3. Kapitel~reden hilft?

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Müde ließ ich mich auf einen Sitz im Bus fallen. Sofort holte ich meine Kopfhörer, die ich in letzter Zeit immer bei mir hatte, aus meiner Tasche.
Ich wollte wieder schauen, ob Lukas irgendwo etwas gepostet hatte. Doch irgendetwas hielt mich davon ab. Zögernd starrte ich auf die Social Networks, die ich alle viel zu häufig aus dem selben Grund nutzte.
Es war komisch - jedes Mal wenn ich eine App öffnen wollte, schlich sich der gleichgültige Blick von Lukas in meine Gedanken.

"Man, komm endlich über ihn hinweg, ihn interessiert auch nicht mehr was du machst!"

Die Worte von Kai hallten in meinen Kopf. Schon lange war ich mir dessen bewusst, dass er sich nicht mehr für mich interessierte, dass ich ihm egal geworden war.
Doch irgendwo in mir drin war ein kleiner Funke Hoffnung, dass es nicht so war, dass ich falsch lag.
Jedoch verstärkte dieser Ausdruck in seinem Gesicht meinen Glauben und ich merkte wie der kleine Funken in mir starb.
Zögernd sperrte ich mein Handy und legte es neben mich und widerstand dem Drang, wieder auf Snapchat, Instagram und so weiter zu gehen.
Er war über mich hinweg.
Wenn er es schafft, schaff ich es doch auch, oder?
Ich war mir nicht sicher, jedoch musste ich es versuchen, ich konnte ihm nicht ewig nachtrauern.
Ich würde ihn zwar nie vergessen, jedoch musste ich akzeptieren, dass es vorbei ist.

"Hey Liebling", begrüßte mich meine Mutter als ich gerade dabei war meine Schuhe auszuziehen.
Verwundert sah ich sie an, warum hatte sie so gute Laune?
"Hey?" unsicher sah ich sie an.
"Ich fahre gleich zu Lukas Mutter, willst du mitkommen?", sie lächelte mich breit an.
"Nein, muss noch was für die Schule machen", nahm ich als Ausrede.
Meiner Mum hatte ich nie von der Beziehung mit Lukas erzählt, so wusste sie auch nicht, dass wir keinen Kontakt mehr hatten. Laut ihr waren wir immer noch Freunde.
"Oh Schade, vielleicht beim nächsten Mal", meinte sie und lächelte mich wieder an.
Zögernd erwiderte ich dieses.
"Bye Liebling", verabschiedete sie sich und verschwand aus der Tür.
Seufzend sah ich ihr hinterher.
Warum kann sie nicht immer so sein? Nur wenn sie sich mit der Mutter von Lukas traf war sie so...anders.
Viel fröhlicher, viel netter, viel mehr so wie früher.
Ich machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer um ein wenig zu fernsehen und mich abzulenken, jedoch traf ich dort auf meinen Vater, der auf der grauen Couch saß.
"Oh hey", sagte ich überrascht, denn normalerweise schlief er immer wenn er nach der Arbeit nachhause kam.
"Hallo, wie war die Schule?", fragte er mich. "So wie immer", erklärte ich schlicht.
"Komm setzt dich her", einladend klopfte er auf den Platz neben sich.
Es lief gerade irgendeine langweilige Dokumentation, die mich herzlich wenig interessierte.
Aber ich erfüllte seinen Wunsch und ließ mich auf den Platz neben ihm fallen.
"Weißt du, mir ist klar, dass wir in letzter Zeit nicht sehr oft für dich da sein konnten. Jedoch weißt du, dass wir beide ziemlich Stress auf der Arbeit haben", erklärte er mir. Verwirrt sah ich ihn an. Warum sagte er das?
"Aber wir sind trotzdem deine Eltern, wir merken wenn es dir schlecht geht, wenn dich etwas bedrückt. Deine Mutter meinte, ich soll mal mit dir darüber reden, weil wir uns beide Sorgen um dich machen und wissen wollen, was los ist. Du kannst immer zu uns kommen, okay? Wir sind so gut es geht für dich da", liebevoll lächelte er mich an.
Ich war erstaunt über seine Worte. Es war schön zu hören, dass ich ihnen nicht egal war.
"Danke", hauchte ich glücklich.
"Aber ich will nicht darüber reden", meinte ich.
"Sicher? Es hilft wenn man redet", erwiderte er und sah mich auffordernd an.
"Ja ich bin mir ganz sicher", sagte ich. "Ich geh rauf, muss noch was für die Schule machen", fügte ich hinzu und erhob mich von der Couch.
Wie oft hatte ich bereits diesen Satz gehört? Es hilft wenn du darüber redest...
Vielleicht will man ja nicht darüber reden.
Vielleicht will man nicht, dass sich durch die Erzählung alles noch einmal in deinem Kopf abspielt.
So oft man es mir auch sagt, ich werde nicht darüber reden, nur weil er mir angeblich hilft.
Lieber versuche ich damit klar zu kommen, es zu akzeptieren. Dafür brauche ich keine Hilfe.
Dafür muss ich mit niemanden reden.

Kurze Frage findet ihr das Reden hilft?
Sorry das Gestern keines mehr kam, mir ging es mega schlecht konnte mich gar nicht konzentrieren und ich wollte kein mega schlechtes Kapitel veröffentlichen
Thanks for 200 reads😍❤
~Jana💎

Fame oder Liebe? // Lukas Rieger FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt