Kapitel 28 - Gefühle❌

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~Im Endeffekt ist es eine Entscheidung zwischen deinen Sturkopf und deinem Herzen.~

Hermines POV:
Ginny war für eine ganze Woche auf die Krankenstation verbannt und so musste Hermine ohne sie am Montag den Unterricht bewältigen. Ihr Magen kribbelte. Die ersten zwei Stunden Zaubertränke, unter anderem mit Malfoy. Seit sie sich ihre Gefühle für ihn eingestanden hatte, was absolut Zeit gewesen war, waren ihre Gedanken nicht mehr so verwirrend. Allerdings ertappte sie sich selbst immer öfter dabei, dass sie nach ihm Ausschau hielt.

Direkt am Anfang der Stunde verkündete Professor Slughorn, dass für diese zwei Stunden wieder Paare gelost wurden. Hermine erinnerte sich an das letzte mal, das damit endete, dass sie an Malfoy geklebt im Krankenflügel landete.
Diese Stunde schien schlimmer zu werden.

Ihre Partnerin war Pansy Parkinson.

Ein Kaugummi kauend stapfte die Slytherin Schülerin auf sie zu und ließ sich auf den Platz neben ihr fallen. "Dass das klar ist: Ich habe nicht vor irgendetwas davon zu machen. Du machst die Arbeit - ich kassiere die Note, verstanden?" Wut brodelte in Hermine. Wie sie dieses Mädchen hasste! Doch sie zwang sich zur Ruhe. Still nickte sie, eine Diskussion würde bei ihr sowieso nichts bringen.

Die Stunde verlief ziemlich langweilig - ohne jegliche Vorfälle. Hermine braute den Zaubertrank, während Pansy jede Gelegenheit nutzte sie zu kritisieren. Am liebsten hätte Hermine ihr den Kessel auf den Kopf geschlagen!!

Genervt verließ sie den Klassenraum. "Nie wieder arbeite ich mit der!", beschwerte sie sich bei Harry und Ron, die sich mit ihr vom Klassenraum entfernten. Seit Samstag war auch Ron wieder ganz normal zu ihr, was Hermine jedoch ein wenig verunsicherte..
War ja auch egal! Sie hatte ihre besten Freunde wieder und darauf kam es an! Harry lachte. "Nimms nicht so schwer! Wir hatten alle nicht die besten Partner." Hermine musste schmunzeln. Harry hatte Zabini erwischt und Ron hatte mit Draco gearbeitet. Hermine konnte sich nach all dem geschehenen einfach nicht vorstellen, dass Draco und Ron nebeneinander sitzen würden, ohne dass keiner von ihnen zumindest ein blaues Auge hatte.

Blaues Auge, das war das Stichwort. Zabini hatte bei seiner Prügelei anscheinend nicht nur die Nase gebrochen gehabt. Sein rechtes Auge war dick geschwollen und in allen möglichen Farben gefärbt. Von blau, über lila bis hin zu gelblich grün war alles dabei. Äußerst schmerzhaft.

Als sie beinahe an ihrem Klassenraum für Muggelkunde angekommen waren, wurde Hermine auf einmal von hinten angerempelt, sodass sie beinahe gefallen wäre. Zum Glück packte Harry schnell ihren Arm und hinderte sie daran den Boden zu umarmen. Hermine wollte sich gerade lautstark beschweren, doch dann traf ihr Blick in die eisblauen Augen von Draco. "Pass doch auf, Schlammblut!", blaffte er, doch bevor seine Worte wehtun konnten, landete plötzlich etwas in ihrer Hand und Malfoy sauste, gefolgt von Crabbe und Zabini davon. "G.. geht schon mal vor", stammelte sie und wartete, bis Harry und Ron außer Sichtweite waren. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und sie zitterte, als sie den klein gefalteten Zettel in ihrer Hand öffnete.
Morgen. Nach der Schule. Hogsmeade.
Hermine musste sich zusammenreißen nicht laut loszuschreien. Wollte Draco mit ihr ausgehen? Schnell verwarf sie diesen Gedanken und zwang sich zur Ruhe. Nein, sicher war das bloß eines seiner dummen Malfoy Spielchen. Sie musste dringend mit Ginny reden...

