Das Wiedersehen

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3. Das Wiedersehen

Gemütlich saß Patrick gegenüber von seinem Kollegen und Kumpel Sebastian, welcher ab und zu leise fluchte. Patrick zog die Augenbrauen in die Höhe, als Rewi sich die Hand gegen die Stirn klatschte und dann weiter auf seinem Handy tippte. „Alles okay bei dir", fragte Patrick vorsichtig und Rewi bedachte ihn mit einem genervten Blick. „Du weißt doch noch die kleine Blonde, oder", fragte sein Kumpel und Patrick nickte. Bei Rewi gab es viele Blondinen, aber die kleine Blonde war Rewis geheimer Schwarm, wenn man das so in ihrem Alter sagen durfte.

Sie war wahrscheinlich die perfekte Frau für den meist sehr emotionalen Polizisten, der wirklich schnell auch mal lauter wurde. Doch Patrick war das gewohnt. So war Sebastian schon immer. Viele aus der Ausbildung mochten ihn nicht, weil er immer der Typ war, der sagte, was er dachte. Leider können viele Menschen nicht mit Kritik umgehen, auch wenn sie von Rewi niemals böse gemeint war. Patrick mochte ihn, gerade weil er so offen war. Ein Hauptgrund warum bisher nur Rewi wusste, dass er vom anderen Ufer war. Und egal wie direkt er war, Geheimnisse konnte er schon immer für sich behalten.

„Was ist jetzt mit der kleinen Blonden", fragte Patrick, während er seinen Stift hinlegte und sich zurücklehnte. Sebastian war total durch den Wind und daher müsste es eine ziemliche lange Story werden. „Sie ist gerade Single und na ja. Es könnte sein, dass ich letztes Wochenende ihre beste Freundin flach gelegt habe. Jetzt will ihre beste Freundin von mir mehr, aber ich habe sie gerade nur angeschrieben, weil ich die Nummer von der kleinen Blonden haben will", erzählte Rewi ihm und Patrick sah ihn mit offenen Mund an. „Und wann hast du dir gedacht, dass es eine gute Idee ist, ihre beste Freundin zuknallen?"

„Das ist hier nicht das Problem", fing Rewi an und Patrick knallte mit seiner Stirn gegen den Tisch. Er seufzte schwer und setzte sich wieder auf. „Doch ist es. Würdest du mit jemanden zusammenkommen, mit dem ich was hatte", fragte Patrick aufgebracht und Sebastian schnaubte amüsiert. „Ich bin doch nicht schwul!" „Das meine ich auch nicht", wollte Patrick klarstellen, als ihn Rewi wieder einen amüsierten Blick zuwarf. „Schon was neues von deinem One Night Stand gehört", fragte sein Kumpel und wackelte mit den Augenbrauen.

„Lenke nicht vom Thema ab", sprach Patrick und Sebastian seufzte schwer. „Ich will heute nur eine gute Nachricht hören und wenn meine Traumfrau unerreichbar ist, kann man doch hoffen, dass es bei dem besten Freund besser klappt", klärte Sebastian ihn auf und Patrick atmete aus der Nase aus. „Ich habe ihn in einem Café mit Lea getroffen", sagte Patrick und Rewi zog verwundet die Augenbrauen nach ob. „Mit Lea?" „Ja. Sie hat nichts bemerkt, aber er hat mir seine Nummer gegeben. Falls ich... Naja... Ein bisschen Ablenkung brauche?"

Rewi grinste breit und Patrick schoss das Blut in sein Gesicht. „Oh ha. Anscheinend hat es deinem One Night Stand doch sehr gefallen", sprach Rewi und wackelte übertrieben mit seinen Augenbrauen. „Leute. Habt ihr schon die Berichte... Warum wackelt Sebastian so übertrieben mit den Augenbrauen", fragte sein Kollege Tim Bergmann. „Keine Ahnung. Vielleicht einen Anfall", antwortete Patrick und tippte weiter in seinem Computer. „Ich bin glücklich, dass Patrick jetzt regelmäßig flach gelegt wird", sagte Rewi und grinste Patrick dämlich ein. Dieser wurde knallrot und sank ein wenig tiefer in seinen Sitz.

Tim lachte und gab Sebastian einen High-Five. „Ist doch super, Palle. Kennen wir die Glückliche", fragte Tim und lehnte sich zu Patrick, der jetzt lieber ganz weit weg wäre. Verlegen schüttelte er den Kopf und Sebastian wackelte wieder verschwörerisch mit den Augenbrauen. Streicht das mit den Geheimnissen und Rewi.



Nach Ewigkeiten hatte Patrick endlich Feierabend und machte sich mit Rewi auf dem Weg zum Ausgang. „Jetzt sei nicht sauer, Palle", sprach Rewi und stupste ihn immer wieder an. „Ich bin nicht sauer, aber du solltest das nicht gleich jedem erzählen", fing Patrick an und Rewi legte freundschaftlich einen Arm um ihn. „Ich freue mich für dich und Tim sich auch. Du hast es mal verdient ein bisschen los zulassen. Und wenn dein 'Date' auch noch dein Typ ist, warum nicht?"

Maybe You Need Some Glitter - KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt