Kapitel 104 - Hazels Offenbarung

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~Du hast mich wieder zu der Hazel gemacht, die ich gewesen bin~

Hazels POV:
Mit unbehagen beobachtete sie, wie sich Rons Augen weiteten und sie wollte sich gerade rechtfertigen,als er ihr zuvor kam. "Du bist eine Spionin! Wie bloody amazing ist das denn?!" Er sah so begeistert aus und nun tat es Hazel noch mehr weh ihm die Wahrheit zu sagen. Die ganze Wahrheit. Er wird mich hassen. "Ron...", versuchte sie es, doch sein Redeschwall war nicht zu unterbrechen. "Was spionierst du? Und für wen? Das ist der absolute Wahnsinn!" Hazel senkte beschämt den Blick. Jetzt war also die Zeit für die Wahrheit. Die Zeit, wieder gut zu machen, was sie getan hatte. Die Last, die auf ihren Schultern lag wäre bald weg, für immer. Kein Zwielichtiges Spiel mehr. Oder vielleicht auch doch, keine Ahnung. Aber es würde Hoffnung geben. Hoffnung auf eine Lösung. Hoffnung, dass alles ein gutes Ende haben würde. "Ich habe Hogwarts ausspioniert... für Lucius Malfoy", gestand sie mit zitternder Stimme und beobachtete voller Angst, wie Rons Lächeln augenblicklich verebbte und er kreidebleich anlief. Fassungslosigkeit legte sich in seine Augen. "Was?", krächzte er entsetzt. Hazel sah kurz auf ihren Schoss und tat alles in ihrer Macht stehende um nicht in Tränen auszubrechen. Wie konnte ich jemals zulassen, dass es soweit kommt? Plötzlich sprang Ron auf und wollte davon laufen. "Ron, warte! Bitte bleib stehen!", rief sie und lief ihm panisch hinterher. "Bitte, lass mich dir erklären!" Energisch griff sie nach seinem Handgelenk und drehte ihn mit einem unsanften Ruck zu ihr herum. Sein hasserfüllter Blick ließ sie für einen Moment erstarren, dann fing sie sich jedoch wieder. "Ich verlange nicht, dass du das verstehst oder so, aber bitte. Hör. Mir. Nur. Zu", brachte sie angestrengt hervor und suchte seinen Blick, was er ihr jedoch nicht gewährte. Hazel seufzte. Die Wahrheit... "Ich war eine Spionin von Lucius, ja. Meine Aufgabe war es eigentlich Draco zu verführen und auf seine Seite zu ziehen... hat offensichtlich nicht so gut geklappt. Aber ich habe verstanden was für eine Scheiße das ist und ich will es verhindern. Gott, wenn er das herausfinden würde wäre ich tot, aber ich brauche dringend Hilfe, weil ich nicht weiß was ich tun soll!" Nun ruhte Rons Blick doch wieder in ihrem Gesicht. Er schien zu Zweifeln, schien es nicht alles zu begreifen, schien sie immernoch zu hassen. Dann entriss er sich ihrem Griff. "Wieso solltest du dein Denken so verändern?", meinte er kühl und machte einen Schritt zurück. Nun bildete sich doch ein Tränenfilm in ihren Augen. Sie lächelte und lachte leicht. Wie ironisch diese Situation doch war. "Wegen dir", flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Das kleine Lächeln blieb auf ihren Lippen, als sie sah, dass Rons Wut in Überraschung umschwang. Hoffnung glitzerte in seinen Augen. Und eine unglaubliche Freude schien von ihm auszustrahlen. "Was?", fragte er plump und sichtlich überfordert. Hazel musste leicht lachen. "Ja Ron. Ich hab keine Ahnung wie du das angestellt hast, aber wenn ich bei dir war, war der ganze Hass und meine Lust nach Rache wie weggeblasen. Du hast mich wieder klar sehen lassen. Du hast mich wieder zu der Hazel gemacht, die ich gewesen bin. Und dafür bin ich dir unendlich dankbar." Eine Weile herrschte Schweigen und ein unendlich tiefer Blickkontakt, ehe Ron als erster seine Stimme wiederfand. "Wieso sollte ich dir das alles glauben?" "Weil ich dir nichts vormachen kann", entgegnete Hazel wahrheitsgemäß. "Beweise es!", forderte er nun. Hazel zuckte bloß gleichgültig mit den Achsel. "Sag mir wie. Ich tue, was immer du willst." Ron zögerte einen Moment. "Indem wir zusammen zu MC Gonagall gehen und du ihr alles erzählst. Ganz egal was für ein Problem du jetzt hast, wenn es jemand lösen kann, dann sie."

Und da Rons Worte einleuchtend waren sah sich Hazel wenige Momente später in MC Gonagalls Büro. Die alte Hexe musterte sie eindringlich und Hazel wollte am liebsten in ihrem Stuhl versinken. Sie warf einen Blick hinter sich auf Ron, der ihr alleine durch einen kleinen Blickkontakt wurde ihr Augenblicklich Kraft gespendet. "Du bist eine Spionin, sagst du?", wollte die Schulleiterin fassungslos wissen. Hazel nickte schuldbewusst. "Ich bitte Sie, Professor, dass sie mir zuhören und mich nicht unterbrechen. Nachher kann ich ihnen jede Frage beantworten, die Sie vielleicht haben werden, aber bitte hören sie mir komplett zu." Professor MC Gonagall machte eine steife aber dennoch einladende Geste, welche Hazel eindeutig zum sprechen aufforderte. Sie holte einmal tief Luft, kramte in ihrem Gedächtnis und legte sich die Worte zurecht, wohl wissend, dass es im Endeffekt spontan kommen würde. Da brachte es nichts, sich zu überlegen wie man es erzählte. "Ich war eine von Lucius Gefolgsleuten und habe eine unglaublich wichtige Aufgabe bekommen. Von Anfang an hatte es Lucius auf Hogwarts abgesehen. Von Beginn an plante er eine zweite Schlacht von Hogwarts. Ich war zielstrebig, ambitioniert und darauf aus in die Zauberergeschichte einzugehen. Ich wollte allen zeigen, dass ich auch etwas schaffen kann, jenen, die nie an mich geglaubt haben. Also habe ich die Aufgabe übernommen. Ich sollte Draco Malfoy und Hermine Granger auseinander bringen. Lucius sah in ihr seine größte Bedrohung, nachdem sie seine Frau und Draco aus dem Anwesen der Malfoys befreit hatte. Deshalb habe ich mich um die Stelle hier beworben. Als Vorwand. Ich konnte Sie ganz leicht täuschen, Professor. Nie hätten Sie vermutet, dass ausgerechnet ich, die kleine zurückgezogene Hazel Sheffield zu etwas Bösem im Stande wäre. Sie haben mir vertraut und das konnte ich nutzen. Ich sammelte Informationen und gab sie an Lucius weiter. Eigentlich wäre auch ich es gewesen, die den Angriff auf das Haus der Grangers leitete, doch Lucius wollte das lieber selbst übernehmen. Er dachte, dass der Tod von Hermines Eltern die beiden auseinander bringen würde. Und es funktionierte, aber bloß für eine kurze Zeit. Und so warb Lucius eine weitere Person an. Jemand, der mir dabei helfen sollte. Blaise Zabini ist ein Spion, genauso wie ich. Und dann fing es an, dass ich mich mit Ron getroffen habe und begonnen habe mich für ihn zu interessieren. Seine Sichtweise war so positiv, so unschuldig. Und das hat mich zum nachdenken gebracht. Und mit der Zeit habe ich Mitleid bekommen. Ich habe angefangen meine Rache zu vergessen und eingesehen, dass es falsch war, was ich tat. Also habe ich versucht, die Situation zu meinen Gunsten zu nutzen. Lucius vertraut mir, im Gegensatz zu Blaise. Und dieses Vertrauen will ich nutzen. Hogwarts ist in Gefahr. Er will angreifen, wenn der Abschlussball der 7.Klässler ist. Überraschungsangriff. Doch das kann ich nicht zulassen. Er will eine Gruppe in die große Halle schicken, eine in den Gryffindor Gemeinschaftsraum, eine in den Slytherin Gemeinschaftsraum, eine in den Ravenclaw Gemeinschaftsraum und eine in den Hufflepuff Gemeinschaftsraum. Die Schule muss auf den Angriff vorbereitet sein, aber ohne dass Blaise etwas davon mitbekommt." Hazel machte eine Pause. Das waren genug Informationen für den Moment. MC Gonagall war sprachlos und auch Rons Augen waren geweitet. "Ich wusste doch dass Blaise irgendwas im Schilde führt", knurrte Ron, wurde von Professor MC Gonagalls strengem Blick jedoch zum schweigen gebracht. "Weshalb sollte ich Ihnen auch nur ein Wort glauben, Miss Sheffield?", erzönte MC Gonagalls strenge Stimme. Die alte Hexe saß mit verschränkten Armen da. Ihre Lippen waren zu einem strich verengt und ihre Züge waren zornig. Gleichzeirig spiegelte sich Enttäuschung in ihren Augen wieder. Hazels schlechte Gewissen machte sich wieder zu bemerken und sie seufzte. "Wenn Sie mir nicht glauben, so wird Hogwarts untergehen. Ohne mich jetzt für meine Taten loben zu wollen, Professor, aber ich bin Ihre einzige Möglichkeit die zweite Schlacht um Hogwarts zu gewinnen." Eine Weile herrschte ein unangenehmer Blickkontakt zwischen den beiden Hexen, bevor die Schulleiterin einen traurigen Seufzer ausstieß und in ihren Unterlagen zu wühlen schien. "Wie konnte es so weit kommen, Hazel?", murmelte sie wie nebenbei. "Wie wurde aus der unbeliebten Slytherin eine Anhängerin von Lucius Malfoy?" Hazel seufzte und betrachtete ihre Hände, die in ihrem Schoß ruhten. "Ich wollte Rache", flüsterte sie mit rauer Stimme. Nun schaltete sich auch noch einmal Ron ein, welcher die Ganze Zeit über schweigend zugehört hatte. "Wofür Rache?" Hazel drehte leicht den Kopf um ihn ansehen zu können. "Ich habe dir von meinem Vater erzählt. Wegen ihm war ich in der Schule ziemlich zurückgezogen, in mich gekehrt und verschüchtert. Ich war immer alleine, hatte keine Freunde und so etwas. Und das als eine Slytherin ist tödlich", erklärte Hazel und versuchte sich nicht an all das zu erinnern, was damals passiert war. "Hazel wurde zu ihrer Schulzeit auf das Übelste gemobbt und schikaniert", erklärte glücklicherweise MC Gonagall. Hazel hätte diese Worte wohl möglich nicht über die Lippen gebracht. Sie war kein Opfer mehr, aber ein Täter zu sein war nicht die Lösung. Sie wandte sich wieder ihrer Schulleiterin um. "Ich wollte mich an Hogwarts rächen. An denen, die mir all diese Dinge angetan haben. Aber ich habe eingesehen, dass Rache keine Lösung ist, Professor. Da muss es eine andere geben." Die alte Hexe fokussierte sie genau, bevor sie leicht nickte. "Eigentlich müsste ich dich auf der Stelle rausschmeißen und bach Azkaban schicken, aber ich fürchte du hast Recht. Du bist unsere einzige Hoffnung. Was schlägst du also vor?" Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Hazels Lippen. Sie vertraute ihr! Es gab Hoffnung; Hoffnung für Hogwarts. "Also, ich würde vorschlagen..."

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Vielen vielen Dank für 15k!😍😱❤ Ihr schafft es echt jedes mal mich zum staunen und ausrasten zu bringen🙈😋 Vielen Dank❤❤

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt