Selbst jetzt hat er mir nicht mehr geantwortet. Ich hab ihm gefühlt tausend Nachrichten geschrieben. Es ist doch auch noch nicht so spät, verrät mir ein Blick auf die Uhr. 23:33. Vielleicht liegt es auch daran, dass morgen Schule ist. Als ob er deshalb so früh schlafen geht? Ok es wäre verständlich. Es ist viel passiert in letzter Zeit. Wieder schaue ich auf mein Handy. Keine Nachricht. Ich beschließe in die Küche zu gehen und etwas zu Kochen. Auch wenn es mitten in der Nacht ist habe ich unglaublichen Hunger. Ich komme noch nicht mal dazu den Reis anzubraten, da die Klingel ertönt. Automatisch stöhne ich genervt aus. Wer stört mich jetzt wieder zu dieser Uhrzeit? Ich öffne die Türe, sodass sie fast aus den Angeln springt und erblicke einen völlig aufgelösten Suga. ,,Was ist los?"frage ich fürsorglich. ,,Ich kann nicht schlafen. Ich muss ständig an unsere Auseinandersetzung denken"meint er und ich bemerke, dass es ihm wirklich leid tut. Ich bitte ihn herein und er folgt mir ins Wohnzimmer. Er setzt sich aufs Sofa. ,,Es tut mir ja auch leid"sage ich während ich den Herd anschalte, um den Reis köcheln zu lassen. Ich geselle mich zu ihm. ,,Das war dumm von mir. Ich wusste nicht, dass es dir so wichtig ist"meint er und blickt dabei an den Boden. Ich grinse auch wenn mir nicht sonderlich zum Lachen zumute ist. ,,Heyyy ist doch ok. Es war nur ein ödes Tuch. Ich dachte ich hätte damit die Identität von ihm herausgefunden, aber vergessen wir das einfach"sage ich und strubble mir durch die Haare. Er blickt jetzt erfreut in mein Gesicht und ich lege ihm die Hand auf sein Haar und durchwuschle es. Er lächelt dabei, was mich glücklich macht. ,,Also wieder alles ok?"fragt er. ,,Ja alles ok"antworte ich. Ich bemerke, dass mein Reis beinahe anbrennt und laufe zügig zum Herd. ,,Willst du mit essen? Es ist zwar nur Reis, aber das schaffe ich nie allein"meine ich grinsend. Er nickt. ,,Klar warum nicht". Ich reiche ihm die Teller und Besteck und er stellt sie auf den Tisch. ,,Magst du was trinken?"frage ich noch während ich den Reis auf die Teller verteile. Er nickt. ,,Was willst du?"frage ich. ,,Hast du Cola?"kontert er schüchtern. ,,Klar" sage ich und hole zwei Dosen aus dem Kühlschrank. Wir setzen uns und beginnen zu essen. Es ist nichts besonderes, aber wir haben Spaß und es schmeckt. Ich muss öfter lachen, da Suga der Reis von der Gabel fällt und er so hoffnungslos dabei aussieht, als er es erneut versucht. Wir haben schnell leer gegessen und Suga bedankt sich. Wir räumen noch gemeinsam auf bevor ich ihn zur Tür begleite. ,,Ich hol dich morgen ab"sagt er mit einer abschließenden Umarmung, die ich feste erwidere. Sie löst den Knoten in meinem Herz und nimmt mir das angespannt sein. ,,Klar, viertel nach sieben?"frage ich, woraufhin er nickt. ,,Wir seh'n uns morgen. Gute Nacht Kookie"sagt er und geht die Treppen runter. ,,Ja bis morgen"hauche ich ihm noch hinterher, doch er war schon aus meinem Sichtfeld. Die Türe ist geschlossen und ohne weiteres gehe ich mit Kleidern ins Bett. Ich trage immer noch das von dem Vorfall mit Luhan, doch es ist mir egal. Ich schließe meine Augen und sofort schießen mir die Momente von V und mir in den Kopf. Ich kanns immer noch nicht fassen, dass er mich gerettet hat. Mir fällt ein, wie er mich hinter sich geschoben hat. Wie er mich berührt hat, um mich zu schützen und dabei selbst verletzt wurde, wie ich seine Verwirrung in den Augen gesehen habe, als er mich unabsichtlich verletzt hat, als ich nachdem ich bei Suga war in ihn hereingerannt bin und er mich gefangen hat. Das alles schwebt mir vor den Augen. Warum verwirre ich ihn so stark und wieso rettet er mich? Mit dieser unbeantworteten Frage schlafe ich ein und wache damit am morgen auch wieder auf. Ich beeile mich und packe schnell mein Rucksack. Geschichte, Chemie, Mathe und Englisch packe ich ein. Ich ziehe mir ein paar Sachen aus dem Schrank und verschwinde unter der Dusche, wo ich mir den Schmutz von meinem Körper schrubbe. Ich steige aus der warmen Dusche und sofort umgibt mich Kälte. Die Scherben liegen immer noch überall rum, doch es stört mich nicht weiter, also ziehe ich mir meine Sachen über. Meine hellblaue Weste eine Boxershort, dreiviertel Hose, Socken und eine blaue Cap. Dazu mache ich mir noch meine Ohrringe rein.
