4: Insel

392 29 0
                                    

Der Wind war eiskalt und schlug unbarmherzig gegen mein Gesicht. Ich fühlte mich beinahe schwerelos und hatte panische Angst.

Ich sah Wolken an uns vorbeisausen und die Insel als Punkt unter uns. Sie war beinahe im Nebel versunken. Und da es immernoch Nacht war, war sie nur noch schwerer zu erkennen. Langsam fühlte ich nichts mehr in meinen Fingern. So kalt war es. Der Copilot, Oliver und der Barmann, dessen Name ich noch immer nicht wusste flogen unter uns. Sie öffneten ihre Fallschirme.

Auch der Pilot hinter mir zog an der Schnur, die den Fallschirm entfesselte.

Er faltete sich problemlos auf und wir wurden mit einem heftigen Ruck langsamer.

Nun war der Wind nicht mehr so unbarmherzig.

Wir flogen der Insel entgegen.

"Die Landung wird heftig sein. Probiere gut in die Knie zu gehen. Dann wird der Aufprall ein wenig abgefangen!", schrie mir der Pilot ins Ohr, kurz bevor wir landeten. Ich nickte nur, da ich den unsinnigen Versuch nicht wagen wollte ihm meine Antwort zuzuschreien.

Wie der Pilot sagte, war die Landung kein Zuckerschlecken. Doch da ich seinen Rat beherzigte und ganz fest in die Knie ging, war der Aufprall nicht allzu hart.

Zum Glück konnten wir alle nahe voneinander landen. Im dunkeln hätte das schnell ins Auge gehen können.

"So, jetzt sind wir auf der Insel. Eine Frage drängt sich mir nun auf", sagte Oliver in die betrübende Stille hinein, "wie kommen wir hier wieder weg..?"

GendefektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt