Lothal war kalt. Das war das erste, was Ezra auffiel, als er aus dem Shuttel lief. Jedenfalls in Vergleich zu Mustafar. Ezra umklammerte den Stick in seiner rechten Hand und betastete nervös die Waffe an seinem Gürtel. Es war ein Lichtschwert. Damit hatte er nie gekämpft, aber der Inquisitor, der ihn hierher gebracht hatte, hatte es ihm wortlos in die Hand gedrückt.
Ein Mann wartete am Fuß der Rampe auf ihn.
>> Willkommen auf Lothal. Ich bin Agent Kallus. Es ist meine Aufgabe, euch hier herumzuführen. <<
Ezra wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als ein Offizier ihn unterbrach.
>> Agent Kallus? Die Rebellen haben wieder ihr Geschmiere - <<
>> Moment, moment! << unterbrach Ezra den Offizier, der keuchend zum stehen kam.
>> Geschmiere? Wollt ihr sagen, dass ich hergeschickt wurde, um Graffitisprayer zu fassen? Wollt ihr mich verarschen? Seid ihr so unfähig und könnt das nicht selbst? << fragte Ezra fassungslos. Die Macht schwankte, als Ezra Kallus' Unwohlsein spürte. Ezras Wut schwächte wieder ab, als er merkte, dass der Agent Angst vor ihm hatte.
>> Ich führe mich selbst rum, danke. << sagte Ezra und ließ die beiden Imperialen stehen.
Es waren vier. Soweit die Informationen reichten, ein Lasat, zwei Menschen und ein unbekannter Pilot, der sich nie gezeigt hatte. Sie hatten nicht nur Gaffitis hinterlassen - worüber Ezra beruhigt war - sie hatten Diebstahl von Vorräten und Waffen begangen, Körperverletztung imperialer Kräfte und Behinderung des Imperiums bei Transporten. Und sie waren immer schneller, als die imperialen Truppen.
Ezra selbst hatte die imperialen Einheiten nie im Einsatz gesehen, konnte sich aber vorstellen, dass sie effektiv waren.Er beschloss die wenigen Informationen einfach Informationen sein zu lassen und legte sich schlafen. Er hatte morgen noch genügend Zeit sich mit einer kleinen Gruppe Aufständischer auseinanderzusetzten.
Am nächsten Tag ignorierte er Agent Kallus, der ihn weckte, denn er wollte ihn nicht wieder erschrecken indem er wütend wurde. Das war er nämlich - die erste komplett ruhige und gemütliche Nacht seit langem, und da musste ihn dieser Agent wecken - lieber ging er dem Mann aus dem Weg.
Lothal war anders, als Ezra es in seiner wagen Erinnerung kannte. Die grünen Steppen waren gelb, Staub hing in der Luft. An viel mehr konnte er sich nicht erinnern. Jedenfalls waren die Häuser heruntergekommen und nicht mehr weiß, wie er glaubte, wie sie mal waren. An einigen Mauern und Häuserwänden konnte er verblasste und frische Graffitis erkennen, immer das gleiche Motiv. An einigen Stellen war es schon verblichen, entfernt oder verwischt, wie nach einem Versuch die Farbe abzubekommen. Er war ein Kreis mit zwei Zacken oben und unten, und ein Tierkopf ragte daraus hervor.
Laut den wenigen Informationen wusste er, dass es sich um Flammen und um einen Phönixkopf handelte, was an vielen Exemplaren leider nicht mehr zu erkennen war. Ezra fand es schade - eigentlich war es ganz schön, was das Imperium daran störte war ihm ein Rätsel. Erst als er den Ort des Geschehens vergangener Nacht sah, erkannte er, was den Imperialen auf keinen Fall gefiel - ein großes Bild von Fammen und Phönix pragte auf dem Flügel eines TIE-Jägers.
Zwei Sturmtruppen waren gerade dabei mithilfe von zwei Putzlappen den Schaden zu beseitigen - der Droide, der eigentlich dafür zuständig sein sollte, lag defekt neben den Soldaten im Staub. Hatte wohl jemand sabotiert.
Mühsam unterdrückte Ezra ein Lachen - das laute Fluchen der beiden Soldaten konnte er bis hierher hören, und wie Putzdroiden benahmen sich die beiden überhaupt nicht.
Um nicht einem kompletten Lachanfall zu erliegen drehte er sich eilig um und lief um die nächste Hausecke zum Markt. Doh bevor er dort ankam, rannte er geradeweg gegen etwas. Nein, gegen jemanden. Unsanft plumste er auf den Boden.>> Sorry. << sagte jemand und hielt ihm die Hand hin.
Es war ein Mädchen, ein wenig älter als er selbst. Ihre Haare waren blauschwarz mit orangen Strähnen, goldbraune Augen strahlten ihn an. Ihre mandaloreanische Rüstung war noch bunter als ihre Haare - verschiedene Motive verzierten sie und die Farben bildeten einen heftigen Kontrast zur trostlosen Stadt.
Er ergriff ihre ausgestreckte Hand und ließ sich von ihr hochziehen.>> Danke. << sagte er und setzte ein Lächeln auf. Dann sah er es.
Er bemerkte das Zeichen, den Phönix, auf ihrer Rüstung, zeitgleich als sie seine schwarze imperiale Uniform sah. Beihnahe sofort wich sie einen Schritt von ihm zurück, er ebenfalls.>> Du - du gehörst zum Imperium. Es tut mir leid. Ich - störe nicht weiter. << murmelte sie hastig, senkte ihrem Blick zu Boden, schnappte sich ihren Helm und setzte ihn auf.
Sie verschwand in den Gassen so schnell wie sie gekommen war.
Ezra stand immernoch da, und starrte auf den Fleck, wo sie eben noch gestanden hatte.
In Gedanken schrie er sich selbst an - er hatte gerade einen der gesuchten Aufständischen getroffen, erkennbar an diesem Zeichen, und hatte sie einfach gehen lassen. Lord Vader wird mich umbringen, wenn er das erfährt.>> Scheiße. << murmelte er leise vor sich hin.
>> Mist. Mist Mist Mist! Das war die Chance! << fluchte er und trat gegen die Hauswand. Staub bröckelte vom Beton, fluchend hielt er sich den Fuß. Seine Flüche wurden von einem Sturmtruppler unterbrochen, der ebenfalls laut fluchend um die Ecke rannte. In seiner Hand hielt er einen Lappen, der vollgeklekst mit Farbe war und hielt ihn ganz weit von sich weg.
>> Verfluchte Farbe! << fauchte der Soldat und eilte an Ezra vorbei, ohne ihn zu sehen. Vermutlich holte er ein sauberes Tuch. Ezra lächelte und unterdrückte ein Lachen. Es wird Zeit, dass die mal neue Putzdroiden anfordern.
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Fight against the Empire - A Star-Wars-Rebels-Story
FanfictionEzra Bridger. Ein Junge, von der Galaxis vergessen, allein und einsam, mit einer Mission, die sein Leben für immer verändern würde. Als Kind wurde er seinen Eltern entrissen. Ein Inquisitor brachte den damals sieben-jährigen Jungen zu dem Dunklen L...