Mit meinem Handy prüfe ich mein Haar, welches ich noch etwas durchkämme. Die Kreuzkette ziert sich wieder um meinen Hals und ich gehe in den Gang, um mir meine schwarzen Puma Schuhe anzuziehen. Kaum bin ich aus der Tür des Mehrfamilienhauses gegangen erblicke ich schon den schönen schwarzen Audi von Suga. Er sitzt auf der Motorhaube mit schwarzer Sonnenbrille und blickt mich an. Dann erscheint ein schiefes Grinsen und ich grinse zurück. Er haut mich manchmal echt aus den Socken. ,,Schickes Outfit"flüstert er mir ins Ohr, während unserer Umarmung. ,,Kann ich nur zurück geben"sage ich. Er trägt eine schwarze dreiviertel Hose ein weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke darüber. Dazu schwarze Schuhe. Er hüpft von der Motorhaube und öffnet mir die Tür. ,,Du Gentleman"sage ich lachend. ,,Immer doch mein Herzblatt"meint er spaßeshalber. Ich steige kopfschüttelnd, dabei lachend in das Auto und er schließt die Tür. Keine fünf Sekunden später sitzt er neben mir am Steuer und gibt Gas. Im Auto läuft Musik, jedoch singt keiner. Es beatboxt lediglich jemand und auch sonst ist es eher musikalisch gehalten. ,,Bist du das?"frage ich interessiert. ,,Ja"sagt er kleinlaut. ,,Das klingt ja mega"sage ich. ,,Das ist die CD für meine selbstgeschriebenen Lieder"erklärt er mir. ,,Sing"fordere ich ihn bettelnd auf. ,,Bitte"schließe ich schmollend hintendran, da ich seinen zweifelnden Blick sehe. Ihm war es sichtlich unangenehm vor anderen zu singen doch ich hörte ihm die paar Sekunden gespannt zu. Es war scheinbar der Refrain.
~ A to the G
to the U to the STD
I'm d boy because
I'm from D nan michinnom
biteu wiye runakik
raebeuro hongkongeul
konaeneun ~
Es war nicht nur Englisch und zu meiner Verwunderung kenne ich die Sprache. ,,Das ist koreanisch"sage ich atemlos und gucke ihn erstaunt an. Wir sind mittlerweile zum stehen gekommen. Er sieht mich an. ,,Ja das ist meine Heimatsprache"sagt er mir. ,,Wirklich?"frage ich nochmal wobei er nickt. ,,Das ist ja purer Zufall, meine nämlich auch"erläutere ich ihm. ,,Nein oder?"meint er begeistert, doch ich nicke. ,,Oh mein Gott, dass ist ja cool"sagt er und ich lache ihn dabei an. ,,Finde ich auch. Danke, dass du für mich gerappt hast. Du musst mir unbedingt irgendwann das ganze Lied zeigen"meine ich freudestrahlend. ,,Klar warum nicht"sagt er und wir öffnen gleichzeitig unsere Türen. Ich werfe meinen Rucksack über meine Schulter und laufe lässig los mit Suga an meiner Seite. Wir kommen am Fahrradständer vorbei, wo ich ihn sofort sehe. Er erwidert meinen Augenkontakt. ,,V"flüstere ich und bleibe dabei stehen. Er hat mich mit seinen Augen in seinen Bann gezogen, jedoch bricht er den Augenkontakt genervt ab, sodass mein Herz sich zusammenzieht. Die Anderen, die bei ihm stehen sagen etwas spöttisches in meine Richtung, wobei er lacht.
Ist das jetzt etwa nur Fassade?
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It hurts ||J.JK x K.TH
FanfictionJeon Jungkook, 17 Jahre alt, elternlos und als psychisch krank diagnostiziert. Seine Vergangenheit? Verbracht als Eingesperrter in einer Zelle. Zu unrecht oder nicht ist noch unbekannt. Vorraussichtliche Zukunft? Error..nicht existent_ Fehler ges...