16. Kapitel

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"Fuck" murmelte ich leise vor mich hin und drückte sicherheitshalber noch einmal die Türklinge hinunter. Wie erwartet blieb die Tür geschlossen.
"Marina?" schrie ich und klopfte von innen gegen das Braune Holz.
"Schließ wieder auf" fügte ich noch hinzu und hoffte sie würde es tun.
"Der Schlüssel ist abgebrochen, Tut mir leid ihr müsst warten bis ich den Zweitschlüssel finde" kam es gedämpft zurück und ich konnte schon fast hören wie sie vor sich hin grinste.
"Nicht dein Ernst" erwiderte ich genervt und bekam nur ein Lachen ihrerseits als Antwort.
Seufzend drehte ich mich zu Lukas, der die ganze Zeit still dagesessen ist.
"Hast du dir das mit ihr ausgemacht?" Fragte ich ihn Sauer.
Er schüttelte nur Stumm seinen Kopf, nervös knetete er auf seinem Händen herum.
Seufzend ließ ich mich an der Tür hinunter gleite und starrte gelangweilt Löcher in die Luft. Ich ignorierte gekonnt, dass Lukas Blick über die ganze Zeit auf mir lag.

"Ey ich hab euch nicht eingesperrt damit ihr euch anschweigt, also redet endlich" meldete sich Marina plötzlich von draußen.
Zum ersten Mal, seit den Fünf Minuten in denen wir hier drin waren, schaute ich zu Lukas. Unsere Blicke trafen sich, immer wieder öffnete er leicht seinen Mund, als wollte er etwas sagen und sich es jedoch im letzten Moment anders überlegte.
"Ich hör euch nicht" erklang wieder Marinas Stimme.
"Jaja wir reden ja schon" erwiderte ich angespannt und erhob mich vom Boden um mich neben ihn zu setzen. Ich beachtete dabei genügend Abstand zwischen uns zu lassen.
"Und über was sollen wir reden?" Fragte er schüchtern und hielt seinem Kopf gesenkt.
"Weiß nicht" meinte ich genauso unsicher wie er. Es war komisch mit ihm in einen Raum zu sitzen. Einerseits schlug mein Herz allein durch seine Anwesenheit um vieles schneller, andererseits fühlte es sich seltsam an so lange in seiner Nähe zu sein.
"Ehm... du solltest glaub ich wissen, dass Marina mir von der Sache mit Lou erzählt hat" beichtete er mir und sackte noch mehr in sich zusammen.
Geschockt starrte ich ihn an. Wie konnte sie das nur tun? Ich hab mich ihr anvertraut und sie hintergeht mich einfach. Wütend vergrub ich meine Fingernägel in meinem Unterarm. Ich atmete tief ein und aus und hoffte meine Wut würde ein wenig verblassen. Jedoch geschah eher das Gegenteil und ich verspürte mit jeder Sekunde mehr Hass auf Marina.
Plötzlich spürte ich wie meine Hand weggezogen wurde und der Schmerz auf meiner Haut verschwand.
"Lass das" hauchte Lukas leise. Vorsichtig wagte ich einen Blick in sein Gesicht. Trauer spiegelte sich in seinen Augen wieder, ein Hauch von Unsicherheit befand sich in ihnen.
"Sei nicht auf sie wüten, sie musste mir versprechen, alles zu erzählen was du zu ihr sagst" erklärte er mir und ließ mein Handgelenk los.
Sofort vermisste ich die kleinen Stromstöße die durch seine Berührung ausgelöst wurden.
Irgendwie war die Wut für kurze Zeit verschwunden, doch je weniger ich das kribbeln spüren konnte, desto aggressiver wurde ich. Jedoch versuchte ich das Gefühl zu ignorieren, es beiseite zu schieben um nicht den wahrscheinlich einzigen Moment, in dem ich mit Lukas reden konnte, zerstört wird.
"Was hältst du davon?" fragte ich und brach den Blickkontakt ab. Während er redete konzentrierte ich mich einzig und allein auf seine Stimme.
"Ich weiß nicht genau. Ehrlich gesagt hätte ich mir gewünscht das du mit mir geredet hättest, wir hätten eine Lösung finden können. Wir hätten das gemeinsam durchstehen können. Ich weiß nicht was ich von deiner Entscheidung halten soll, ich könnte mich ehrlich gesagt nicht einmal selbst zwischen dir und meiner Community entscheiden können. Für deine Entscheidung bewundere ich dich, du nimmst so viel im Kauf nur damit ich meinen Traum leben kann. Jedoch was nützt mir der ganze Ruhm, wenn die wertvollste Person in meinen Leben fehlt? Was bringt es mir berühmt zu sein ohne die Liebe meines Lebens an meiner Seite zu haben?"
Durch seine Worte wurden mir warm ums Herz und ich musste unwillkürlich Lächeln.
"Du bewunderst mich dafür, dass ich falsch entschieden habe?" Fragte ich und das Lächeln in meinen Gesicht erstarb.
"Nein das ist es nicht, in so einer Situation gibt es kein richtig und kein Falsch, weil all das nicht Fair ist. Egal was du machst es wird in irgendeiner weise Falsch sein und aus irgend welchen Gründen richtig" erklärte er mir und rutschte ein Stück näher an mich heran.
"Ich will dir nicht all das nehmen in dem ich mich um entscheide, ich will dir nicht alles wegnehmen was du dir aufgebaut hast. Irgendwann, vielleicht nicht jetzt, vielleicht nicht Morgen, vielleicht nicht in ein paar Wochen, aber irgendwann bereust du es, dass du deinen Traum nicht gelebt hast, obwohl du die Chance dazu hattest. Du wirst mich dafür hassen, dass ich der Grund dafür bin, dass du dies nicht konntest." erwiderte ich und Sprang vom Bett auf.
Ich hämmerte gegen die Tür.
"Bitte mach auf, ich will endlich raus, wir haben geredet, jetzt mach bitte diese Scheiß Tür" ich hasste mich selbst dafür, dass meine Stimme so sehr zitterte.
"Bitte bleib, können wir nicht heimlich zusammen sein oder wenigstens heimlich befreundet sein?" Fragte er verzweifelt.

Sorry das es gestern nicht kam, war so Dumm und hab es gelöscht🙄❤Bitte Applaus für meine nicht vorhandene Schlauheit❤😂👏🏻
~Jana💎

Fame oder Liebe? // Lukas Rieger FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt