8. Erklärungen

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ACHTUNG!!! Das Lied geht erst bei 1:28 los! 😅😅😅 Aber ich wollte unbedingt wieder ein Fanvideo reinpacken. 😅😅😅

Viel Spaß und eisige Grüße
Frozen-Love
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Sicht von Kostas

"Seit wann weißt du es schon?", fragte ich sie nervös, während ich die Maserung unseres Tisches begutachtete. "Noch nicht lange", fing Alina an. "Einen Tag nach dem ich den Test gemacht hatte, fand ihn schon meine Mutter. Es tut mir Leid, dass du es nun so erfahren musstest." Als ich nun aufsah, bemerkte ich, dass sie die Maserung ebenso interessant empfand wie ich. "Was genau ist denn passiert?", fragte ich weiter. Alina seufzte und blickte mir nun in die Augen. Sie sah so schrecklich traurig aus - komplett hilflos. Gerne hätte ich sie getröstet, aber ließ es bleiben und hörte stattdessen zu. "Als sie ihn fand, war ich gerade in der Schule. Nach dem Unterricht hatte ich schon ihre Nachricht gesehen. Sie schrieb, ich solle schleunigst nach Hause kommen. Sie schrie mich an, wie ich mir das vorstellte. Schließlich bin ich noch 16. Kostas, das ist eine ganz schwere Angelegenheit. Ich habe auch keine Ahnung, wie mein Vater reagiert, wenn er von der Geschäftsreise zurück ist." Mir entglitten alle Gesichtszüge, aber ich versuchte, es zu verstecken. Deutete sie gerade an, dass ihr Vater mir etwas dafür antun könnte? Ich meine, er war kein Schwächling. Möglichst ruhig fragte ich abermals weiter: "Wie ging es dann weiter? Deine Mutter hat dich also angeschrien?" Sie nickte ängstlich. "Sie meinte, dass das natürlich nicht hätte passieren dürfen, und dass ich damit das Leben meiner ganzen Familie zerstört hätte, weil die es ja ausbaden müssten." Weiterhin lauschte ich einfach nur ihrer Geschichte. "Als ich dann die Idee anbrachte, das Kind abzutreiben, verpasste sie mir eine Ohrfeige. Du weißt ja, wie christlich meine Eltern dachten. Nur wollte ich in diesem Moment einfach, dass es vorbei ist", endete sie schließlich.

Danach herrschte Stille. Ich sah sie nicht an, während sie mich mit ihren Blicken durchbohrte. Irgendwie wusste ich das. "Sag doch bitte etwas", bettelte Alina und stand auf. Ich stand auch schnell auf und ging zu ihr hin. Sie umarmte mich fest und schien mich gar nicht loslassen zu wollen. Doch, ich bemerkte es kaum, da meine Gedanken mich um den Verstand brachten. Wie hatten meine Eltern die Nachricht aufgenommen? Inwieweit würde die Situation meine Entscheidung und somit meine Zukunft verändern? Und sollte ich das Mik auch erzählen? War der Schock nicht so schon groß genug? Ich würde schauen, wie er die Verlobung aufnahm, und danach entscheiden, ob er alles erfahren sollte. Er sollte aber trotzdem den Grund erfahren, warum ich... "Kostas?" Leise flüsterte Alina meinen Namen. Sie lag immer noch in meinen Armen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn: "Ich weiß noch nicht, was ich sagen soll. Es ist natürlich eine große Überraschung. War es das, was du mir gestern auf dem Weg zum See sagen wolltest?" Sie nickte nur und kuschelte sich in meine Halsbeuge. Mir war zum Heulen. Das war zu viel. Was sollte ich jetzt nur tun?

Sicht von Mik

"Du lügst." Alex lachte. Er glaubte mir nicht. Ich hatte ihm alles erzählt und er glaubte es einfach nicht. "Leise!", ermahnte ich ihn. "Außerdem stimmt es aber. Darum wollte ich auch nicht darüber sprechen." Sein Blick wandelte sich. Er verstand. "Fuck, man. Ohne Mist jetzt?", fragte er mit schockierendem Gesichtsausdruck. Ich blickte mich kurz um und nickte. Gott-sei-Dank waren unsere Mitschüler ebenfalls mit Gesprächen, Zeichnungen oder Musik beschäftigt. "Wie konntet ihr das so lange vor uns verheimlichen?" Alex klang etwas enttäuscht. "Sowas macht man einfach nicht öffentlich, weißt du?" Er rang immer noch um Selbstbeherrschung. "Aber du weißt, dass Alina und Kostas verlobt sind?", brachte Alex nun ein. Ich stockte in meiner Bewegung. Wie bitte? Genauso sah ich ihn auch an. Als er bemerkte, wie überrascht ich war, biss er sich auf die Faust. "Sorry, aber das hat Sabrina Rico erzählt und der hat es an mich weitergegeben." Wenn Blicke töten könnten, wäre Alex nun tot vom Stuhl gekippt. "Du wusstest das also und hast nichts gesagt?", fragte ich zornig aber leise. Er fuchtelte mit den Händen und versuchte sich zu rechtfertigen. "Ich wusste ja nicht, wie ernst das zwischen euch ist, Alter. Ich bin davon ausgegangen. Nach unserem Abschluss habt ihr einfach nichts mehr miteinander zu tun und du vergisst ihn irgendwann." Ich schnaubte verächtlich. Kostas vergessen? Einfach vergessen? Wenn ich das könnte, hätte ich diesen Mist gar nicht erst angefangen. "Bis zur Abschlussfeier", murmelte ich vor mich hin. Alex runzelte die Stirn. "Kostas meinte, er entscheidet sich bis zur Feier." Ich seufzte und suchte mein Handy aus der Tasche. Kostas hatte noch nicht geantwortet. "Was machst du da?", unterbrach mich Alex. "Ich mache ein Treffen mit ihm aus." Kopfschüttelnd fragte er: "Was willst du machen? Er ist verlobt und hat sich nie geoutet. Kostas wird sie nicht aufgeben. Es tut mir ja Leid, man." Doch, ich schüttelte den Kopf. Ich wollte aber eine Erklärung und die schuldete er mir auch. "Bis zur Abschlussfeier habe ich Zeit. Danach werden wir getrennte Wege gehen", klärte ich meinen besten Freund auf, der sich seufzend zufrieden gab. Er wusste, dass er mich nicht davon abhalten konnte. Ich hatte einen viel zu starken Willen. Wenn ich etwas wollte, setzte ich das auch in die Tat um. Da konnte kommen, was wolle. So ging ich wieder auf den Chat von Kostas und mir. "Können wir uns heute noch sehen?" Er hatte meine Nachricht zwar gelesen, aber nicht reagiert. Merkwürdig. "Ich kann nicht bis morgen warten." Ich schüttelte den Kopf. Das konnte ich doch nicht schreiben. Wie verzweifelt wirkte das denn? Außerdem wollte ich ihn zur Rede stellen. "Du brauchst nicht zu antworten. 15.00 Uhr bin ich bei dir." Ich war nicht überzeugt, aber sendete es trotzdem ab. Ich hatte nur noch fünf Tage. Danach würde ich ihn nie wieder sehen und diese Zeit werde ich nutzen!

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