I hate you. (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*

Kapitel 34 - Vorbei

~Ich will nie wieder mit dir reden!~

Dracos POV:
Ohne auf eine Antwort zu warten öffnete Draco die Tür. Quietschend schwang sie auf, während das Schluchzen innendrin leiser wurde. Draco wurde heiß. Für einen Moment war er sich sicher, dass er nicht hier sein sollte. Zuerst traute er sich gar nicht hinzusehen, wagte dann jedoch einen Blick. Hermine lag in einem ziemlich gemütlich aussehendem, breiten Himmelbett. Sie lag in ihre Bettdecke eingekuschelt da, mit einem Berg von Taschentüchern neben sich. Ihre Haare waren zerzaust und erinnerten mehr an die Sofakissenexplosion in der 1.Klasse, als die von "der Hermine die er kannte". Ihre Augen waren rot und aufgequollen und schwarze Striemen von ihrer Schminke zogen sich von ihren Augen bis hinunter zum Kinn. Die Tränen standen in ihren Rehaugen und sie schien sich das weinen zu verkneifen. Kurz gesagt: sie sah einfach scheußlich aus! Dennoch war sie immernoch das hübscheste Mädchen das er kannte. Oh man Draco. Hätte nie gedacht dass du so mal denkst!

Als Hermine ihn im Türrahmen stehen sah, sprang sie aus ihrem Bett auf und für einen kurzen Moment war sich Draco sicher, dass sie auf ihn zu laufen würde, ihn umarmen würde und sich wieder einmal an seiner Schulter ausweinen würde.

Doch es kam anders..

Hermine packte sich ein Kissen von ihrem Bett und schleuderte es ihm entgegen. Alle möglichen, unzerbrechlichen Gegenstände folgten und Draco hatte Mühe alles abzuwehren.
Als ihr die Monition ausgegangen war, sah Draco sie entgeistert an. "Was...", setzte er an, doch Hermine schnitt ihm das Wort ab.
"Dass du es wagst hier aufzutauchen, Malfoy!", schrie sie ihm entgegen und spätestens da war sich Draco sicher, dass irgendetwas nicht stimmte.. - und dass es irgendwas mit ihm zu tun hatte. Sie nennt mich wieder Malfoy! Draco machte ein paar Schritte auf sie zu, sie wich nicht zurück, starrte ihn nur mit unterdrückten Tränen und zitternder Unterlippe an; wie in Trance. Vorsichtig streckte Draco seine Hand aus, wollte sie tröstend am Arm berühren, doch da schien sie wieder alles um sich herum wahrzunehmen. "Pack mich nicht an", zischte sie und ging einen Schritt zurück. Hastig wischte sie sich eine Träne weg, die sich ihren Weg aus Hermines Auge gesucht hatte. "Verschwinde, Malfoy! Ich will nicht mit dir reden! Ich will nie wieder mit dir reden!!"

Draco brauchte eine Weile um die Situation zu realisieren. Hermine war sauer auf ihn, extrem sauer. Und nur allzu offensichtlich traurig und enttäuscht. Doch was hatte er bloß getan, was sie so aus der Bahn werfen könnte? Da gab es doch nur... aber nein! Das konnte sie nie im Leben mitbekommen haben, absolut unmöglich!

Ratlos ließ er sich auf ihre Bettkante fallen, während Hermine jede seiner Bewegungen beobachtete. "Was ist denn los, Granger?", hakte er nach. "Was habe ich denn falsch gemacht?" Sie war so aufgelöst.. Langsam machte sich Draco wirklich Sorgen! "Das weißt du ganz genau", erwiderte sie bedrohlich leise. Draco deutete neben sich auf ihr Bett, doch Hermine machte keine Anstalten sich zu ihm zu setzen. Draco seufzte. Er wusste, er würde nun so ehrlich wie noch nie mit ihr reden.. wenn alles wie geplant liefe. "Granger, ich weiß, ich bin ein Idiot. Aber das wusstest du doch! Das war dir doch klar!" Hermine wischte sich erneut eine Träne weg. "Du hast mich angelogen", flüsterte sie. "Du hast es nie Ernst gemeint." Draco sah sie verständnislos an. "Unsinn!", schrie er, als ihn eine plötzliche Wut rüttelte. Als Hermine jedoch zurück zuckte, zwang er sich zur Ruhe. "Natürlich meine ich es Ernst mit dir." Granger kam einen Schritt auf ihn zu und hauchte mit tränenerstickter Stimme: "Das klang heute morgen mit Blaise aber ganz anders." Schlagartig wich jegliche Farbe aus Dracos Gesicht. Sein größter Albtraum ging in Erfüllung! Sie hatte dieses Unsinnige Gespräch mitangehört! In dem Moment war er sich sicher, dass, ganz egal was er jetzt sagte, nichts irgendetwas ändern würde. Granger hatte ihr Urteil übr ihn gefällt. Wer könnte es ihr verübeln?

Langsam erhob sich Draco wieder. Er ging einen Schritt auf sie zu - sie wich zurück. Er kam wieder näher - sie ging erneut zurück. Das ging so weiter, bis Granger nicht mehr zurück weichen konnte. Mit jedem Schritt, den Draco sich ihr näherte, traten mehr Tränen in ihre Augen. Schließlich stand er direkt vor ihr und zog sie in eine feste Umarmung. Zuerst wehrte sie sich, stärker als gedacht sogar, doch als sie bemerkte, dass sie ihm bei weitem unterlegen war, lehnte sie ihr Gesicht an seine Schulter und weinte. Leicht strich ihr Draco mit der Hand über den Rücken und vergrub seinen Mund und seine Nase in ihren Haaren. Er drückte ihr einen zaghaften Kuss auf den Kopf und wartete, bis sie sich beruhigte.

Draco hielt Hermine noch immer in seinem Arm und genoss ihre Wärme. Endlich hatte sie aufgehört zu weinen und Draco fand, es war an der Zeit ihr zu erklären, dass er keines der Worte, die er zu Blaise gesagt hatte, ernst gemeint hatte.
"Granger, das was du da gehört hast..", setzte er an, doch diese stieß ihn von sich weg. "Ich wills nicht hören, Malfoy! Bitte geh einfach." Erneut glitzerte eine Träne in ihren Augen.
"Das hab ich alles nur gesagt, damit er ruhig ist und uns in Ruhe lässt!"
Hermine zögerte einen Moment und Hoffnung keimte in Draco auf, dann schüttelte sie jedoch leicht den Kopf und wischte sich erneut mit dem Ärmel ihres viel zu großen Pullis über die Augen. Energisch ging sie zu einem Kleiderschrank und öffnete ihn. Neugierig spähte Draco hinein - und für eine winzige Sekunde konnte er ein blaues oder türkises Kleid erkennen, bevor die Schranktür wieder zu fiel. Granger kam auf ihn zu und reichte ihm seine Jacke, die sie seit jenem Tag in Hogsmeade gehabt hatte. Draco starrte auf die Jacke seinen Händen. "Granger... glaub mir doch", murmelte er ohne aufzusehen. Er konnte förmlich spüren, dass sie den Kopf schüttelte und sich erneut die Tränen wegwischte. "Ich kann nicht..! Ich kann dir einfach nicht vertrauen, nicht mehr. Selbst wenn es diesmal stimmt, wer versichert mir denn, das es nächstes mal nicht ernst gemeint ist?" Draco sah sie an, wollte etwas sagen, doch Granger kam ihm zuvor. "Das was wir hatten war wirklich schön, Malfoy. Aber es sollte nicht sein." Das war wie ein Schlag ins Gesicht. "Machst du grad ernsthaft Schluss mit mir?", stammelte er fassungslos. Granger nickte.

Ob Draco wollte oder nicht, Wut stieg in ihm auf. Er war Draco Malfoy! Er würde sich doch nicht von einem Mädchen abservieren lassen! Sie konnte froh sein, dass er sich überhaupt mit einem Schlammblut wie ihr eingelassen hatte!

"Wie du willst", sagte er kühl und in dem Moment waren ihm die Tränen, die erneut ihre Wangen hinunter kullerten, ziemlich egal. Sie hatte schließlich Schluss gemacht! Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und verließ den Raum. Missmutig knallte er die Tür hinter sich zu. Er war auf alles und jeden wütend. Granger besaß nicht das Recht ihm wehtun zu können! Dennoch war es, als hätte sich ein Dolch in sein Herz gebohrt. Aber Wut war besser als Trauer, besser für ihn! Er schlug mit der Faust gegen die Wand. "Wertloses Schlammblut!", schrie er, ohne zu erwarten, dass irgendjemand es hörte. Mit schmerzender Hand schob er sich aus dem Gryffindor Turm. Er konnte froh sein, wenn er sich keinen Finger gebrochen hatte!

Ziellos irrte er durch das Schloss. Er hatte gar keine Motivation wieder in den Unterricht zu gehen. Jedem, den er begegnete, würgte er eine Beleidigung rein. Irgendwer musste ja seine Wut abbekommen! Schließlich führte ihn sein Weg in einen Waschraum, jenen Waschraum, in dem er sich und Granger damals eingesperrt hatte, um mit ihr über das Ereignis mit Helen zu reden - es schien Jahre her zu sein. Er drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand und ließ sich langsam hinunter gleiten. Wie in Trance lockerte er seine Krawatte und legte sein Gesicht in seine Hände.
Und ob er wollte oder nicht; Tränen bahnten sich seinen Weg aus seinen Augen. Das das vorbei war, war ganz alleine seine Schuld! Ja, er war wirklich in Granger verliebt. Egal wie sehr er sich dagegen wehrte, er liebte sie.

Doch das was sie hatten war vorbei. Für immer. Er fuhr mit der Hand über seine Jacke. Sie hatte sie behalten gehabt. Hatte sie sie angezogen, wenn sie ihn vermisst hatte? Draco seufzte. Was kümmerte es ihn. Wichtig war nun, was er jetzt tat. Es gab nur zwei Möglichkeiten.

Entweder er schaffte es sie endlich aus seinem Kopf zu kriegen.

Oder, er musste sie wieder gewinnen.

Aber jetzt hieß es abwarten. Immerhin kam ja noch der Herbstball...