Kapitel 51 - Konfrontation

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~wir sind doch Freunde~

Hermines POV:
Verträumt grinsend schlenderte Hermine durchs Schloss. Ich habe keine Ahnung wie du das anstellst, Granger, aber sobald ich dich sehe geht es mir gut. Hermine musste bloß noch mehr strahlen, als sie sich seine Worte in Erinnerung rief. Draco war... nein, Hermine konnte ihn einfach nicht beschreiben. Es war noch kein Wort erfunden, dass ausdrücken könnte wie Draco war. Er hatte diese perfekte Mischung. Er war unerfahren und unsicher und gleichzeitig war er eindeutig der dominante in ihrer Beziehung. Er entschied wann, wo und wie sie sich trafen. Er bestimmte was sie taten. Und er wusste seinen Willen durchzusetzen und wenn Hermine ganz ehrlich mit sich war gefiel ihr das. Es war perfekt so wie es war. "Passwort?", rief die fette Dane gewohnt hochnäsig und Hermine verdrehte die Augen, während sie ihr das gewünschte Wort nannte und eintrat. Aufgeregt eilte sie die Treppe hoch. Sie konnte es kaum erwarten mit Ginny über dieses Date zu reden. Ohne lange zu zögern riss sie die Tür zu ihrem Schlafsaal auf, schloss sie hinter sich und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die Wand. Ein Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie atmete tief ein und aus um nicht vor Freude zu platzen. "Oh. Mein. Gott!", war alles was sie heraus brachte. Überglücklich drehte sie sich einmal im Kreis und ließ sich dann seufzend auf ihr Bett fallen. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass Ginnys Bett belegt war. "Das war der beste Kuss meines Lebens", gestand Hermine und begann peinlich herumzukichern. "Das ist ja schön zu wissen", meinte Ron kühl und auf der Stelle verstummte Hermine und schreckte hoch. Das war eindeutig nicht Ginny. Hermine schluckte und Röte stieg ihr ins Gesicht. Ron erhob sich vom Bett seiner Schwester. "Weißt du, Hermine? Eigentlich bin ich hier her gekommen um nochmal mit dir zu reden, aufgrund von Ginnys zahlreichen Bitten." Aufgebracht ging er im Zimmer hin und her und Hermine konnte nichts anderes tun, als jeden seiner Schritte zu beobachten. "Und dann kann ich mir anhören, dass dir meine Küsse nicht gut genug waren? Willst du deshalb nicht mehr mit mir zusammen sein? Hast du dir deshalb diesen wiederlichen Putzlappen Malfoy angeschafft, weil er ja ach so gut küssen kann?!" Das reichte. Hermine hatte ja wirklich viel Verständnis für Ron, verletzte Gefühle und so. Aber jetzt war er zu weit gegangen. Seine verdammte Eifersucht hatte doch erst alles zerstört! Sie sprang auf die Füße und machte einige Schritte auf Ron zu. Aufgebracht zückte sie ihren Zauberstab und bohrte die Spitze in seine Brust. Mit zusammengebissenen Zähnen sah sie zu ihm hoch. "Woher nimmst du dir das Recht Draco zu beleidigen? Und das auch noch hinter seinem Rücken", zischte sie. Ron sah ihr unbeeindruckt direkt in die Augen. "Du wirst mich nicht verzaubern, das könntest du garnicht." Hermine ließ ihren Arm sinken und machte einen Schritt zurück. Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf und sie spürte wie Tränen in ihr aufstiegen. "Natürlich könnte ich das nicht. Wir... wir sind doch Freunde", flüsterte sie und suchte nach irgendeinem Anflug von Zuneigung in seinen Augen - vergeblich. Da war bloß Abscheu und Ekel. Was hatte die Eifersucht bloß aus ihm gemacht? "Was willst du von ihm?", meinte Ron emotionslos. "Warum ausgerechnet er?" "Weil ich ihn liebe!" Hermine schüttelte den Kopf. Begriff er das denn nicht? "Und er liebt mich!" Ron machte einen abfälligen Laut. "Hermine wach doch auf! Er spielt nur mit dir!" Hermines Verzweiflung schlug in Verbitterung um. "Wach du auf, Ronald! Es ist wie damals mit Viktor Krum. Du bist durchwurmt von Eifersucht! Bitte, zerstör nicht auch noch unsere Freundschaft. Bitte!" Ron versuchte zu wiedersprechen, doch Hermine ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Es ist besser du gehst jetzt, bevor du noch etwas sagst, dass du später bereust. Weißt du was, bitte rede einfach nicht mehr, bis du dich beruhigt hast und wieder klar denken kannst." Ron starrte sie an. Seine Augen glühten förmlich vor Wut, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Ein Tränenschleier vernebelte Hermines Sicht. "Geh!", rief sie energisch. Ron verharrte noch einen Moment, bevor er auf dem Absatz keht machte und aus dem Raum eilte. Die Tür krachte hinter ihm ins Schloss und Hermine schrak zusammen. Langsam setzte sie sich auf die Bettkante, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Hatte sie das Richtige getan?
Sie wollte ihre Freundschaft zurück, sie wollte ihm wieder vertrauen!
Wie schaffte es Ron bloß ihre Laune so schnell in den Minusbereich sinken zu lassen?
Konnte er nicht einfach seine Eifersucht und seinen verletzten Stolz zur Seite schieben und sich wenigstens ein ganz bisschen für sie freuen?
Sie waren doch Freunde... oder etwa nicht mehr?
War ihm das mittlerweile so wenig wert?

Hermine war so in ihre Gedanken versunken, dass sie gar nicht mitbekam, dass Ginny leise hinein trat. Erst als sie sich neben ihr auf die Bettkante setzte sah Hermine auf. Giny legte ihr die Hand auf die Schulter und sah schuldbewusst zu Boden. "Tut mir Leid, Hermine. Ich hätte wissen müssen, dass das in die Hose geht." Hermine zuckte bloß mit den Schultern. Ihr war noch immer zum Heulen zumute, doch all ihre Tränen schienen aufgebraucht.
"Ich fühle mich so vor die Wahl zwischen meinen Freunden und Draco gestellt", äußerte sie schniefend ihre Sorge. Ginny sah sie entsetzt an. "Hermine! So darfst du ja nicht denken! Lass dir von meinem Bruder keinen Unsinn in den Kopf zaubern, er kann scheinbar nicht klar denken." Ginny schien nach den passenden Worten zu suchen. "Was ich sagen will ist, dass wir dich nicht dafür verurteilen und die die es tun kriegen sich bestimmt wieder ein." Hermine schluckte schwer und konnte sich zu einem schwachen Lächeln durchringen. Ginny war eine wirklich tolle Freundin. Sie wusste, wie man Menschen aufheitert. Dennoch konnte Hermine nicht verhindern darüber nachzudenken, wofür sie sich entscheiden würde, wenn Ron sie vor die Wahl gestellt hätte. Er oder Draco? Sie schluckte erneut. Draco machte sie glücklich und Ron verhielt sich wirklich grauenhaft zur Zeit. Dennoch waren sie Freunde und hatten schon so viel zusammen durchgemacht. Egal wie sehr Hermine darüber nachgrübelte, sie wollte einfach zu keinem Ergebnis kommen.
"Aber jetzt mal was ganz anderes: Wie war eigentlich dein Date mit Draco?", wechselte Ginny geschickt das Thema und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Schlagartig waren alle düsteren Gedanken wie weggeblase und ein breites, glückliches Lächeln legte sich auf Hermines Gesicht. Zufrieden seufzend ließ sie sich nach hinten fallen. "Traumhaft."

Und dann plapperte Hermine auch schon ungehalten drauf los. Nur die Intensivität ihres Kusses behielt sie für sich. Es reichte, dass Ginny wusste dass es der beste Kuss ihres Leben gewesen ist. Und das war er. Oh ja, und ob er das war...

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt