15: Veränderungen

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"Ganz schön anstrengend so eine Operation", sagte Chris, als er das Skalpell von meinem Bauch wegnahm. Dort ,wo es gearde noch vorbeigeglitten war, klaffte nun ein grosser, blutiger Schnitt. Ich wollte schreien, um mich schlagen und vor Schmerzen brüllen! Ich lag mit aufgeschnittenem Rumpf vor Chris und Phil auf dem Tisch. Die Schmerzen waren schier unerträglich, doch ich war hilflos und konnte nur daliegen und leiden.

Du weisst doch sicher, wie einfach man sich mit einem scharfen Messer in den Finger schneidet. Es geht ganz einfach und schnell aber es tut höllisch weh. Stell dir jetzt mal vor, man schneidet einem absichtlich mit einem noch viel schärferen Messer den Bauch und die Brust auf. Die Schmerzen sind unerträglich. Doch dank des Gespräches zwischen meinen beiden Folterknechten wusste ich nun ,was mir noch bevorstand: Sie wollten mir irgend so einen Gencoktail in mein Herz spritzen. Das war auch der Grund, warum ich ins Vergnügen eines aufgeschnittenen Bauches kam. Was für ein Spass das Ganze doch war..!

Dann werden sie hoffen, dass ich nicht sterbe. Punkt. Sie 'hoffen', dass ich nicht sterben werde! Sie hatten nur Argumente, welche gegen mein Überleben sprachen, trotzdem zögerten sie nicht, die Operation durchzuführen.

Mit jedem Handgriff der beiden wurde ich immer wütender und hilfloser.

Ich konnte nur daliegen und nichts dagegen tun, als Phil mir eine Blutinfusion legte, damit ich nicht verblutete.

Ich konnte nur daliegen und nichts dagegen tun, als Chris in meinem Bauch herumwühlte und sich einen Weg zu meinem Herzen bahnte. Und das war natürlich nicht in romantischer Weise gemeint! Ich spürte, wie er meine Innereien beiseiteschob, wie die Luft an meinen Organen vorbeistrich, wie das Blut, mein eigenes warmes Blut, über alles floss. Und noch vieles mehr.

Ich konnte nur daliegen und nichts dagegen tun, als Chris sagte: "Dann legen wir doch mal los mit dem eigentlichen Drahtseilakt. Phil, gibst du mir die Spritze? Oder willst du es selbst machen?" "Ich machs, keine Umstände. Halt mir den Weg frei, dann gehts ganz einfach", antwortete Phil mit vor Aufregung zitternder Stimme.

Ich spürte, wie sich plötzlich etwas Kaltes an mein Herz legte.

Die Spritze war angesetzt.

"Bereit?", fragte Chris.

"Bereit", antwortete Phil.

Phil drückte den Kolben der Spritze durch und plötzlich flammte ein riesiger Schmerz in mir auf.

Eine Tür schlug auf und jemand schrie: "Nein!!"

Doch die Schmerzen trieben mich nun vollends in die Bewusstlosigkeit. Bloss ein Gedanke begleitete mich ins erlösende Nichts: Ich würde mich für alles rächen und meine Rache würde ihr Todesurteil sein!

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