9: Let's get it started!

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Grelles Licht weckte mich. Es stand schon ein Tablett mit einem kargen Morgenessen da. Deshalb setzte ich mich wieder auf den Boden und ass. Ich hatte während der letzten Nacht einen Einfall gehabt. Mir war klar geworden, dass ich nichts anderes tun konnte als abzuwarten und zu beobachten.

Nachdem ich gefrühstückt hatte, blieb mir nichts anderes übrig als zu warten.

Da es in diesem verfluchten Zimmer nichts gab, vertrieb ich mir meine Zeit, indem ich hin und her tigerte.

"In fünf Minuten, kommt Dr. Row", sagte die Stimme.

"Von mir aus kann er auch jetzt kommen. Es wäre ja nicht so, dass ich was anderes zu tun hätte", grummelte ich vor mich hin.

Die Tür öffnete sich und Phil, beziehungsweise Dr. Row, kam herein. Hinter ihm schloss sie sich wieder. "Heute starten wir einmal ganz einfach: Ich nehme dir ein paar Blut- und Gewebeproben ab. Bevor wir mit unserem eigentlichen Projekt starten können, brauchen wir noch mehr Daten von dir!" Mit diesen Worten begrüsste er mich.

"Hallo, und ja, mich freut es auch dich wiederzusehen", sagte ich sarkastisch.

Er ignorierte mich einfach und führte mich bloss zum Bett. Dort bedeutete er mir mich zu setzen.

"Kann ich vielleicht mal etwas Unterhaltung hier drin haben? Einen Fernseher, eine Uhr oder sonst was?", ich war genervt, dass er mich einfach ignorierte.

"Das kommt ganz auf dein Verhalten an", sagte er, "und jetzt streck deinen Arm aus, damit ich Blut nehmen kann!"

Ich streckte meinen Arm aus.

Meine Gefühle ihm und dem ganzen hier gegenüber konnte ich noch nicht richtig beurteilen. Doch wieso tat ich das alles einfach so? Ich musste ja nicht!

So zog ich meine Hand weg, bevor er mir einen Venenzugang legen konnte.

"Was soll das..? Erklär mir doch einmal wieso ich mich fügen sollte..!" Ich war vollkommen aufgebracht!

"Du willst ja wieder zu deiner Familie zurück, oder nicht?", antwortete er gelassen. "Ja klar, aber ihr könnt mich ja nicht ewig hier festhalten! Das ist doch gesetzeswidrig! Man wird mich und alle Besatzungsmitglieder suchen, es wäre ja nicht so, als dass wir vom Erdboden verschluckt worden wären!", meine Stimme hob sich und wurde immer lauter.

"Setz dich wieder", antwortete er immer noch völlig gelassen, wie zum Teufel konnte er nur so ruhig bleiben? "Einen Dreck werd ich tun!". Ich warf ihm meine Antwort firmlich entgegen. Mir war noch nicht einmal bewusst geworden, dass ich aufgestanden war.

"Na gut..", seufzte er, als wäre ich irgend so ein beschissenes Kind, von dem er sich hatte breitschlagen lassen, "offiziell ist das Flugzeug im Meer versunken. Mitsamt den Insassen. Aber wenn du immer kooperierst, wird dein Aufenthalt hier gemütlicher und auch kürzer werden."

Ich starrte ihn fassungslos und mit offenem Mund an.

"Meine Familie denkt ich bin tot?", meine Stimme brach.

"Ja, aber wie gesagt. Je schneller wir hier fertig sind, desto schneller kannst du wieder nach Hause. Wir haben schon eine Geschichte, die wir den Medien auftischen können, um deinen Verbleib zu erklären. Und was das angeht, ob das legal ist oder nicht: Solange der Staat diese Experimente finanziert, sind sie nicht nur legal, sondern auch völlig legitimiert! Und jetzt zier dich nicht so und streck deinen Arm!"

Ich war völlig sprachlos. Diese neuen Informationen waren wie ein Schlag in die Magengrube!

Ich war wie gelähmt und konnte nur noch denken, dass meine Familie dachte, ich sei tot. Alles andere war mir gar nicht so nahe gekommen.

Das einzige, was mir übrig blieb, war zu tun, was er mir gesagt hatte.

Doch trotz all diesen schlimmen Dingen, die ich gerade erfahren hatte, waren mir zwei Dinge absolut klar geworden:

1. Sobald die Zeit gekommen war, würde ich es all diesen verdammten Scheissern heimzahlen.

2. Ich war schon immer gut darin gewesen zu erkennen, wenn jemand lügt, deshalb wusste ich auch, dass das, was der liebe Dr. Row gesagt hatte, wegen dem Nachhausegehen, eine fette Lüge gewesen war!

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