2. Day after Day

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Er zielte und schoss. Und er zielte wieder. Fast immer traf er ins Schwarze. Dabei hätte es nicht soweit kommen müssen. Sie hätten sich einfach die Kisten schnappen sollen und wieder verschwinden sollen. So war jedenfalls der Plan. Was der Plan nicht vorgesehen hatte war, dass Sabine wieder ihre Kunstwerke überall verteilen musste. Das Imperium mochte keine Phönixe auf ihren TIE-Jägern. Da reagierten sie immer ganz empfindlich drauf.

>> Zeb, auf zwei Uhr! << rief er dem großen Lasat zu, der zwei Kisten weiter kauerte. Zeb drehte sich zu der ankommenden Sturmtruppen-Patrouille und schoss sie mit seinem Bo-Rifel ab. Kanan drehte sich zu Sabine und gab ihr mit Handzeichen zu verstehen, dass sie auf die Dächer klettern sollte, um ihnen Deckung von oben zu geben. Sie nickte und hiefte sich flink wie eine Katze auf das Hausdach.

Sabine Wren war eine Mandalorianerin, Spectre 5. Sprengstoff, Farben und Explosionen waren die Dinge, die sie liebte. Und basteln konnte sie auch ausgezeichnet. Wie diese kleinen Kugeln, die sie gerade in die Einheiten warf. Nach dem Aufkommen auf dem staubigen Boden explodierten sie in bunten Farben. Farbbomben.
Kanan wusste aus einener Erfahrung, dass die Farbe, die man da abbekam, sich kaum abwaschen ließ. Arme Imperiale. Ihre Rüstungen waren wohl nicht mehr so weiß wie vorher.

>> Ich bin da! << meldete sich jemand über Komlink zu Wort.

>> Wir kommen auf das Dach, Hera. << sagte Kanan zu ihrer Pilotin, als ein großer Frachter in Sichtweite kam. Die Ghost. Sein Zuhause.

>> Zeb, komm schon! << rief er dem Lasat zu, der gerade zwei der Kisten schnappte. Auch Kanan nahm eine unter den Arm und rannte zu dem Haus. Er reichte Sabine die Kiste, die sie zu der offenen Laderampe schob und dort abstellte. Kanan zog sich auf das Dach und gab Zeb mit seinem Blaster Deckung, während dieser die Kisten einfach auf das Dach warf. Kanan könnte das auch - würde es nicht zu gefährlich sein.

Zeb, Spectre 4, war der Kämpfer ihrer kleinen Familie. Er liebte es Sturmtruppen zu verhauen, ganz anders als Kanan, der den Soldaten lieber aus dem Weg ging.

>> Verschwinden wir! << keuchte Zeb, als er sich hoch gehievt hatte und er und Kanan rannten in das Schiff, dass sofort die Rampe schloss und abhob.

>> Was ist jetzt schon wieder schiefgelaufen? << fragte Hera, Spectre 2, als sie aus dem Cockpit kam. Sie war eine schöne Twi'lek, mit wunderschönen smaragdgrünen Augen und - Sie ging an Kanan einfach vorbei, ohne seinen verträumten Blick zu beachten und starrte Sabine anklagend an. Diese nahm ihren Helm ab und grinste.

>> So wie jeden Tag. Das Imperium mag meine Bilder nicht. <<

>> Tag für Tag das gleiche, Sabine. Das ist zu riskant, bei Missionen deine Kunstwerke anzusprayen. << sagte Hera streng. Sabine strich sich einer ihrer orange gefärbten Strähnen aus dem Gesicht und verdrehte die Augen.

>> Entspann dich, ich bin vorsichtig. << sagte sie und verschwand in ihrem Zimmer. Zeb setzte sich auf eine der Kisten.

>> Wann sind wir da? << fragte er.

>> Wer fliegt eigentlich das Schiff? <<

>> Chopper. Und wir müssen noch ein paar Stunden warten, bis wir nach Tarkintown können. Das ist sicherer. <<

Chopper war Heras Astromec-Droide. Spectre 3. Er war der wahrscheinlich launischte Droide der Galaxis. C1-10P meckerte über alles - wenigstens erledigte er die Aufgaben trotzdem.

Kanan folgte Sabine nach oben und ging in sein Zimmer. Dort setzte er sich aufs Bett und schloss die Augen. Tag für Tag ging das so. Er wusste nicht, wann das letzte mal ein Plan von ihnen geklappt hatte.

Tag für Tag setzten sie ihr Leben aufs Spiel um denen zu helfen, die es nicht konnten. Für die Notleidenden. Vorallem für die Flüchtlinge des Imperiums, die sonst wahrscheinlich verhungern würden. Es war eine gute Sache.

Und doch fragte er sich, wann die Mission kommen würde, an dem sich alles verändern würde. Er wusste es. Irgendwann - wäre nichts mehr wie vorher.

Fight against the Empire - A Star-Wars-Rebels-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt