vorbei, doch ich achte nicht sonderlich drauf. Er scheint mich jetzt auch erkannt zu haben, denn er kommt auf mich zu. Vor Schreck trete ich einen Schritt zurück und stolpere dabei beinahe über die Stufe der Haustür. In mir drin schreit alles.
Renn doch!!! schreit mich jetzt auch mein Gewissen an. Er kommt mir immer näher. Als er direkt vor mir steht atme ich zitternd ein. ,,Luhan"flüstere ich. Er ist es also wirklich. Mit einem Ruck zieht er mich am Kragen hoch und drückt mich gegen die Haustür. Dabei ruht seine Hand an meinem Hals, woraufhin ich stark und schmerzhaft zusammen zucke.
~Rückblick~
Nachdem ich vom Richter meine Strafe bekommen hatte wurde auch Luhan abgeführt. Er war der Bruder des Opfers und konnte vor Schock nicht einmal richtig sprechen. Der Richter beschloss ihn in einer Psychiatrie unterzubringen, weil er der starken Überzeugung war, das es ihm helfen würde, den Tod seines älteren Bruders zu vergessen oder ihn weitestgehend zu überwinden und damit abzuschließen. Doch geholfen hat es ihm keineswegs, nein. Stattdessen hatte er versucht zu entkommen und wurde bei dem Aufenthalt noch viel kranker.
Sein einziges Ziel: Mich zu bekommen.
Er beginnt schief zu grinsen. ,,Schluss mit dem Katz- und Maus Spiel. Endlich hab ich dich"sagt er so bedrohlich, dass es in mir einen erneuten Angstanfall auslöst. Er legte seine zweite Hand um meinen Hals und drückte zu. Das ist also der Moment an dem ich sterbe. Seine Augen funkeln, als würde er sich wirklich freuen. Wie lange hat er wohl schon darauf gewartet? Reflexartig schnappe ich nach Luft, doch wehre mich nicht. Er drückt stärker zu, sodass ich nicht mal mehr etwas in gewisser Weise spüren kann. Meine Sicht wird benebelt und ich sehe nur noch leichte Umrisse. Sein Grinsen kann ich jedoch immer noch erkennen. Ich halte nicht mehr lange durch..
Plötzlich wird Luhan ruckartig von mir weggezogen und er geht krachend zu Boden. Ich kann nicht richtig erkennen was passiert ist, aber ich wurde mal wieder gerettet. Ich falle auf die Knie und atme stark ein und aus. Glitzerpunkte schweben zwar noch immer in der Luft, aber meine Sicht kommt langsam zurück. Ich sehe zwei Beine vor mir und gucke in ein Kaputzen verdecktes Gesicht, doch seine Augen würde ich auch auf hundert Meter Entfernung erkennen. Er kniet sich zu mir runter und strubbelt mir durchs Haar. ,,Keiner, aber wirklich gar keiner verletzt mein Opfer"knurrt er in Richtung Luhan, welcher sich gerade wieder aufrappelt. V geht auf ihn zu und es entwickelt sich ein Kampf. Ich muss Hilfe holen. Egal, wie benommen ich auch klang, zückte ich mein Handy hervor und rief die Psychiatrie von Luhan an. Als ich entlassen worden bin haben sie mir die Nummer gegeben, da Luhan, ja nur mich wollte. ,,Im Falle des Falles"meinte der betreuende Psychiater damals. Das bekannte tuten ertönt und sofort nimmt jemand ab. Ich lasse ihn gar nicht erst zu Ende reden. ,,Kommen sie sofort. Ein Patient ist entkommen"schreie ich fast während ich die beiden ringen sehe. ,,Bewahren sie Ruhe. Wo sind sie und welcher Patient?" Ich schreie den Typen auf der anderen Seite meine Adresse in die Ohren und füge ein keuchtzendes ,,Luhan. Also ich meine Lu Han"sage ich, denn das ist sein Geburtsname. Der Mann auf der anderen Seite klingt plötzlich gehetzt. ,,Wir sind sofort bei ihnen"meint er und hat schon aufgelegt. Luhan war gerade dabei V zu würgen. Ich krallte meine Fingernägel in meine Oberschenkel. Komm schon befreit dich. Sein Gesicht wurde schon weiß. Warum befreist du dich denn nicht? Ich muss eingreifen. Gesagt getan. Ich stolpere auf die beiden zu und trete mit aller Kraft in Luhans Seite. Er fällt leicht wackelig zurück, sodass V wieder Luft bekommt. Seine Augen beginnen nun fröhlich zu funkeln. ,,Dachte schon du hilfst mir gar nicht mehr Prinzessin"sagte er mit neuer Energie. Dabei leuchten seine Augen bedrohlich. Ich stehe mit dem Rücken zu Luhan, woraufhin mich V plötzlich hinter sich schiebt, da Luhan nicht aufgeben will und den nächsten Angriff startet. Da V etwas zu langsam ist, weil er mich noch zur Seite schieben muss, kassiert er eine blutige Wange. Luhan hat zugeschlagen und daraufhin zieren sich drei blutige Striemen an seiner Wange. V zuckt weder zusammen noch sonst was. Er wird eher wütend und schlägt Luhan mit so einer Wucht ins Gesicht, sodass er zu Boden geht. Bewusstlos. V fässt sich reflexartig an die Wange, wobei seine Finger rot werden. Das Blut läuft ihm den Hals runter. Er betrachtet mich, ich erwidere und kippel dabei. Mein Kreislauf gibt den Geist auf und ich falle. Jedoch pralle ich nicht auf dem Boden auf, sondern werde gefangen.
V' s Sicht:
Schon wieder fällt er mir in die Arme. Ich lasse ihn keineswegs fallen. Was tu ich hier? Ich halte meine blutende Wange. Alles nur wegen ihm. Ich betrachte ihn, was mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Sofort unterdrücke ich es. Mein bezauberndes kleines Opfer. Keiner nimmt ihm sein Leben vorher muss dieser Jemand erst an mir vorbei. Ich nehme ihn im Brautstil hoch und möchte ihn reinbringen. Weit weg von diesem Irren. Doch die quietschenden Reifen hinter mir lassen mich herum fahren. Ein weißes Krankenwagen ähnliches Auto fährt auf den Gehweg. Weiß gekleidete Männer steigen aus und gehen auf den Kerl zu. Sie bemerken mich erst nicht, doch dann betrachtet mich der eine. ,,Ist das der entflohene Patient?"fragt er mich. Ich nicke und gehe einfach mit Jungkookie auf dem Arm die Treppen hoch. Er ist ungewöhnlich leicht und atmet äußerst schnell. Ich betrachte den Schwarzschopf und bleibe dabei stehen. Er ist wirklich süß. Ich gehe weiter die Treppe hoch und stehe dann vor Jungkooks Haustür. Sie ist, wie zu erwarten war, verschlossen. Er hat sicherlich einen Schlüssel dabei. Ich lege ihn sanft auf dem Boden ab und zögere erst. Ich greife jedoch dann in seine Hosentasche und werde fündig. Ich verweile etwas zu lange in seiner Hosentasche, da ich mich nicht von seinem wunderschönen Gesicht lösen kann. Wieder einmal schmeißt er meine Gefühle über einen Haufen und bringt mich total aus der Fassung, wie keiner zuvor. Schnell rappel ich mich auf, öffne die Tür und nehme ihn wieder auf den Arm. Dabei umschlingt mich seine Wärme. Ich berühre ihn gerne. Ich kann nicht abstreiten, dass ich seine Nähe nicht mag. Jedoch kann ich nicht anders, als ihn zu verletzten. Er hatte mir meinen einzigen Freund genommen auch wenn ich jetzt mit ihm Mitleid habe. Ich trage ihn rein und bringe ihn in sein Bett. Auf diesem liegt mein Tuch. Zerissen in zwei Stofffetzen. Was hat er damit angestellt? Wieder einmal bin ich verwirrt. Ich lege ihn in sein Bett, wobei ich seinem Gesicht ziemlich nahe bin, da ich ihn langsam runter lasse. Mit meinen Händen in der Matratze stütze ich mich. Ich verweile in der Pose. Mein Atem ist stehen geblieben und ich bin so nah, dass ich sogar seinen spüre. Fasziniert betrachte ich seine geschlossenen Augen, sein Haar und sein makelloses Gesicht. Schöner, als jede zuvor. Ein Tropfen Blut flällt auf seine Wange. Sofort berühre ich die Stelle. Seine Haut ist eiskalt. Ich streichle das Blut weg, wobei es verschmiert und lasse meine Hand an seiner Wange ruhen. Meine Gedanken spielen mit mir und das Verlangen ihn zu küssen ist groß. Ich kann und will die Hand nicht wegnehmen. Ich beuge mich etwas weiter runter, sodass meine Lippen nur knapp über seinen sind. Ich spüre schon leicht die Haut seiner Lippen auf meinen, bis ich realisiere, was ich da tue.
Was stellst du nur mit mir an Jeon Jungkook?

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Ps: Kleine neben Info... Luhan ist aus der K-pop Band Exo (s.h. Bild oben)

It hurts ||J.JK x K.TH Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt