Fame oder Liebe? // Lukas Rieger FF

6. Kapitel~wieder?

Niemand wird darauf achten. Niemand wird etwas vermuten.
Wer wird auch schon nachfragen, wenn man sich einen Spitzer kauft? Es wird niemanden interessieren, es ist so etwas alltägliches das man keiner Hintergedanken dabei hat.
Schon Krass wie leicht man an so etwas rankommt. Wie schnell man eine Klinge haben kann, ohne das es ein anderer merkt.
Wer würde sich auch Sorgen machen, wenn ein Mädchen mit einen Spitzer nach Hause geht. So etwas alltägliches kann ja keinem Schaden.

Prüfend betrachtete ich die zwei kleinen Klingen in meiner Hand. Es war leicht, viel zu leicht sie heraus zu bekommen. Immer wieder kippte ich meine Hand leicht und stellte sie erst gerade als das kühle Metall drohte aus meinen Fingern zu fallen.
Ich spielte wie ein kleines Kind damit herum. Es war wie früher, die Eltern verbaten dir etwas und trotzdem machte man es. Schon lustig das man immer den Hang zum Verbotenen sucht und das alles schon beginnt wenn man ein kleines Kind ist.
Vorsichtig krempelte ich den Ärmel meines Pullovers hinauf. Ich nahm eines der kleinen Metallstücke in meine Hand. Sanft setzte ich die Klinge an meiner Haut an.
Ich wartete, worauf wusste ich nicht.
Vielleicht auf ein Zeichen es nicht zu tun, ein Zeichen es zu tun.
Stumm starte ich darauf.
Minuten verstrichen indem ich in dieser Bewegung verharrte.
Immer mehr Gründe sammelten sich in meinen Kopf es nicht zu tun.
Nur eine kleine Sache sprach dagegen. Ein versprechen, ein versprechen das ich vor langer Zeit, der wichtigsten Person in meinen Leben gab.
War es das wirklich Wert?
Mit jeder Sekunde in der ich mehr das Verlangen nach Erlösung verspürte, verschwand der letzte Funken Vernunft in mir.
Und das Versprechen das ich vor langer Zeit ablegte, war aus meinen Kopf verschwunden.
Langsam drückte ich die Klinge immer tiefer in meine Haut und zog in nächsten Moment einen kleinen Strich in meinen Arm.
Blutperlen bildeten sich auf der Entstanden Wunde. Leicht lächelte ich, es tat gar nicht weh. Nur das Gefühl der Befreiung war zu spüren.
Doch langsam nahm diese Freiheit ab. Gierig nach mehr, zog ich das Metallstück erneut durch meinen Arm. Keine Trauer,
Keinen Schmerz,
Keine Gedanken.
Immer wieder fand die Klinge ihren Platz auf meinen Arm. Ich drehte meine Hand vorsichtig in die verschiedensten Richtungen.
Betrachtete still das Blut, welches über meinen Arm bis zu meinen Fingerspitzen geronnen war.
Leise kicherte ich.
Es sah so wunderschön aus, dieses Muster auf meiner Haut war so wunderschön.
Immer mehr gefiel mir das Gefühl von der Klinge in meinen Fleisch, womit jeder schnitt ein kleines bisschen tiefer wurde und mich ein kleines bisschen besser fühlen ließ.
Gerade wollte ich erneut meine Haut aufschneiden, als mir die blaue Ader in die Augen stach.
Zaghaft legte ich das mit blutgeworden Metallstück weg. Unsicher betrachtete ich meinen Arm, welcher von der Armbeuge bis zum Handgelenk aufgeschnitten war.
Es machte mich traurig.
Es war Traurig wie Schwach ich war.
Es war Traurig wie sehr es mir gefiel.
Es machte mir beinahe Angst.
Langsam kam ich wieder zurück in die Realität, somit auch der Schmerz.
Der stechende Schmerz, der mir Tränen in die Augen trieb.
Panisch rannte ich ins Bad um mir Haufenweise Toiletten Papier auf die Wunden zu legen.
Irgendwie war es faszinierend, es faszinierte mich wie einen dieser Schmerz so glücklich stimmen konnte.
Ich dachte daran was mich früher glücklich machte. Auf einmal hörte das pochen auf.
Langsam fühlte es sich so an, als hätte ich nie auch nur einen Schnitt verübt.
All der Schmerz war wie weggeblasen, ich musste nur an etwas schlimmes denken und augenblicklich hörte es auf.
Alles was mir zeigte, dass ich es mir nicht eingebildet hatte, waren die immer röter werdenden Tücher auf meinen Arm.
"Macht mich das jetzt Schwach oder Stark?" hauche ich leise.

Bin megaaa unzufrieden😫
Ich hab so gut wie es geht versucht mir vorzustellen wie es ist, hoffe es mir nicht allzu misslungen😅❤
~Jana💎