Die Büttingers

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Die Büttingers


Patrick war mehr als nervös. Sie hatten ein Statement fertig gemacht, indem sie erklären, dass Manu der Sohn ist, aber er selber nichts mit der Firma zu tun hat und somit auch nicht in der Presse oder ähnlichem aufgeführt werden will. Peter hatte es dann nur noch ausformuliert und würde es dann so der Presse vortragen. Doch sie hatten noch eine Kleinigkeit zu erledigen und dafür mussten sie zu Manus und Peters Vater fahren. Deswegen saß er neben Manu in einer Limousine und er versuchte wirklich nicht so erstaunt zu schauen, denn Manu und Peter ließ der Anblick der Einrichtung kalt. Die Scheiben waren verdunkelt, was gut war, denn vor dem Tor scharrten sich die Paparazzi und Patrick hatte sich schon lange nicht mehr so unwohl in seiner Haut gefühlt, aber dieses Mal war er nicht der einzige, denn Manu neben ihm sah auch angespannt aus. „Ich hasse es", seufzte er und Patrick nickte ihn zustimmend zu. Peter belächelte die beiden Männer nur und lehnte sich von seinem seitlichen Sitz ein wenig nach vorne. „Wenn man damit aufwächst, dann ist es nicht mehr so anstrengend", sagte er.


„Ich bin im Grunde eigentlich froh, dass mein Vater mich mit 15 vor die Tür gesetzt hatte, denn so etwas wollte ich nie", erzählte Manu und Patrick hielt immer noch seine Hand fest. „Super Aktion von unserem Vater. Ich habe erst ein halbes Jahr später erfahren, dass 'Manu nicht mehr zu unserer Familie gehört'", murrte Peter und hielt seine Hände in die Höhe, während er die Entenfüßchen mit seinen Fingern machte. „Ist schon gut, Peter", sagte Manu und sein Bruder schnaubte. „Ist es nicht. Ich hätte schon damals etwas sagen sollen. Ich habe es erst getan, als du mit 17...", fing er an und Manu verkrampfte sich automatisch. „Vielleicht sollten wir das nicht gerade jetzt aufwühlen", schlug Patrick vor und Peter nickte entschuldigend. Patrick legte seinen Arm um Manu und zog ihn gegen sich, während Manu seinen Kopf gegen ihn lehnte. „Wir bekommen das hin", flüsterte er und küsste seinem Freund kurz auf die Haare.



Die Firma von der Familie Büttinger war einfach riesig und komplett verglast. Der Eingang war mit Marmor ausgelegt und alle Leute, die hier rumliefen, hatten teure Klamotten an und sahen ihn und Manu abfällig an. Sie liefen in normaler Jeans und Pullover herum, während Manu aber Markenklamotten trug, hatte er die einfache Sachen an. Peter ging vor und alle in diesem Gebäude begrüßten ihn und wollten ihn voll quatschen, aber Manus Bruder ignorierte sie gekonnt und trat mit ihnen dann in einen Fahrstuhl. „Lange her", murmelte Manu und Pater nickte leicht,während er den obersten Knopf drückte. „Du musst nicht mitkommen", sagte Manu und sah Patrick an, welcher lächelte. „Wir stehen das zusammen durch. Du hast mich mit meinem Vater unterstützt und ich werde dir bei deinem Vater helfen", erwiderte Patrick und drückte Manus Hand sanft, welcher ihn anlächelte. „Okay. Tief ein und ausatmen", riet Peter noch, bevor die Tür mit einem 'Bing' aufgingen und die drei aus dem Fahrstuhl traten. Sie gingen an verglasten Büros vorbei und kamen zu einer großen hölzernen Tür mit einer Goldaufschrift.


Peter klopfte an der Tür und trat dann einfach ein, ohne auf einer Antwort zu warten. Patrick konnte sich Manus Vater nicht wirklich vorstellen und irgendwie erschreckte ihn die Ähnlichkeit zu seinem Freund. Stechende giftgrüne Augen und die gleiche kleine Nase, wobei sein Gesicht um einiges strenger wirkte, als das von Manu. Die Haare waren nach hinten gekämmt und auf seiner Nase saß eine Brille, während er sowie alle in einem teuren Anzug steckte. Manus Vater sah recht jung aus für sein Alter und würden seine Haare nicht so grau sein, dann würde man ihn erst recht nicht auf sein Alter schätzen. „Manuel", sagte Manus Vater und lehnte sich in seinem Sitz zurück, während er kurz Patrick fixierte. Manu neben ihm war ein bisschen erstarrt und bewegte sich keinen Zentimeter, während Peter vortrat. Er ging zu seinem Vater und knallte ihm das Blatt Papier mit dem Statement vor die Nase.

Maybe You Need Some Glitter - KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt