11: Painting

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~Sicht von Jane~

Ich schmiss den Pinsel auf die Leinwand, auf welcher sich vorher eine fröhliche Berglandschaft abzeichnete. Nun prangte ein blutrotes Geschmier auf der Leinwand.

"Verfluchte Scheisse nochmal!", sagte ich voller Wut, "schon seit 2 Monaten bin ich hier. Sagt mir verdammt noch mal, was ihr genau von mir wollt!? Was für Versuche wollt ihr an mir machen?" Meine Stimme erhob sich. Doch dennoch flippte ich nicht vollkommen aus. Erstens hatte ich mich gut unter Kontrolle, zweitens wusste ich, dass es sowieso nichts an meiner Situation ändern würde. Das hatte ich mittlerweile gelernt.

Ich drehte mich zum Spiegel um und sagte immer noch wütend: "Mir ist total klar, dass ihr mich nicht hier rauslassen wollt, doch erklärt's mir! Ich will wenigstens wissen, wozu genau ihr mich hier festhaltet und abartig viele Proben von mir nehmt! Hat es euer Versuchskaninchen nicht verdient, wenigstens zu erfahren, welche Versuche ihr an ihm durchführen wollt..!? " Ich starrte direkt in den Spiegel, wohlwissend, dass sich dahinter Menschen in weissen Kitteln versteckten, welche sich unzählige Notizen auf einem Klemmbrett machten.

"Sagt es mir doch endlich..!", meine Stimme stockte und ich senkte meinen Kopf. Sie sollten nicht sehen, wie sich meine Augen mit Tränen füllten.

Ich wendete mich wieder meinem Bild zu.

Bevor ich in dieses Labor gekommen war, hatte ich noch nie etwas fürs Malen übrig gehabt. Doch Dr. Row wollte, dass ich mit diesen Bildern meine Gefühle ausdrücke. Sie nehmen sie mir immer weg und studieren sie. Was sollen sie schon aus einer Berglandschaft herauslesen können? Ich denke mal nichts. Immer dieser verdammte Psychoscheiss!

Ich spannte eine neue Leinwand auf und begann wieder zu malen. Ich hatte keinen Plan, was ich zeichnen sollte und so gab ich mich einfach den Linien hin und versuchte gleichzeitig meinen Kopf freizubekommen.

Im Grossen und Ganzen, behandelten mich die Leute hier im Labor gut. Ich bekam essen, konnte lesen und zeichnen. Auch duschen konnte ich ungestört im Badezimmer. Zwar gab es dort auch einen Spiegel, doch den deckte ich immer ab.

"Trotz" dieser mehr oder weniger guten Behandlung, vermisste ich meine Familie und meine beste Freundin. Ich hatte genügend Zeit darüber nachzudenken, wie es ihnen wohl ging und was sie dachten. Vermutlich war meine Beerdigung schon geschehen. Schon der Gedanke an meine Familie und meine Freunde, welche auf dem Friedhof standen und dem leeren Sarg zuschauten, wie er im Boden verschwand, trieb mir wieder die Tränen in die Augen.

Doch ich durfte nicht aufgeben, denn ich hatte mir einen Plan überlegt, um von hier zu verschwinden. Ich versuchte das Vertrauen von diesen Leuten hier im Labor zu gewinnen. Wenn es genügend gross wäre, könnte ich vielleicht einmal wieder an die frische Luft. Und wenn dies der Fall wäre, dann würde ich fliehen!

Klar, dieser Plan hört sich nicht so speziell an, doch etwas anderes blieb mir gar nicht übrig.

Ich konzentrierte mich wieder auf meine Zeichnung, welche ich in völliger geistiger Abwesenheit gezeichnet hatte.

Sie zeigte einen Wanderweg auf einer grünen Wiese, welcher sich vor einer schönen Bergkulisse erstreckte. Links im Bild war auch eine kleine Hütte zu sehen. Schlagartig kamen mir wieder die Tränen in die Augen geschossen: Das war genau dieser Wanderweg, welchen meine Familie und ich fast jährlich einmal besuchten. Ich wollte nicht, dass diese blöden Labor-Typen dieses Stück meiner Vergangenheit in die Finger kriegten. Deshalb drückte ich schnell eine Tube schwarzer Farbe auf das Bild und verschmierte es.

Gerade rechtzeitig, denn die körperlose Stimme meldete sich wieder. "In 15 Minuten ist Licht aus! Tritt von der Tür zurück!"

Die Tür öffnete sich und es kamen drei Leute herein.

Dr. Row, Chris und eine Krankenschwester.

'Wenn die mir jetzt nicht erzählen, was genau sie wollen, dann flippe ich endgültig aus', dachte ich, während die Drei hereintraten.

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Heiiii:D

Ich hoffe euch gefällt meine Geschichte. Ich würde mich über Kommentare oder was Ähnliches freuen.

Grüsse hakafla :)

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