Ich bin jetzt schon seit mehreren Tagen hier. Wie lange? Kann ich nicht genau sagen. Ich mache nichts anderes außer bei ihm am Bett zu sitzen, ihn zu betrachten und ihm gelegentlich etwas zu erzählen. Alle aus meiner Klasse so, wie der Direktor wissen bescheit. Erst waren sie geschockt, doch jetzt interessiert es die meisten nicht mal mehr. Sie leben ihr Leben und machen ihr Ding, als würde es sie nichts angehen. Die Einzigen, die jeden zweiten Tag vorbeikommen sind Suga und Jimin. Während sie da sind verlasse ich immer den Raum. Noch kein Wort haben wir ausgewechselt. Gesundheitlich geht es Jungkook weder besser noch schlechter. Noch ist alles beim gleichen. Sollte er aufwachen habe ich bereits für alles gesorgt. Ich habe Jungkook eine Tasche geholt in der Kleidung ist, wenn er wach wird. Mein Kopf liegt neben ihm auf dem Bett. Gebannt mustere ich ihn. Mein Blick schweift durch den Raum. Auf einem Tischchen neben seinem Bett steht ein Strauß Rosen. Alle möglichen Sorten von Rosen. Daneben liegt Schokolade und unter der Schokolade liegen ein paar Karten, die er bekommen hat. Nicht mehr als drei. Unter ihnen ist auch eine "Gute Besserung" Karte des Direktors. Scheinbar ist ihm nichts besseres eingefallen oder er war zu geizig um etwas mehr Geld für eine schöne Karte auszugeben. Es ist traurig, dass kein Familienmitglied hier aufgekreuzt ist. Seine Eltern hat er verloren, doch soweit ich informiert wurde hat er noch Verwandte in Busan. Die Gesundheit ihres Enkels scheint sie jedoch nicht zu interessieren. Er muss ein hartes Leben haben. Meine Fäuste ballen sich. Und ich habe es ihm gerade noch erschwert. Klasse V, sei stolz auf dich. Du hast einen hilflosen, kranken Jungen ins Koma gebracht. Reife Leistung. Meine Hände färben sich schon weißlich durch den starken Druck, welchen ich ausübe. Ein Blick auf Jungkook und die Anspannung löst sich. Für einige Zeit bin ich froh ihn anblicken zu dürfen, wie ich will und nichts verstecken zu müssen, doch die Trauer macht sich schnell in mir breit und Tränen kommen auf. Scheiße, wenn man merkt, dass er deinen Blick vielleicht nie wieder erwidern kann raunt meine innere Stimme mir zu. Der Damm ist gebrochen und die Tränen fließen wieder. Mit dem Kopf auf seiner Brust beginne ich schluchzend eine Geschichte zu erzählen.
~ Die ist für dich Jungkook.
Es war einmal ein Junge. Man kann nicht sagen, dass er klein oder süß war, ganz im Gegenteil. Er war ein Rotzlöffel. Von Teenagern erwartet man Vernunft, doch der Junge war alles andere als vernünftig. Er brachte seine Eltern immer auf die Palme sodass sie ihn schlugen, doch es geschah ihm recht, dass wusste er. Nachts riss der Junge immer heimlich aus, was die Eltern ihm schon häufig verboten hatten. Er traf sich jedoch mit seinem besten Freund, den er immer seltener zusehen bekam und das war die einzige Chance ihn zu sehen. Die Jungs waren ein Herz und eine Seele. Bei seinem Freund war der Junge ganz anders. Er schüttete ihm sein Herz aus. Alle Probleme und Gefühle ließ er raus, weil er wusste, dass er es bei seinem Freund konnte. Einige Zeit lang veränderte sich sein Freund jedoch und wurde grober, mobbte andere Kinder, lachte den Jungen aus wenn er über seine Probleme erzählte und wurde auch dem Jungen gegenüber handgreiflich. Er verstand die Welt nicht mehr. Warum ist sein Freund so geworden? Der Junge hatte nur noch Angst wenn sein Freund ihn treffen wollte. So geschah es eines Tages, dass der Junge im Streit mit seinen Eltern verletzt abhaute um seinen Freund zu treffen. Der Freund hingegen verwickelte ihn in eine Sache, die dem Jungen nicht ganz geheuer war. Er sollte Mittäter einer Mobbingaktion werden. Der Junge wollte erst nicht wurde dann jedoch von seinem Freund gezwungen. Was hatte er denn für eine andere Wahl schließlich war es sein Freund. Gemeinsam mobbten sie einen hilflosen Jungen übers Netz. Der Freund fand gefallen daran und wollte nicht aufhören so sehr es der Junge auch wollte. Es eskalierte vollkommen. Beim nächsten Treffen des Jungen und seinem Freund gingen sie in einem großen Streit auseinander. Am Tag darauf wurde dem Jungen berichtet, dass sein Freund ermordet wurde. Der Junge hatte keine Chance den Streit wieder zu klären, sich zu entschuldigen. Er hatte ja nicht mal die Chance gehabt sich richtig zu verabschieden. Als er herausfand, dass das Mobbingopfer seines Freundes an dem Mord schuld war, verlor der Junge seinen Verstand. Nachts unter seiner Decke schwor er sich Rache zu nehmen für seinen einzigen Freund. Wie gewöhnlich ging der Junge also nach den Ferien zur Schule, wo ihn die Gang seines alten Freundes ständig an ihn erinnerte. Es hieß, dass die Klasse des Jungen einen neuen Schüler bekämen. Als der Junge jedoch sah, wer der Neue war, war er geschockt. Er versuchte auf jegliche Art und Weise den Jungen, den Neuen, den Mörder seines Freundes fertig zu machen, doch aus so großem Hass wurde Liebe. Er wusste nicht, wie ihm geschah, schließlich wollte er nie mehr. Und schon gar nicht von dem Mörder seines Freundes, doch seine Sehnsüchte wurden größer. Der Junge musste ständig dem Neuen schreiben und der Neue verwirrte ihn. Oh ja ...sehr, doch der Junge wollte seine Gefühle abstreiten. Er dachte wenn er eine große Aktion gegen den Neuen starten würde, dann hätte er Rache an ihm genommen und er würde bemerken, dass da keine Gefühle für den Neuen sind, doch das alles ging wohl nach hinten los. Stattdessen bemerkte der Junge im letzten Moment noch, was er getan hatte und wollte dem Neuen zur Rettung kommen, doch schien es schon zu spät zu sein. Jetzt liegt der Neue oder besser die einzige Liebe des Jungen im Krankenhaus, liegt im Koma und keiner weiß wann er aufwacht oder ob das überhaupt geschehen wird. Doch der Junge gibt nicht mehr auf. Er kann seine einzig wichtigste Person in seinem Leben nicht zurücklassen, nicht noch einmal. Nicht gehen lassen vor seinen Augen. Und trotz bitterlicher Trauer und Tränen, liebt der Junge das süße, umwerfende, bezaubernde und intelligente Mobbingopfer. Und er lässt ihn nicht aus den Augen, wacht über ihn, bis er aufwacht und der Junge ihm alles erklären kann. Auch wenn sein Schwarm ihn hassen wird ist er trotzdem froh, dass er lebt und der Junge wird nie aufgeben, denn seine Liebe ist zum ersten mal in seinem Leben, und das spürt er, für immer~
Ich blinzel die Tränen weg und nehme den Kopf von seiner Brust, um ihn anzublicken.
,,Und warum ich dir das erzähle? Weil die Geschichte auf der Wahrheit basiert, da der Freund mein Freund war, ich der Junge bin und du das Mobbingopfer. Und wenn du das hörst, dann glaub mir, jedes Detail ist wahrheitsgemäß"
Ich beuge mich über sein Gesicht und die Tränen tropfen vereinzelt auf sein Gesicht. Kurz wende ich den Blick schmerzverzerrt ab, doch dann blicke ich ihn an.
,,Ich liebe dich"
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It hurts ||J.JK x K.TH
FanfictionJeon Jungkook, 17 Jahre alt, elternlos und als psychisch krank diagnostiziert. Seine Vergangenheit? Verbracht als Eingesperrter in einer Zelle. Zu unrecht oder nicht ist noch unbekannt. Vorraussichtliche Zukunft? Error..nicht existent_ Fehler ges...