~Er ließ seine Schwester sozusagen ins Verderben rennen~
Brunos POV:
Die Zeit war, als würde sie stillstehen. Das Stück Pergament fiel wie in Zeitlupe und Bruno zitterte am ganzen Körper. Ein Tropfen kullerte seine Wange hinunter, aber ob es Angstschweiß oder eine Träne war, war unmöglich zu bestimmen. Er wagte es nicht, zu seinen Freunden zu sehen, weil er sonst mit Sicherheit zu ihnen gelaufen wäre und entweder Brian oder Helen um den Hals gefallen wäre. Und dann, federleicht, traf es auf den Grund der Tasse. Eine bedrohliche Stille breitete sich aus. Er hatte keine Ahnung gehabt. Er hatte geraten. Einfach irgendeinen Zettel genommen. Bruno kniff die Augen zusammen. Beten. Beten. Nicht aufhören zu atmen. Dann - ein Schrei. Und wenige Momente später wurde Bruno von einem Gewicht nach vorne gedrückt und er fiel unsanft zu Boden. Perplex öffnete er die Augen, nur um festzustellen, dass er unter Brians kompletten Körpergewicht begraben lag. Er spürte den Atem seines besten Freundes an seinem Ohr. "Du hast es geschafft, Bruno", krächzte er mit schwacher Stimme. Plötzlich war sich ihm ein weiteres Gewicht an den Hals. Helen. Seine Schwester sah ihm aus glasigen, eisblauen Augen. "Bruno, ich bin soooo glücklich!", stotterte sie und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Langsam begriff Bruno. Sein Blick wanderte zur roten Wand. Langsam löste sie sich auf. Ein lächeln legte sich auf seinen Mund. Er hatte es geschafft.Dracos POV:
Sein Blick wanderte ihren Körper rauf und runter, während er mit dem Daumen sanfte Kreise auf ihrem Rücken malte. Er sah es schon kommen, sie würde jeden Moment in seinem Arm einschlafen, doch er konnte gar nicht auch nur daran denken. Mit den Gedanken war er bei Helen und auch ein wenig bei Bruno. Wenn ihnen etwas passierte... nein, daran wollte er nicht denken. "Granger?" Sie schreckte hoch und Draco verzog leicht das Gesicht. Er hatte sie geweckt. "Hhhm?", grummelte sie verschlafen und drehte sich so, dass er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. Er schmunzelte. Sie konnte kaum die Augen aufhalten und probierte trotzdem interessiert dreinzublicken. Lustiger Anblick. Wirklich lustig. Bestimmt hätte er laut losgelacht und sie danach dicht an seine Brust gezogen, damit sie seinem Herzschlag lauschen konnte. Doch leider war die Situation verdammt ernst. "Denkst du es geht ihnen gut?" Granger gähnte müde und stützte sich leicht hoch. Verschlafen strich sie ihm durch die Haare und gab ihr bestes um ihm direkt in die Augen sehen zu können. "Helen is nh mutiges, tapferes klein's Mädchen", nuschelte sie. Draco seufzte lächelnd und zog Granger etwas näher an sich heran. Sofort kuschelte sie sich an seine Brust und schloss glücklich ihre Augen. Draco hingegen starrte an die Wand und kämpfte mit seinen Gedanken. Natürlich war Helen klug, tapfer und mutig - eine richtige Malfoy eben. Dennoch sorgte er sich um sie. Ja, es war ungewoht dass er sich Sorgen machte. Damals hatte ihn nicht gekümmert was mit anderen war. Er hatte sich nur um sich selbst gekümmert und hatte seine gesamte Schulzeit damit verplempert eifersüchtig auf Potter zu sein und ihn und seine Freunde zu erniedrigen. Doch seit er sich in Granger verliebt hatte und seine Cousine wiedergetroffen hatte, hatte er sich geändert. Verbessert. Er war nun der Draco, den er immer unterdrückt hatte um seinem Vater zu gefallen. Doch diese Zeiten waren vorbei. Wenn Helen oder Bruno etwas passierte, dann würde er sich das nie im Leben verzeihen.Brunos POV:
Vorsichtig legte er seine schwitzige Hand auf die Tür und sah seine Freunde nervös an. "Bereit?" Er hatte Angst, was hinter dieser Tür auf sie wartete. Noch etwas, das sie vielleicht töten würde? Er sah, dass Helen nickte und nachdem er noch einmal durchgeatmet hatte, drückte er eie Klinke hinunter. Mit einem lauten Quietschen und Knarren öffnete sich die Tür wir von selbst und die vier Freunde wichen erschrocken zurück. Das unheimliche Geräusch schallte an den Wänden wieder und verpasste Bruno eine Gänsehaut. Vorsichtig lugte er durch die Tür und staunte nicht schlecht. Es erinnerte ein wenig an den Raum der Wünsche, wo Harry damals das Ravenclaw Diadem gefunden hatte, nur viel größer und unübersichtlicher. "Na das kann ja was werden", hörte er Isabella grummeln. Und er musste ihr Recht geben. Das könnte Jahre dauern. Langsam tappte er hinein. Wer den ganzen Krempel wohl da deponiert hatte? Er musste grinsen, als sein Blick auf ein selbstgestricktes Paar Socken fiel. So hässlich wie die sind, hätte ich sie auch versteckt. "Am besten teilen wir uns auf", schlug Brian vor und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Er wendete sich wieder seinen Freunden zu. "Ich geh mit Bruno und ihr zwei Mädchen?", schlug er vor und sah beinahe unsicher zu Bruno hinüber. Dieser zuckte einfach gleichgültig mit den Schultern, wobei er sich innerlich irgendwie freute, ausgerechnet mit Brian auf die Suche zu gehen. Helen schien da jedoch weniger begeistert. Mit vor Verbitterung zusammengepressten Lippen beobachtete sie den Hufflepuff Schüler, bevor sie schließlich nickte und tat, als wäre nichts gewesen. "Soll mir recht sein." Und da machte es sich wieder bemerkbar - Brunos schlechtes Gewissen. Er ließ seine Schwester sozusagen ins verderben rennen. Was war er bloß für ein Bruder. "Okay. Wir gehen hier lang und ihr Jungs schaut euch mal in diese Richtung um", meinte Isabella angespannt. Sie schien die einzige zu sein, die so wirklich bei der Sache war, während alle anderen zumindest in Teilen ihren Gedanken nachhingen. "Gut", entgegnete Brian und Bruno setzte sich gemeinsam mit ihm in Bewegung. Eine lange Weile herrschte Stille, welche dann jedoch von Brian gebrochen wurde. "Ich hatte eben echt Angst um dich", gestand er und lächelte verlegen. Überrascht blieb Bruno stehen um ihn besser ansehen zu können. Ein unsicheres Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus und er kratzte sich leicgt nervls am Hinterkopf. Er spürte, dass seine Wangen vor Stolz leicht gerötet waren und er musste zugeben, dass es sich im nachhinein gut anfühlte mutig gewesen zu sein. "War doch nur halb so wild", murmelte er, um es nach keiner allzugroßen Heldentat klingen zu lassen. Doch diese Ausdrucksweise schien seinem Gegenüber gar nicht zu passen. Er riss die Augen auf, packte ihnan den Schultern und drückte ihn mit dem Rücken leicht gegen einen Kleiderschrank. Beuno müsste lügen, wenn ihm diese Art und Weise, wie Brian immer auf ihn einredete, nicht gefallen würde. "Hast du dir eigentlich selbst mal zugrhört du Idiot?", schnaufte Brian und sein Atem streifte leicht Brunos Oberlippe, so nah stand er. Doch da war kein beklemmendes Gefühl. Keine unangenehme Spannung. Es war kein schlechtes Gefühl, im Gegenteil. Wenn er bei Brian war, fühlte er sich sicher. Ja, irgendwie geborgen. "Bruno, du Idiot hast dich selbst geopfert und einfach wahrlos irgendein Pergament in diese verdammte Tasse geworfen." Brian lächelte und sah auf den Boden, ohne den sanften Druck auf Brunos Schultern zu lockern. Als Brian dann jedoch wieder hoch sah, hatten sich seine Züge verändert. Er lächelte noch immer, doch es wirkte falsch und erreichte seine Augen nicht. Denn diese grünen Tiefen, die Bruno gerade so fixierten, waren der reinste Gefühlscocktail. Zu gerne würde er wissen, was genau Brian gerade dachte. Er konnte die Unsicherheit, Hoffnung, Angst, Mut und einen offensichtlich lange aufgeschobenen Schmerz in diesem intensiven grünen Blick erkennen. "Ich hatte wirklich Angst um dich, Bruno", wiederholtf er und lachte nervös auf. "Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn ich dich verlieren würde." Diese Worte lösten etwas in ihm aus. Bruno konnte unmöglich sagen, was es war, doch er spürte die unangenehme Röte, die in sein Gesicht schoss. Ihm wurde warm unter seiner Haut, sein Hals fühlte sich an wie die Sahara und die Luft knisterte förmlich vor Anspannung. "W..wie meinst du das?", stotterte er und räusperte sich, um wieder Kraft in seine Stimme zu bekommen. Brian sah ihm tief in die Augen und die Anspannnung in Bruno stieg immer weiter an. "Weil du mir zu wichtig geworden bist um jemals ohne dich sein zu können", war die Antwort. Diese Worte jagten Bruno einen wohligen Schauer den Rücken hinunter. Sein Blick wanderte zu Brians perfekten Lippen und er konnte sich einfach nicht von diesem Anblick losreißen. Erinnerungen an diesen Kuss durchströmten ihn. Es war total dumm gewesen zu glauben, es würde sich nichts ändern. In Wirklichkeit hatte sich alles geändert, das wurde ihm jetzt klar, wo er so da stand, mit dem Rücken gegen einen Holzschrank gepresst und den Blick starr auf die Lippen seines besten Freunded. Die Blicke waren anders, die kleinen, alltägliche Gesten. Die Art und Weise, wie er über Brian dachte war anders. Er hinterfragte sein Handeln mehr. Er versuchte jedes seiner Worte in irgendeiner Weise zu deuten und von niemandem hörte er so gerne Komplimente, wie von ihm. Vielleicht hatte sein Unterbewusstsein einfach die ganze Zeit versucht, dagegen anzukämpfen, doch jetzt konnte er es nicht mehr bestreiten. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Er war auf dem besten Weg sich in seinen besten Freund zu verlieben. Den Schwarm seiner Schwester; einen verdammten Jungen! Nein, das durfte nicht sein. Er musste sich dagegen zur Wehr setzen. Der Spott seiner Mitmenschen wäre ihnen beiden sicher und Bruno war sich sicher, dass er dem nicht standhalten würde. Seine Familie wäre bestimmt gar nicht begeistert, dass er sich in einen Jungen verliebt hatte. Außerdem war es das erste mal, dass Bruno überhaupt so etwas wie verliebt war. Das war ihm alles noch so neu. Sein Verstand, auf den er sich immer verlassen konnte, schrie ihn förmlich an das Ganze nicht zuzulassen. Und dennoch war da dieses komplett neue, seltsame Kribbeln und Ziehen in seinem Bauch, welches sich einfach nur verdammt gut und richtig anfühlte. Plötzlich trat Brian ein paar hektische Schritte zurück. Er hatte den Blick abgewendet und strich sich verzweifelt durch die Haare. "Fuck!", rief er aus und Brunos Verwirrung stieg, als Brian seine Hand, die er ihm beruhigend auf die Schulter gelegt hatte, achlos abschüttelte. "Was ist los?", wollte Bruno wissen und die Angst, etwas falsch gemacht zu haben trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. Sein bester Freund lachte falsch auf und bewegte sich weiter von ihm weg. "Das willst du gar nicht wissen, dann redest du kein Wort mehr mit mir." Doch Bruno war hartnäckig. Naja, zumindest manchmal und dann auch nur, wenn es sich lohnte. Er eilte Brian hinterher und packte sein Handgelenk, nur, um ihn in seine Richtung zu drehen. "Ich möchte es wissen", meinte er einfach. Brian sah ihn unsicher eine ganze Weile lang an, bevor er tief Luft holte und wegsah. "Weil du etwas mit mir machst, was nicht richtig ist." Brunos Herschlag beschleunigte sich. Es war, als würde ihm der Hufflepuff Schüler aus dem Herzen sprechen. "U..und was genau?", fragte er und hielt intuitiv den Atem an. Brian lachte erneut gekünstelt auf, bevor er hochsah und stechend grün auf nussbraun traf. "Zum Beispiel dass ich immer mit mir kämpfen muss, um dich nicht jedes mal zu küssen, wenn ich dich nur ansehe? Man Bruno! Ich hab dir doch mein kleines Geheimnis erzählt also stell dich bitte nicht so dumm!" Bruno konnte deutlich einen dünnen Tränenfilm in Brians Augen sehen, als sich dieser abwandte und vermutlicherweise abhauen wollte. Problemkonfrontation war aber auch wirklich nicht einfach! Doch Bruno hatte seine Andeutungen verstanden. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, das Ziehen und Kribbeln in seinem Bauch hatte sich verdreifacht und spätestens das war der Moment, in dem sich sein Gehirn komplett ausschaltete. Ohne länger zu zögern drückter Brian gegen den Schrank, an dem er selbst zuvor noch festgenagelt gewesen war und presste seine Lippen auf die von Brian. Er schloss die Augen und genoss das Feuerwerk, welches bei der zärtlichen Berührung in seiner Brust explodierte. Zuerst schien Brian mindestens genauso überrascht über Brunos plötzliche Reaktion wie er selbst, doch dann begannen sich seine Lippen Brunos Rythmus anzupassen. Er spürte Brians eine Hand in seinen Haaren und die andere an seiner Schulter. Seine Lippen waren so sehnsüchtig und er wirkte so verletzlich, als hätte er Ewigkeiten auf diesen Moment gewartet und könnte nun gar nicht fassen, dass es nun wirklich passierte. Und Bruno ging es ähnlich. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Er fühlte sich so geborgen und lebendig zugleich. Es war einfach alles so, wie man sich einen perfekten Kuss vorstellte... - bis plötzlich eine schrille Stimme ertönte. "Was tut ihr da?!" Sofort sprangen beide wie ertappt auseinander. Und das waren sie ja auch, wortwörtlich ertappt! Bella und Helen standen mit offenen Mündern und entsetzten Gesichtsausdrücken einige Meter entfernt. Letztere sah aus, als würde ihre komplette Welt zusammenbrechen. Und da Bruno sie nun wirklich lange genug kannte wusste er, dass genau das auch der Fall war. Ein Amulett baumelte schlapp in ihrer kraftlosen Hand und Bruno konnte sehen, dass sie leicht zitterte. Ganz langsam und bedrohlich schüttelte sie den Kopf und ihre aschblonden Haare fielen wild über ihre Schultern. Helens anklagender, zutiefst verletzter Blick traf Bruno wie eine Wucht. "Wie konntest du nur?"
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I hate you. (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*
FanfictionDer grausame Krieg gegen Voldemort war endlich vorüber und, ganz zu Hermines Freude, hatten sich Ron und Harry ebenfalls entschlossen, das versäumte Jahr in Hogwarts nachzuholen. Als ob es nicht schon toll genug wäre, weiter lernen zu können, nein...