Kapitel 107 - Hogwarts vs. Totesser

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~Diesen Abend wird es ein Blutbad geben~

Hermines POV:
Tief in ihren Gedanken versunken stand die Gryffindor Schülerin mit den leicht gelockten Braunen Haaren am geöffneten Fenster ihres Schlafsaales und ließ sich den frischen Morgenwind durch die ungemachten Haare pusten. Der Morgen war frisch und die aufgehende Sonne ließ die neblig daliegende Landschaft golden schimmern. Alles lag so friedlich da, es war so ruhig. Das einzige Geräusch, was die morgendliche Stille zerriss war das Zwitschern der Vögel, die durch die kühle Luft segeln. Hogwarts zeigte sich von seiner schönsten Seite und je länger Hermine hinaus starrte und den frischen Duft des nahrenden Frühlings einsog, desto unwirklicher kam ihr die ganze Situation vor. So friedlich wie alles dort lag und auf die Sonne wartete so schwerer war es sich vorzustellen was am Abend auf sie zu kam. Es war schwer sich vorzustellen, dass gegen Mittag Trubel herrschen würde und Personen heraus und hinein geschleußt würden. Wie viele würden wohl kommen? Wie viele würden Hogwarts beistehen und die alten Mauern mit aller Kraft verteidigen? Wie viele würden wohl auf dem Schlachtfeld fallen? Konnten sie diesen Kampf überhaupt gewinnen? Immerhin hatten sie einen Vorteil. Die Todesser hatten keine Ahnung, dass Hogwarts gewappnet war und Hermine war sie sicher, dass das auch so bleiben würde. Trotz ihrer trüben Gedanken, der Last, die auf ihren Schultern lag und der förmlich vor Anspannung prickelnden Luft musste Hermine lächeln. Sie dachte zurück an den Anfang dieses Schuljahres. Sie erinnerte sich noch ganz genau, wie sie Arm in Arm mit Ron da gesessen hatte und mit Ginny und Harry ihnen gegenüber geredet hatte. Sie hatte geschworen, sich dieses Schuljahr einzig und alleine auf das Lernen und ihren Abschluss zu konzentrieren. Dieses Jahr werden wir uns aber von allen Abenteuern fernhalten und endlich mal ein ruhiges Jahr auf Hogwarts verbringen! hatte sie gelacht und Ron und Harry hatten grinsend zugestimmt. Nur gut, dass alles anders werden würde und ihr komplettes Schuljahr nur um den Jungen kreisen sollte, der an ihrem Abteil vorbei ging und den wohl niemand auf Hogwarts vermutet hätte. Ihre Freunde hatten sie für verrückt gehalten, doch Hermine schien ihn wohl unterbewusst so förmlich angezogen zu haben. Ja, Rückblickend war es schon faszinierend dass so viele doch echt unrealistische Dinge geschehen waren, doch jede einzelne Handlung hatte sie zu diesem Punkt geführt. Wäre Draco unter den kämpfenden Totessern, wenn er sich nicht mit Hermine verändert hätte? Würde Narcissa noch ihrem machtsüchtigen Mann gehorchen, wenn Hermine nicht die Weihnachtsferien im Malfoy Manor gewesen wäre? In jedem Fall war es so wie es war und Hermine glaubte, es war nicht übertrieben wenn sie behauptete, dass dies wohl ihr stürmischstes und aktionsreichstes Jahr jemals gewesen war. So viel wie in diesem Jahr, war bisher nicht geschehen, dem war sie sich sicher. Dass so ein anfangs unscheinbares Jahr mit einem Blubad auf Hogwarts Boden enden würde hätte wohl niemand erwartet. Nicht einmal in Hermines dunkelsten Albträumen hätte sie gedacht, dass alles mit einer Schlacht enden würde. Einer Schlacht um Leben und Tod. Ein Kampf um Liebe und Hass. Ein Kampf von Hogwarts gegen Totesser. Ja, ein Kampf von Malfoy gegen Malfoy.

Langsam schlenderte Hermine neben Helen in Richtung große Halle um Mittag zu essen. Schlechtes Gewissen plagte sie und sie wurde von üblen Magenkrämpfen heimgesucht. Sie konnte nicht zu ihrem Patenkind hinab sehen, zu schrecklich fühlte sie sich. In der letzten Zeit hatte sie so gut wie es ging vermieden mit ihr in Kontakt zu treten, doch heute hatten sich ihre Wege eben gekreuzt. "Ich wäre ja schon gerne heute beim Abschlussball dabei!", rief Helen gerade begeistert, wobei jedoch Enttäuschung in ihrer Stimme mitschwang. "Alleine zu sehen wie du und Draco zusammen tanzt - ein Traum!", schwärmte klein Malfoy und Hermine begann instinktiv mit ihrem Ring zu spielen. Als sie zurück dachte, wie er in ihren Besitz gefunden hatte musste sie grinsen, auch wenn ihr dazu garnicht zumute war. Ja, sie hätte wirklich gerne mit Draco getanzt und eine weitere unglaubliche Erinnerung ihr Eigen genannt. Ja, sie hätte sich gerne allen in ihrem Traumkleid präsentiert. Doch so sollte es leider nicht sein. Das Schicksal hatte eben manchmal andere Pläne. Gemeinsam betraten sie die große Halle. Hermine musste ihre Verzweiflung unterdrücken, als sie in die unbeschwerten Gesichter der Slytherins und 1.-6.Klässler blickte. Sie ahnten nichts böses, wussten nicht, in welcher Gefahr sie schwebten. Hermines Blick wanderte die Slytherin Reihen entlang und blieb an Blaise hängen, der dort neben Crabbe saß und mit ihm redete, als wäre nichts. Dieser verlogene Mistkerl! In diesem Moment bereute sie es wirklich, dass sie Draco davon abgehalten hatte den Verräter zu töten. Er hätte es verdient, und er das hätte! Doch Draco sollte eben kein Mörder sein und seinem Vater noch mehr ähneln. Schnell riss sie ihren Blick von Blaise weg und ließ sich von Draco in ihren Bann ziehen. Mit sorgenvollem Gesichtbeobachtete er sie. Er sah kurz zu Helen, bevor sich ihre Blicke trafen und Hermine wusste, dass sie das gleiche Gefühl hatten: Schuld. Schuld, die tonnenschwer auf ihren Schultern lag und jeden Schritt und jedes Wort erschwerte. Lange hielt ihr Blickkontakt an und Hermine an das erste mal, wo sie sich in dieses eisblauen Augen verloren hatte. Die eisblauen Augen des Jungens, mit dem sie so viele Erinnerungen und Erfahrungen gemacht hatte. Der Junge, der ihr in diesem Schuljahr seine Welt gezeigt hatte und an seinem Leben teilnehmen lassen hatte. Der Junge, der ihr einen komplett neuen Blickwinkel aufgezeigt hatte. Der Junge, der ihr zeigte, was bedingungslose Liebe ist.
Erst, als Helen sie leicht am Ärmel zupfte riss der intensive Blickkobtakt ab und Hermine schenkte der 1.Klässlerin erneut ihre Aufmerksamkeit. Die kleine Hexe ließ sich auf eine Bank sinken und Hermine nahm neben ihr Platz. "Stimmt etwas nicht, Hermine?", wollte der Blondschopf wissen. "Du bist den ganzen Weg lang schon so komisch. So... so... so abwesend!" Hermine spürte, dass ihr Hitze ins Gesicht stieg und sie wendete hastig den Blick ab. "Ach, ich bin nur nervös wegen heute Abend", meinte sie und es stimmte ja auch, nur eben nicht so, wie Helen dachte.

Helens POV:
Helen kaute ein wenig nervös auf einer Kartoffel herum. Immer wieder warf sie einen grinsende Seitenblick. Es war echt extrem wie nervös sie war! Helen hätte gedacht, dass sie nach dem Herbstball abgehärtet wäre, was so etwas anging. Doch dem schien wohl eher nicht so. Sie war nervös wie ein 1.Klässler vor der Häusereinteilung. Doch Helen selbst war auch mit einer Sache beschäftigt, die sie verückt machte und ihr vor Nervösität fast den Kopf verdrehte. Die letzten Tage hatte sie viel Zeit zum nachdenken gehabt und die Beerdigung von Hermines Eltern hatte ihr gezeigt, dass Familie das wichtigste auf der Welt war. Auch, wenn es immernoch weh tat Brian mit ihm zu sehen und ihr der Verrat ihres eigenen Bruders tief im Herzen schmerzte, wollte sie es heute angehen. Sie wollte sich heute mit ihrem Bruder versöhnen. Ja, heute würde sie es tun. Je früher, desto besser. Ihr Magen zog sich zwar bei der Vorstellung zusammen, doch sie würde es durchziehen, das hatte sie sich fest vorgenommen. Irgendwann verschwand das Essen, Helen schätzte gegen 15 uhr, dich bevor sie aufstehen konnte trat Professor MC Gonagall vor die Schüler. Der Blick der alten Hexe war gehetzt, ihre Züge angespannt. Und da wusste Helen, dass irgendetwas nicht stimmte. Dies wurde ihr nur bestätigt, als sie auch Hermines ansteigende Nervösität neben sich wahrnahm. Habe ich irgendetwas verpasst?? Die Schulleiterin machte eine Handbewegung und Schweigen kehrte ein. "Heute wird es keinen Abschlussball geben", verkündete die Schulleiterin. Helen klappte die Kinnlade hinunter. Egal wie lange sie auch nachgrübelte, ihr fiel einfach kein Grund ein, der eine solche Entscheidung rechtfertigen würde. Unruhe wollte sich ausbreiten, welche jedoch sofort wieder von der Schulleiterin erstickt wurde. "Diesen Abend wird es ein Blutbad geben."

Helen rauschte der Kopf. Völlige Stille war eingekehrt. Jeder war zu schockiert um etwas zu sagen. Keiner wagte es, die ehrfürchtige Stille zu durchbrechen. Sie wussten nun alle, was ihnen bevorstand, jedes winzige Detail und jeder schien zu grübeln ob er kämpfen sollte oder sich in Sicherheit bringen sollte. Plötzlich erhob sich eine Ravenclaw 1.Klässlerin. Helen kannte sie. Es war Olivia Jones, welche es liebte Helens Zwilling zu schikanieren. Sie ging schnellen Schrittes zur Eingangstür, an der sich die Vertrauensschüler aufgestellt hatten. Und dann, ganz plötzlich, brach Chaos aus. Schüler drängten sich zu ihren Vertrauensschülern um von ihnen hinaus geführt zu werden während Helen stur sitzen blieb. Sie hatte sich bereits fürs kämpfen entschieden. Sie wollte ihren Teil zur Verteidigung Hogwarts beisteuern. Ja, sie würde ihr zweites Zuhause mit ihrem Leben verteidigen.

Die Vertrauensschüler waren unterwegs zum Raum der Wünsche, mit ihnen hatte eine Menschenschar die große Halle verlassen. Die übrigen hatten sich in der Mitte eingefunden. Während MC Gonagall Aufgaben erteilte und allen Möglichen 7.Klässlern Kommandos erteilte, hielt Helen Ausschau. Erleichterung durchströmte sie, als sie Bruno, Brian und auch Bella entdeckte. Sie waren also geblieben! Insgesamt waren viele da, die helfen würden - und es wurden immer mehr. Die große Flügeltür stand offen und immer mal wieder schoben sich Eltern, Auroren, Ministeriumangestellte, Shopbesitzer oder Ordenmitglieder hinein, die ihren Teil zur kommenden Schlacht beitragen würden. Hogwarts war gewappnet, sie hatten eind reelle Chance und Hoffnung keimte in Helen auf. Dieses mal wird Lucius verlieren!

Sie wollte gerade ihrer zugeteilten Gruppe folgen, die im Ravenclaw Turm postiert war, als sie grob an der Schulter gepackt und herum gewirbelt wurde. Ein wenig erschrocken sah sie auf und erkannte das besorgte Gesicht von ihrem Cousin. "Helen! Was tust du hier?", rief er aus. Helen streckte stolz die Brust raus. "Na was wohl, ich verteidige mein Zuhause!", rief sue aus. Draco schüttelte jedoch nur ungläubig den Kopf. "Nein, Helen. Bitte, geh nach Hause. Ich würde mir nie verzeihen, wenn die etwas passiert." Helen schmolz dahin, als sich Draco vor ihr nieder kniete und ihr liebevoll eine Haarsträhne hinters Ohr strich. "Mir wird nicht passieren, Draco", versichterte sid und lächelte. "Du wirst mich hiervon nicht abbringen können. Meinen Sturkopf habe ich immerhin von dir!" Draco lachte traurig und zog sie dann fest in seine Arme. Helen spürte seinen Atem an ihrem Ohr. "Versprich mir, dass du vorsichtig bist und dir nichts passiert", flüsterte er verzweifelt in ihr Ohr. Helen lächelte. "Ich verspreche es. Hoch und heilig."

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Es tut mir leid, aber es wird die kommenden zwei Wochen vielleicht kein Update mehr kommen. Wie bereits gesagt bin ich in England und hab ehrlich gesagt kein Internet... sorry dafür, hoffe ihr versteht das😔

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt