Kapitel 27

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Amelia POV:

Schon als ich die Türe zu unserem Appartement schloss, fing ich an hemmungslos zu weinen.

Ich glitt die Tür hinab und immer mehr Tränen verliessen meine Augen. Immer mehr.

Ich hatte keine Kraft aufzustehen, um in mein Zimmer zu gelangen, ich wollte einfach hier bleiben und weinen.

Doch trotzdem stand ich auf und trottete zu meinem Zimmer, schloss die Tür hinter mich und warf mich auf's Bett.

Meine Tränen flossen unkontrolliert.
Mein Herz brach in tausend Teile.

Ich war wütend, traurig und zutiefst verletzt.

Doch warum war ich überhaupt wütend?

War ich wütend weil er mir alles vorgespielt hatte oder weil ich ihm alles glaubte?

War ich traurig weil er diese Sachen zu mir gesagt hatte oder weil ich diese Sachen hören musste?

War ich verletzt weil er mich nicht liebte oder weil ich ihn liebte?

Jede Sekunde, welche ich an ihn denke, zerbrach mir immer wieder das Herz.

Wenn ich an seine dunkelblauen Augen dachte, kullerte mir eine Träne hinunter.

Wenn ich an sein Lächeln dachte nochmals eine.

Doch wenn ich an unsere gemeinsame Zeit dachte, an unsere Erlebnisse und an die kleinen Gesten welche er unbewusste immer getan hatte, strömten meine Tränen nur noch.

Dieser Schmerz war unerträglich.

Dieser Schmerz war nicht so, als hätte ich mir meine Hand gebrochen und sie würde schmerzen. Nein, es war innerlicher Schmerz. Diese Art von Schmerz, welchen man nicht durch Salben, Verbände oder sonstiges lindern konnte.

Immer und immer wieder, stellte ich mir unzählige Fragen.

Wieso ich?

Wieso passierten solche Dinge immer mir?

Warum habe ich so viel Schmerz verdient?

Kann ich nicht einmal, nur ein einziges Mal geliebt werden?

Habe ich wirklich kein Recht glücklich zu sein?

Fragen über Fragen und doch keine Antworten.

Ich wusste nicht was ich überhaupt tun sollte. Ich fühlte mich so hilflos und schwach.

Ich konnte, weder wollte ich mich bewegen. Ich wollte einfach liegen bleiben und alles vergessen.

Den Tag, den Park und ihn.

Doch einerseits wusste ich auch, dass es unmöglich war ihn zu vergessen.

Ich liebte ihn.

Ich liebte ihn mehr als mein ganzes Leben.

Ich liebte ihm mehr als mich selbst.

Und trotzdem hatte er mich verlassen, so wie jeder andere Mensch in meinem Leben.

Er war einfach gegangen, ohne mich überhaupt zu fragen, ob ich damit einverstanden war.

Er war einfach gegangen und hatte somit einen Teil von mit mitgenommen, einen Teil welchen ich niemals wieder zurück bekommen würde.

Ich habe nicht mit ihm geschlafen, doch trotzdem hatte er mehr von mir gesehen als jemand zuvor.

Und ich habe ihm hemmungslos mein Herz geschenkt.

Doch er?! Er hatte einfach nur darauf getreten.

Er hatte möglicherweise kein Kompliment, keine Bemerkung oder sonstiges jemals ernst gemeint.

Er wollte sich nur für seinen Bruder revanchieren. Er hatte ein Ziel, einen Weg welchen er befolgen musste, doch ich hatte sowas nicht.

Ich habe mich einfach verliebt.

Ich wollte nun nichts lieber als zu schreien. Meinen ganzen Schmerz wegzuschreien, doch ich konnte meinen Mund keinen Millimeter aufmachen.

Meine ganzer Mund fühlte sich trocken an, aber meine Backen waren durchnässt.

Ich fühlte mich wortwörtlich tot.
Innerlich tot.
Leer.
Alleine.
Einsam.

Denn niemand war mehr hier.
Meine Eltern hasste mich.
Liliana hatte mich höchst wahrscheinlich vergessen, da sie nun ein perfektes Leben führte.
Und Alec, war weg.

Somit war nur noch ich übrig. Ich, alleine und mit einem gebrochenen Herzen.

Hätte ich gewusst, dass Liebe so weh tut, hätte ich mich niemals verliebt.

Doch es war leider zu spät.

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