Kapitel 15

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Amelia POV:

Ich befand mich nun, fertig angezogen, leicht geschminkt und mit einem lockeren Dutt, draussen vor meinem Appartement und wartete auf Alec.

Ich konnte nicht leugnen, dass ich wirklich aufgeregt war.

Ich wusste absolut nicht, wohin wir überhaupt hingingen und hatte Angst vor seiner Antwort. 

Ich war in Alec verliebt, doch war er es auch in mich?

Ich wäre ihm aber auch nicht böse, wenn er nicht das gleiche fühlen würde wie ich, denn Gefühle kann man nicht erzwingen.

Manche verlieben sich in Personen, welche genau das Gegenteil vom Aussehen oder vom Charakter her sind.

Einige verlieben sich in den besten Freund oder in die beste Freundin.

Und einige verlieben sich in das gleiche Geschlecht.

Gefühle kann man nicht kontrollieren.

Doch je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verunsicherte es mich.

Ich war so tief in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, dass Alec schon eine Weile vor mir stand und mich musterte.

Erst als ich seine tiefe Stimme hörte, blickte ich zu ihm auf.

"Über was, denkst du nach Miracle?"

"Nichts wichtiges", antworte ich und zwang mich zu einem Lächeln.

Er nickte nur und forderte mich auf, in sein Auto zu steigen, was ich auch ohne Wiederrede tat.

Im Auto herrschte wiedermal eine Stille, diesmal aber eine unangenehme.

Ich wollte sie unterbrechen, aber ich wusste nicht wie. Es war so, als läge mir alles auf die Zunge.

Nervös wippte ich mit meinem Fuss und blickte aus dem Fenster. Ich sah nichts, ausser die Dunkelheit.

"Geht es dir gut?", fragte mich Alec kurze Zeit später.

"Ja, natürlich", antworte ich, mit einem gefälschtem Lächeln.

Er musterte mich nochmals um sicherzugehen, ob ich gelogen habe, doch gleich danach, wendete er den Blick von mir ab und schaute wieder auf die Strasse.

"Wo fahren wir überhaupt hin?",fragte ich ihn, da mir aufgefallen war, dass ich ihn das überhaupt nicht gefragt hatte und somit diese unangenehme Stille beenden konnte.

"Ist eine Überraschung", antwortete er nur grinsend.

"Was für eine?", fragte ich ihn weiter, da ich machmal ein sehr ungedudiger Mensch war.

"Eine sehr überraschende"

Dank dieser Aussage, musste ich aus unerklärlichen Gründen anfangen zu lachen und merkte auch das die Anspannung, welche ich mit mir getragen habe fiel.

"Du siehst toll aus Miracle",sagte Alec geräumige Zeit später.

"Alec, ich bin nur ganz leicht geschminkt, habe meine Haare zu einem Dutt gebunden und trage ganz normale Sachen, ich sehe nicht toll aus", lachte ich.

"Du siehst immer toll aus, ganz egal was du trägst."

Ich spürte, wie mir die Hitze in die Wangen stieg und ich rot wurde.

"Danke", war das einzige was ich zu Stande bringen konnte und das flüsternd.

Ich hörte ihn leise neben mich lachen, doch das war mir egal. Er hat gesagt, dass ich immer toll aussah.

"Wir sind da", seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

Ich blickte aus dem Fenster und sah, dass wir uns vor einem Hochhaus befanden.

"Was wollen wir hier?", fragte ich verwirrt.

"Das wirst du gleich sehen, steig aus", antwortete er lächelnd und stieg aus dem Wagen, gefolgt von mir.

Ich steuerte direkt auf den Eingang zu, doch Alec hinderte mich daran.

"Wir nehmen den Hintereingang"

Noch verwirrter als zuvor folgte ich ihm einfach.

Ich folgte ihm so lange, bis wir auf dem Dach des Gebäudes waren. Ich konnte hier absolut nichts erkennen, da es dunkel war.

"Schliess deine Augen", der Hauch seines Atems, hinterliess mir eine Gänsehaut.

Automatisch schloss ich meine Augen.

"Öffne sie", flüsterte er, einige Sekunden später.

Als ich sie wieder öffnete, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Überall waren Lichterketten und beleuchteten den kleinen, romantisch eingedeckten Tisch auf der Dachmitte.

"Alec...das ist...wow", ich war überwältigt, es war verdammt schön.

"Das ist aber nicht der wahre Grund, weshalb wir hier oben sind", sagte er.

Fragend schaute ich ihn an.

"Schau nach oben"

Ich blickte nach oben und wow, der Himmel war mit unzähligen Sternen bedeckt, die hell auf uns herab leuchteten.

"Das ist so wunderschön Alec", flüsterte ich.

"Ja, finde ich auch", ich blickte zu ihm und sah, dass er garnicht die Sterne, sondern mich musterte.

"Amelia, du bist anders als alle anderen Mädchen. Du bist stark, hast einen wundervollen Charakter und ein grosses Herz und nebenbei bist du das schönste Mädchen, dass ich je gesehen habe. Als dich dieser Typ, im Restaurant so angemacht hat da, ich schwöre bei Gott, hätte ich ihn am liebsten umgebracht. Als ich meine Phase hatte, da hast du auch anders als alle anderen reagiert. Du bist nicht weggegangen, obwohl du ganz genau weisst wie gebrochen ich doch bin. An diesem Tag hat sich irgendwas geändert. Ich habe gemerkt, dass ich dich sehr mag und als ich dich geküsst habe, bekam ich die Bestätigung dafür."

Das was er gerade gesagte hatte war unglaublich. So etwas hat noch nie jemand zu mir gesagt und ich Wette, dass es bei niemanden so schön geklungen hätte wie bei ihm.

Ich wollte was dazusagen, ihm auch so tolle Dinge sagen, doch kein Wort verliess meinen Mund. Ich war sprachlos wegen ihm.

"Weist du noch", sprach er weiter, "Du hast mir mal erzählt, dass du die Dunkelheit und die Sterne magst. Das habe ich mir gemerkt."

"Danke", ich wusste nicht wieso ich das sagte, doch ich hatte einfach das Bedürfnis dazu.

"Du musst dich nicht bedanken, ich sollte derjenige sein der sich hier bedankt und zwar weil du in mein Leben eingedrungen bist. Ich möchte nicht, dass du jemals wieder verschwindest, darum frage ich dich lieber zu früh anstatt zu spät. Willst du Amelia, meine Freundin sein?" , fragte er mich und sah mir direkt in die Augen.

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