Ginny musterte sie nachdenklich. Hermine hatte ihr den Zettel gezeigt und berichtet, wie er in ihren Besitz gefunden hatte. "Ich kann dir nicht sagen, ob du hingehen sollst", murmelte sie. "Du weißt dass ich ihm nicht traue. Ich wüsste keinen Grund, außer einer miesen Falle." Hermine seufzte. Ginny hatte ja Recht. Dennoch wollte sie so gerne wissen, was er ihr zu sagen hatte oder so.. Es musste ja wichtig sein, sonst hätte er sich ja nie die Mühe gemacht den Zettel zu schreiben. "Ginny... ich glaub ich muss dir da was erzählen.." Und sie begann von Anfang an, berichtete von jedem Gedanken, jedem Gespräch, jeder Begegnung und natürlich von ihrem Tanz. Als sie von der nächtlichen Begegnung mit Helen berichtete, fiel ihr wieder ein, dass sie ja eigentlich sauer auf Draco war und sie war sich beinahe sicher, dass sie nicht mit ihm nach Hogsmeade gehen würde.
Nachdem sie geendet hatte, saß Ginny mit offenem Mund da. Sie brauchte einige Momente um sich zu sammeln. "Und du bist dir ganz sicher, dass wir von dem selben Malfoy reden?"
"Positiv."
"Na dann musst du hingehen! Er will bestimmt nochmal mit dir reden, immerhin ist er bei eurem letzten Gespräch abgehauen."
"Ich will seine Ausreden nicht wissen, Ginny!" Wut sammelte sich in ihr an. Was wusste sie schon? Was Malfoy je ernst gemeint und was waren bloß weitere Lügen gewesen? "Hermine. Du bist in Malfoy verliebt, oder?" Langsam nickte sie. "Dann musst du dir anhören, was er zu sagen hat. Und wenn er dir wirklich immer mehr Lügen auftischt, dann weißt du, dass er es nicht wert ist." Hermine nickte. Ginny hatte ja recht! "Aber was, wenn er mich wirklich bloß verarscht und mich dann auslacht, weil ich wirklich hingegangen bin?", gab sie zu bedenken. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sie hatte irgendwie das Verlangen Zeit mit ihm zu verbringen, aber sie hatte auch solche Angst erneut enttäuscht zu werden! Ginny seufzte. "Im Endeffekt ist es eine Entscheidung zwischen deinem Sturkopf und deinem Herzen", meinte Ginny und sah ihr tief in die Augen. Plötzlich kam Hermine eine Idee. Wofür saß sie schließlich in Verteidigung gegen die dunklen Künste neben ihm? ;-)

Am nächsten Morgen blätterte Hermine zur Sicherheit noch einmal durch ihre Bücher. Keine Liste! Zufrieden grinste sie und ihr Herz raste. Sie war unglaublich nervös. Was würde Malfoy bloß für einen Grund haben, mit ihr nach Hogsmeade gehen zu wollen?

Gleich war es soweit! Unruhig stand sie vor ihrem Klassenraum. Nurnoch wenige Minuten trennten sie von zwei Stunden neben Malfoy zu sitzen. "Hermine, ist alles okay?", wollte Ron wissen und sie spürte seine Hand leicht auf ihrer Schulter liegen. Sie erschauderte, war jedoch zu nervös sich zu beschweren. Mit vor Nervösität klappernden Zähnen nickte sie, eher krampfhaft als glaubhaft. Da, endlich! Die Tür schwang auf und Hermine stürmte hinein. Eilig ging sie zu ihrem Platz, doch dort angekommen donnerten ihr erstmal ihre Schulsachen auf den Boden. "Mist!", fluchte sie. Hastig packte sie alles wieder zusammen und ließ sich auf ihren Platz fallen. Malfoy saß bereits und grinste sie belustigt an. "Hi Granger", meinte er ruhig. "Malfoy", erwiderte sie so kühl wie möglich. Sie suchte in ihrer Tasche nach dem Zettel und legte ihn vor Draco auf den Tisch. "Was soll das", zischte sie und war insgeheim unglaublich stolz auf sich selbst, da Draco ihre Nervösität unmöglich bemerken konnte. Dieser überging ihre Frage einfach. "Kommst du?", wollte er wissen. Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. "Pfft! Ich weiß ja nicht mal was du willst!" Draco verdrehte die Augen und verkniff sich ein spöttiges Grinsen. "Keine Sorge, Granger! Es geht um den Herbstball. Ich hab noch keinen Anzug." Eine gewisse Enttäuschung machte sich in ihr breit. Erneut war sie ein Mittel zum Zweck, wie immer. "Und das kannst du nicht alleine?!", blaffte sie. Draco schüttelte den Kopf. "Ich weiß ja nicht wie dein Kleid aussieht und zusammenpassen müssen unsere Outfits ja! Außerdem bist du ein Mädchen. Du hast viel mehr Geschmack als ich." Hermine verkniff sich ein grinsen. Draco hatte ihr indirekt ein Kompliment gemacht. Sie wollte noch weiter fragen, doch in dem Moment begann Professor Miller mit dem Unterricht.

Auch die restlichen Stunden ergab sich keine Möglichkeit nochmal mit Draco über Hogsmeade zu reden. Super! Gegen Ende der letzten Stunde wusste Hermine, dass eine Entscheidung her musste. Weil du mir nicht egal bist, Granger! Dieser Satz geisterte immer und immer wieder durch ihren Kopf und Hermine fällte ihre Entscheidung. Sie würde mit ihm gehen.

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt