21| Skye die Furchtlose

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Es klingelte und ich wurde somit vom Unterricht erlöst.
"Bye, Bruce!", Verabschiedete ich mich von meinem Sitznachbarn und rannte raus aus dem Klassenzimmer.

"Hey, Süße!", hörte ich auch schon Kyran, der auf mich gewartet hatte. Wie süß!
"Hey, Jabba!", begrüßte ich ihn lachend und griff nach seiner Hand. Er ignorierte meinen Kommentar einfach ganz gekonnte.

"Ich hab so Hunger!", rief ich lachend, und lief im Hoppserlauf in Richtung Cafeteria.
"Ich weiß", lächelte Kyran.

"Trägst du mich?", fragte ich mit Hundeblick.
Er seufzte. "Natürlich, Süße!", lachte er und ich sprang auf seinen Rücken.

"Was haben wir gleich?", flüsterte ich in sein Ohr.
"Angebotskurs, keine Ahnung was du hast, aber ich hab gleich Basketball-Training", meinte er locker.

Ach ja, da war ja was. Ich musste mich entscheiden zwischen Gesangsclub, Chemieclub, Football, Cheerleading oder Basketball. Und ich bin so ein dummes Opfer, und hab mich für das Schlimmste von Allen entschieden.

"Cheerleading.", nörgelte ich, und verdrehte die Augen.
"Vielleicht wird's ja cool! Ich meine, die Lehrerin ist ein Teufel ... aber meine Schwester ist da auch, und ihr macht es ... Spaß...", versuchte Kyran mir Mut zu machen.

"Hm, mal sehen..."gab ich, wenig enthusiastisch, zurück.
Wir waren nur noch wenige Meter von der Cafeteria entfernt, und ich konnte das Essen schon riechen.

Ich sprang von Kyrans Rücken runter, und drängelte mich in der Essensschlange vor.
"Ey! nicht vordrängeln! Nur weil du neu bist, und dich jeder kennt, bist du noch längst nichts besonderes, Miss Perfect!", brüllte ein Typ hinter mir.
Immer wieder das Gleiche.

Ich stierte ihn mit meinem Killer-Blick an, doch er stierte nur zurück. Wow, bei allen Anderen klappt das immer und die halten ihre Mäuler.
"Ach, sei doch leise, Douglas", maulte Kyran und klopfte ihm auf die Schulter.

"Du hast mir gar nichts zu sagen! Pass lieber mal auf deine Freundin auf!", rief er.
"Ey!", gab ich gespielt verletzt zurück, doch Kyran ignorierte den Typen einfach nur und kam zu mir.

Ich stellte mein Tablet auf die dafür vorgesehene Ablage, und wartete darauf, dass die Küchenfrau mir mein Essen aufmachte.
Es gab Königsberger Klopse. Ich liebte dieses Essen abgöttisch!

Ich leckte mir die Lippen, und setzte mich dann an den Tisch an dem auch schon Derek und Ethan saßen.
"Hey, Jungs!", rief ich lachend.
"Hey, Hübsche", antwortete Derek lächelnd. Ethan beließ es bei einem einfachen 'Hey'.

Ich setzte mich auf meinen - aka Kyrans - Stammplatz, und begann zu essen.
"Willst du mich eigentlich immer unnötig provozieren?", fragte Kyran und stellte sein Tablet neben meinem ab.
"Kann man so sagen", lachte ich.

Er atmete einmal schwer ein und aus.
Dann setzte er sich auf den Platz neben meinem und grinste mich dumm an. Ich zuckte nur fröhlich mit den Schultern und begann meine Kartoffeln zu zermatschen.

"Das sieht irgendwie nicht gesund aus", lachte Kyran und starrte auf meinen Teller.
"Wieso? Ich vermatsche immer meine Kartoffeln mit der Soße. Das ergibt einen echt leckeren Brei!", antwortete ich.

"Wenn du meinst ...", gab Kyran zurück und richtete den Blick wieder auf sein Essen.
"Kommt ihr heute auch mit zum Jahrmarkt?", fragte Derek.

"Ja, na klar!", rief ich enthusiastisch und klatschte dabei, mit der Gabel zwischen meinen Fingern, in die Hände.
"Du auch, Kyran?", fragte er nun. Der nickt nur abwesend.
"Wow! Ich hätte nie gedacht, dass du dich dazu durchringen kannst", lachte Derek.

"Sie hat mich gezwungen!", verteidigte er sich und hielt die Hände nach oben.
"Jahrmärkte sind doch toll! Was habt ihr denn?", fragte ich.

"Also ich habe nichts!", lachte Derek. "Aber dein Freund hat Höhenangst", beendete er seine Erklärung.
"Wirklich?", fragte ich, und sah Kyran erstaunt an.
"Ja", gab er kleinlaut zu.

"Krass, und ich dachte du wärst als Kind von Wölfen aufgezogen worde, und hättest vor nichts und niemandem Angst!", lachte ich.
"Jaja, mach dich nur über mich lustig. Du hast doch sicherlich auch vor irgendwas Angst", bemerkte Kyran

"Nein.", log ich, da es vieles gab vor dem ich Angst hatte. "Als Wikinger würder ich bestimmt 'Skye die Furchtlose' heißen!", ergänzte ich.
"Ich glaube dir nicht", meinte Kyran skeptisch.

"Hmm, mir egal, was du glaubst, und was nicht. Aber das ist definitiv die Wahrheit!", beteuerte ich. Lüge.

"Ich werde es schon noch rausfinden!", erklärte Kyran. Daran zweifle ich keines Falls.

"Hey Leute!", begrüßten uns Ash und Blondie, und unterbrachen somit unser interessantes Gespräch.

"Gibt's was neues?", fragte Blondie in die Runde.
"Skye hat vor nichts Angst", nuschelte Kyran. "Pff, aber dafür jeder vor mir!", konterte ich.

"Ich hab keine Angst vor dir", lachte Kyran.
"Solltest du aber ...", meinte ich wie ein Psychopath.

Beinahe hätte ich vergessen, dass ich ihn eh noch umbringen wollte, wegen der Sache von gestern Abend. Schließlich hatte er mich angelogen!
Oder die Jungs hatten ihre Streitigkeiten über Telepathie geklärt.

Man weiß ja nie.

"Ethan und Spencer, kommt ihr auch mit zum Jahrmarkt?", fragte Ash.

Ich bekam einen Lachanfall.
"Spencer", keuchte ich vor Lachen, und bekam mich nicht mehr ein. Blondie - aka Spencer - verdrehte nur seine Augen.

"Ich komme mit", sagte er schließlich, und auch Ethan nickte.

"Großartig!", lächelte Ash. "Dann sind wir ja zu siebt", erklärte er.
"Zu sechst!", korrigierte ihn Spencer.
"Nein, Blair kommt auch mit.", meinte Ash und grinste stolz.

Ich gab ein lautes Quietschen von mir.
"Und seid ihr jetzt endlich zusammen?", fragte ich ihn.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich will sie heute fragen, beim Feuerwerk, mit 'nem Teddy und 'ner Zuckerwatte", fügte er hinzu und seiner Wangen färbten sich in einem süßen rosarot Ton.

Ich begann bis über beide Ohren zu lächeln. Keine Ahnung, warum ich mich so für ihn freute. Aber wenn Blair 'nein' sagte, ist sie toter als tot. Doch warum sollte sie?
Schließlich riecht doch jeder zehn Kilometer gegen den Wind, dass sie auf Ash steht.

"Ohh, das ist so süß", quietschte ich und hatte vermutlich mal wieder pinke Herzchen in den Augen.
Warum konnte Kyran nicht so süß zu mir sein?

"Sicher, dass das nicht zu kitschig ist?", fragte er verunsichert.
"Niemals!", rief ich.

Er lächelte nur, und nickte mir dankend zu.
"#Blash ist sowas von real", nuschelte ich und widmete mich dann wieder meinen geliebten Königsberger Klopsen.

Just Another Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt