Kapitel 20

3.3K 158 3
                                    

Amelia POV:

"Komm, wir sollten gehen. Es ist kalt.",sagte ich ihm, als wir uns voneinander gelöst hatten.

"Als ich dich umarmt habe, habe ich die Kälte garnicht mehr gespürt", antwortete er mir grinsend.

Ich musste automatisch lächeln. Er wusste garnicht, was solche Wörter von ihm, mir eigentlich bedeuteten.

Er stand auf und verschränkte unsere Hände miteinander. Ich liebte diesen Anblick mehr als alles andere.

So liefen wir bis zu seinem Auto, welches er, wenig abseits geparkt hatte.

Als ich in das Auto stieg, wurde ich direkt von dieser Wärme hier umhüllt.

Einige Sekunden später, stieg auch Alec ein und wir fuhren wieder zu Chris.

Er wollte sich bei Liliana entschuldigen, denn wie ich sie kannte, würde sie die ganze Nacht kein Auge zumachen, vor lauter Schuldgefühlen.

Wir klopften an Chris's Tür und warteten, ehe uns ein völlig aufgelöster Chris die Tür öffnete.

"Bruder, wo warst du? Geht es dir gut?", fragte er und schloss Alec direkt in seine Arme.

"Ja, es ist alles gut, ich wollte nur einen klaren Kopf bekommen", antwortete Alec, "Wo ist Liliana?"

"Sie stirbt vor Schuldgefühlen in meinem Zimmer. Ich kann sie einfach nicht beruhigen.", sprach Chris und blickte ihn hilfesuchend an.

Alec nickte und ging mit mir im Schlepptau, ins Zimmer von Chris.

Dort lag eine weinende, völlig aufgelöste Liliana im Bett und schniefte in ihr Taschentuch.

Ich hasste es, wenn sie weinte. Ich hasste es einfach, Tränen aus ihren wunderschönen Augen zu sehen.

"Liliana", sprach Alec sanft.

Sofort hob Liliana ihren Blick und sah ihn entschuldigend an.

"Alec, es tut mir unendlich Leid...", schluchzte sie.

"Nein, ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich angeschrien, obwohl du das garnicht ernst gemeint hattest. Ich war wütend, weil ich nicht gerne verliere, verstehst du?", entschuldigte er sich, "Und wenn du denkst, ich würde dich nun hassen, das stimmt nicht."

Sie nickte, wischte sich kurz mit dem Handrücken die Tränen ab und umarmte Alec plötzlich.

Ich wusste, dass das keinen Sinn ergab, doch ich spürte einen kleinen Stich im Herzen. Ich wusste, das ich überhaupt keinen Grund hatte eifersüchtig zu sein, doch ich war es.

Nicht weil ihn meine beste Freundin, welche selber einen Freund hatte umarmte, sondern weil ich mir gerade vorstellte, wie ein anderes, fremdes, hübsches Mädchen meinen Freund so umarmen würde.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich. Alec war mein Freund und natürlich vertraute ich ihm voll und ganz, doch den anderen Mädchen draussen nicht.

Alec war attraktiv, reif, selbstbewusst, er hatte alles was ein Mann haben konnte und alles was eine Frau wollte.

Ich räusperte mich kurz, um die kleine, innige Umarmung von Alec und Liliana zu unterbrechen. 

"Geht ruhig, sonst kratzt mir deine Freundin noch die Augen aus.",lachte Liliana.

Ich wendete meinen Blick schnell ab, als Alec zu mir blickte.

Ich wollte meine roten Backen verstecken, doch Alec hatte sie schon längst gesehen.

Leise lachend, kam er langsam auf mich zu, griff nach meiner rechten Hand und zog mich mit ins andere Schlafzimmer.

Im Zimmer, lagen wir einfach im Bett und kuschelten miteinander. Er spielte mit meinen Haaren und ich lauschte seinen gleichmässigen Atem und prägte mir seinen unglaublichen Geruch genau ein.

Er roch noch ein wenig nach diesem typischen Rauch, doch es störte mich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, es harmonierte perfekt zu seinem männlichen Parfum, welches er täglich benutzte.

"Warst du wirklich auf Liliana eifersüchtig?", fragte er mich schmunzelnd.

"Nein, nicht auf sie", gab ich zu, "Ich habe mir aber vorgestellt, wie du ein anderes, hübscheres Mädchen umarmst. Eine, welche viel besser ist als ich."

"Miracle, das geht praktisch garnicht, denn es gibt kein hübscheres, geschweige denn, besseres Mädchen.", sprach er ernst.

Lächelnd gab ich ihm einen kurzen Kuss und kuschelte mich näher an ihn heran.

"Weisst du, was wir garnicht hatten?", fragte er mich plötzlich.

Fragend blickte ich zu ihm auf.

"Ein Date", sprach er weiter.

"Wir hatten doch eins, oben auf dem Dach, als du mich gefragt hast, ob ich deine Freundin sein möchte.", antwortete ich ihm.

"Das war kein richtiges Date. Ich möchte dich an einem öffentlichen Ort ausführen, damit jeder sehen kann, das du mir gehörst.", sagte er stolz, "Also, willst du mir die Ehre erweisen und mit mir auf ein Date gehen?"

Hoffnungsvoll blickte er mir in die Augen. Ich war seine Freundin, wir waren offiziell zusammen und er dachte wirklich ich würde Nein sagen?

"Natürlich will ich", erwiderte ich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

"Dann fahre ich dich morgen zu dir nachhause, du machst dich fertig und ich hole dich am Abend wieder ab, in Ordnung?"

Ich nickte nur als Antwort, denn ich spürte wie mich eine Welle der Müdigkeit überrollte.

So schlief ich ein, ohne zu wissen, was mich morgen erwarten würde.

________________________________

MiracleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt