Der erste Schnee

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Der erste Schnee



Patrick ging gerade gelassen mit Rewi über den Weihnachtsmarkt und checkten die verschiedensten Leute ab. Sie hatten heute den ganze Abend Schicht und waren mit Dner und Izzi unterwegs, die vor ihnen gingen. Es war extrem kalt geworden und Patrick wusste, dass eigentlich bald der erste Schnee fallen müsste. Manu war momentan nicht da, weil er für einen Kunden weg musste und Patrick hatte den Jüngeren seit einer Woche nicht mehr gesehen. Nie hätte er gedacht, dass er sich mal so leer fühlen könnte, weil er jemanden vermisste, aber nun ging er hier neben Sebastian und dachte nur an seinen Freunde, der irgendwo in Japan war. Manu hatte ihm geschrieben und sie hatten ab und zu telefoniert, aber er vermisste den Braunhaarigen schrecklich.


„Denkst du mal wieder an deinen Lover", fragte Rewi und wackelte übertrieben mit den Augenbrauen. Dner und Izzi drehten sich auch kurz zu ihnen um,während Patrick seufzte. „Das ist nicht witzig", murrte der Polizist und Rewi stieß ihnen grinsend gegen den Arm. „Kopf hoch,Palle. Dein Freund kommt doch bald wieder, oder", fragte Alex und Dner nickte bestätigend. „Es gibt außerdem immer noch Skype und da kann man dann auch andere Sachen machen", zwinkerte ihm Rewi zu und Patrick schenkte ihm wieder einen bösen Blick. „Das ist der einzige Sex, den Rewi jemals bekommt", sprach Felix und Rewi schnaubte. „Ich habe wenigstens eine Freundin", zischte er und verschränkte die Arme. Dner winkte ab. „Dafür habe ich jede Menge Freundinnen", erwiderte Dner und Izzi lachte. „Er meinte eine", sprach er und Patrick lächelte.


„Wie geht es eigentlich Sunny", fragte Patrick und Izzi lächelte glücklich. „Super.Mich wundert es immer wieder, wie schnell sie groß wird", sprach Izzi und Patrick nickte verstehend. Sunny war die Tochter von Izzi und genauso alt wie Lea. Die beiden waren sogar eng miteinander befreundet und gingen in die gleiche Klasse. Viele Kinder der Polizisten waren miteinander befreundet und das lag hauptsächlich daran, weil die Polizisten selber viel Zeit miteinander verbrachten. Dner und Rewi waren eigentlich die einzigen in ihrer Gruppe, die noch keine Kinder hatten und auch nicht so schnell wollten. „Sie hat mir letztens das Ohr abgekaut über diese Band, die sie so gut findet",erzählte Izzi lachend und Patrick grinste wissend. „Hör mir bloß auf. Lea redet nur von Bands und irgendwelchen Internetstars", erwiderte der Polizist. „Die kommen wohl in ein paar Monaten in die Stadt. Wenn Lea die auch mag, dann könnten wir zusammen Karten besorgen", schlug Alex vor. „Das hört sich gut an. Ich habe nämlich keine Lust alleine in einer kreischenden Mädchenmenge zustehen", seufzte Patrick.


„Wie läuft es mit Jodie",fragte nun Patrick an Sebastian gewandt, welcher breit grinste. „Ein ständiges auf und ab", zwinkerte Rewi und die anderen seufzten genervt. „Ich meinte das nicht", meinte Patrick und Rewi zuckte mit den Schultern. „Sie ist nett", fing er an und wurde von allen Dreien verwirrt angesehen. „Sie ist nett", wiederholte Dner mit einem fragenden Unterton. „Kein Ahnung. Ich bin nicht so der Typ,der sich gerne bindet", sprach Rewi und Patrick schnaubte. „Du hast mir Wochenlang die Ohren voll geheult", sagte er und sah seinen besten Freund ernst an. „Ich hasse feste Beziehungen. Das ganze Geschwafel von der wahren Liebe und dass es nur einen Menschen im Leben gibt", sprach Rewi und hatte einen angewiderten Blick drauf. „Manchmal ist die wahre Liebe nicht deine Frau",antwortete Izzi und bekam einen merkwürdigen Blick von Dner und Rewi. „Habt ihr erst mal Kinder", murmelte Izzi und Patrick nickte verstehend. „Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen mein Leben für einen Mensch aufzuopfern", endete Rewi die Diskussion.



Nach der Arbeit ging Patrick in das kleine Café, wo er damals mit Lea diesen merkwürdigen Milchshake gekostet hatte. Claus stand schon an der Theke und grinste ihn an. „Hallo Mr. Polizist", sagte er und machte sich schon mal daran für Patrick einen Kaffee fertig zu machen. „Die Namen werden immer ausgefallener", lachte Patrick und sah die lange Schlange neben sich. Es hatte wirklich was Gutes, dass sein Freund mit dem Besitzer befreundet war, denn Claus hatte selber zu ihm gemeint, dass sich Patrick nicht mehr anstellen brauchte. Patrick war es die ersten Mal, wo er an der Schlange vorbeiging, unangenehm, aber er hatte sich schnell an die Vorteile gewöhnt und keine Sekunde später stand der beste Kaffee der Stadt vor ihm. „Wie war die Schicht", fragte Claus und ging mit Patrick zu einem kleinen Tisch am Fenster. „Ganz okay. Es war verdammt kalt und ich hasse den Dienst auf dem Weihnachtsmarkt", erzählte Patrick und Claus nickte grinsend.Patrick nahm einen Schluck von seinem Kaffee und grinste freudig.„Der ist mit Zimt", sagte er. „Es ist Anfang Dezember und die Weihnachtsstimmung kommt langsam auf", klärte ihn Claus auf und lehnte sich in seinem Sitz zurück, während Patrick noch einen Schluck nahm.

Maybe You Need Some Glitter - KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt