Kapitel 15 - Der erste Streit

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~Sie fühlte sich verstanden, ohne jegliche Worte.~

Hermines POV:
Es brauchte seine Zeit, bis Hermine realisierte, was gerade passiert war. Ich gehe mit MALFOY auf den Ball! Waruum? Warum denn bloß? Ihre Hoffnung, den Einführungstanz, oder eben auch generell mit Ron zu tanzen war wie mit einem lauten "PUFF!!" zerplatzt. Sichtlich verärgert sprang Ron auf und eilte ohne ein Wort aus der großen Halle. Hermine war elendig zumute. Mit einem gequälten und entschuldigendem Blick rannte sie ihrem Freund hinterher. "Ron!", rief sie, doch er reagierte nicht einmal ansatzweise auf ihren Ruf. "RONALD!", rief sie erneut, doch wieder keine Reaktion. Die irritierten Blicke, die ihr von außenstehenden Schülern zugeworfen wurden, waren Hermine in diesem Moment nicht so wichtig. Hastig trat sie aus der großen Flügeltür... und konnte sich einen Aufschrei nicht verkneifen. Der Flur war leer... mit Ausnahme von Ron, der niemand geringerem Draco Malfoy gerade mit voller Kraft ins Gesicht geschlagen hatte. "RON!", kreischte sie entsetzt und zog ihn von dem blutenden Malfoy weg, der vermutlich die Nase gebrochen hatte, bevor Ron erneut zuschlagen konnte. Malfoy stand auf, wollte etwas sagen, doch weder Ron, noch Hermine achteten auch nur ansatzweise auf ihn, weshalb er sich offensichtlich etwas besseren besinnte. "Ron! Jetzt reg dich...", setzte sie an, doch Angesprochener unterbrach sie. Sein Blick war eiskalt und Hermine lief ein Schauer den Rücken hinunter. Es war der selbe Blick, den er ihr auf der Jagd nach den Horkruxen zugeworfen hatte, bevor er abgehauen war. "Ich hätte gleich wissen müssen, dass du nie mit mir zum Ball woltest. Wer will schon mit Ron Weasley zum Ball gehen? Aber hättest du dir nicht wen anders als Malfoy aussuchen können?!" Hermine starrte ihn entgeistert an. Er wollte weiter gehen, doch an der Treppe angekommen, hielt sie ihn am Ärmel fest. "Ron, was redest du denn da. B... bitte beruhig dich!", hauchte sie, sichtlich mit der Lage überfordert. Sein Blick war beinahe hasserfüllt, als er erwiderte: "Also ich weiß ja nicht, welche Fantasien du hattest, aber ich habe bei der Registrierung an uns beide gedacht. Also kann es ja nur deine Schuld sein!" Tränen stiegen in Hermines Augen, als er weiter ging. Ihr Freund war von seiner Wut wie benebelt. "Ron!", rief sie nochmal. Er drehte sich um und kam tatsächlich einige Stufen zu ihr hinunter. "Wie lange geht da schon was zwischen euch?", wollte er wissen, ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Eine Träne kullerte ihre Wange hinunter, als sie hauchte: "Da ist nichts!" Einen Moment lang starrte er sie wortlos an, dann ging er die Treppe hoch. Oben angekommen sah er schließlich noch einmal zurück. "Ich hab das mit uns eigentlich ernst gemeint, weiß ja nicht wie es dir geht", spuckte er die Worte förmlich aus und verschwand endgültig. Hermine fühlte sich, als würden ihr tausend Messer ins Herz gerammt. Sie konnte vor Tränen kaum noch etwas sehen. Zutiefst verletzt ließ sie sich auf eine Treppenstufe fallen, legte das Gesicht in ihre Hände und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie empfand in dem Moment nicht einmal Scham. Die Tränen waren nicht zu stoppen und mit jeder Sekunde krallten sich ihre Finger fester in die eigenen Oberschenkel, während die Verzweiflung kontinuirlich und unaufhaltsam stieg. Plötzlich hörte sie näher kommende Schritte und spürte wie jemand mit ein wenig Abstand neben ihr Platz nahm. Eine warme Hand legte sich kurz auf ihre Schulter, zuckte unsicher wieder weg und schließlich legte sich ein Arm um ihre Schulter. Vorsichtig sah Hermine auf, während sie sich die Tränen bestmöglich verkniff. Währe sie nicht völlig fertig mit der Welt hätte sie die Augen weit aufgerissen oder gelacht, denn niemand geringeres als Draco Malfoy, der Eisprinz aus Slytherin höchstpersönlich, war es, der sie gerade im Arm hielt. Das konnte nicht sein. Er blutete aus der Nase, sein Hemd war ebenfalls von Blutspritzern befleckt, doch Hermine war in dem Moment zu aufgewühlt um darüber irgendwie nachzudenken. Sie schlang ihre Arme stürmisch um seinen Hals und vergrub das Gesicht in seiner Schulter, damit ja niemand ihre Tränen sah, und weinte. Sie weinte hemmungslos in Draco Malfoys Schulter, während sich ihre Hände beinahe in seinen Nacken krallten in ihrer Verzweiflung etwas zu haben, was ihr Halt bot.. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schien jedoch keine passenden Worte zu finden und legte schließlich seinen zweiten Arm ebenfalls um sie. Zögerlich und unsicher, aber er tat es und alleine seine Nähe spendete Hermine in dem Moment unglaublich viel Kraft. Sie hörte ihn einer Gruppe Schüler "Was guckt ihr so dumm? Zieht Leine!", zurufen doch auch das kümmerte Hermine gerade nicht das Geringste. Es tat ihr einfach gut, sich komplett auszuheulen, ohne irgendwelche Fragen gestellt zu bekommen. Es tröstete sie, nicht alleine zu sein und ihr war es im Grunde egal ob da nun Draco oder sonst wer saß. Seine Nähe tat gut. Sie fühlte sich verstanden, ohne jegliche Worte.

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt