9. Aussprache

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Sicht von Kostas

"Du brauchst nicht zu antworten. 15.00 Uhr bin ich bei dir." War das Miks Ernst? Ich war auch der Meinung, wir sollten schleunigst reden, aber - ich sah auf die Uhr - ich war noch gar nicht darauf vorbereitet. Nachdem ich Alina beruhigt hatte, war sie losgegangen zu Sabrina, die heute etwas früher Schluss hatte. Mittlerweile war es 14.24 Uhr und ich hatte noch keine Ahnung, was ich Mik sagen sollte. Vor allem würde meine Mutter ungefähr zeitgleich mit ihm kommen. Aber sehen wollte ich ihn trotzdem. Obwohl er geschrieben hatte, ich brauchte nicht zu antworten, schickte ich ein "Ok. Aber nicht hier." zurück. Ich werde versuchen, ihn unten abzufangen, und zu verschwinden ehe meine Mutter kam. Also, was macht man, wenn man sich mit seiner Affäre traf? Richtig, man duschte nochmal und zog sich etwas frisches an.

Sicht von Mik

Als es endlich klingelte, verließen Rico, Alex und ich den Unterrichtsraum. "Wir sehen uns dann wieder am Montag!", verabschiedete ich mich von den beiden. Rico wirkte verwirrt, da wir sonst Essen gingen am Freitagnachmittag, aber Alex hielt ihn zurück und wünschte mir noch viel Glück für das Geschäftsessen am Sonntag. Ich seufzte. Das stand ja auch noch an. Hoffentlich war mein Chef nett. Schließlich werde ich machen müssen, was er mir in Zukunft sagt. Grübelnd lief ich zu Kostas nach Hause und sah ihn auch schon vor der Tür stehen. Er kam gleich auf mich zu und ich bemerkte, dass er ein anderes Outfit trug als vorhin noch in der Schule. Schnell richtete ich mir nochmal die Haare. "Wo willst du denn jetzt hin?", rief eine Frau hinter ihm. Kostas wirkte plötzlich angespannt. Ich stand noch etwas weiter weg. Hätten die beiden nicht halblaut geschrien, hätte ich kein Wort verstanden. "Ich gehe noch mit den Jungs Mittag essen sowie jeden Freitag!" Sie wirkte leicht wütend. "Na gut, aber wir haben nachher noch etwas zu besprechen!" Es klang nicht sonderlich freundlich, aber mittlerweile fiel mir auf, dass es seine Mutter war. "Ja, bis später!", antwortete Kostas ihr und lief dann den restlichen Weg bis zu mir. "Lass uns bitte schnell gehen", bat er mich. Perplex über die schnelle Begrüßung sagte ich erstmal gar nichts. Er sah mich immer noch an. Eigentlich schaute er direkt an mir vorbei. "Ok", meinte ich nun. "Wohin?"

Sicht von Kostas:

Um nicht in seinen Augen zu versinken, betrachtete ich die Laterne, die leicht hinter seinem Kopf hervorschaute. "Ich weiß nicht, aber ich würde dir gerne etwas erzählen", meinte ich zu ihm. Er drehte sich um und lief los. "Dann lass uns in den Park", war seine Reaktion. "Ist das dein Ernst?", fragte ich ihn. Mik schaute mich nun wieder an und blieb stehen. "Was genau?" Er tat auf scheinheilig. Überrumpelt blickte ich ihm in die Augen. Das Blau traf mich wie ein Blitz. "Ähm..." Ich zögerte. Mik erwiderte den Blick. "Was genau, Kostas?", flüsterte er mir ins Ohr. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Alles stand still. Er kam mir näher. Wo wir waren, spielte keine Rolle. Seine Augen fesselten mich zu sehr. Seine Lippen legten sich auf meine und das vermisste Kribbeln in meiner Magengrube machte sich wieder breit. Es spielte keine Rolle, wo wir waren. Warte. Wo waren wir denn? Schnell drückte ich Mik von mir weg. Wir standen in einer dunklen Gasse, in die er mich gedrängt haben musste während des Kusses. Hastig schnappte ich nach Luft. "Ist das dein Ernst, dass du mit mir in den Park gehen wolltest?", fragte ich peinlich berührt.

Statt einer Antwort fragte er mich etwas anderes. "Ist das dein Ernst, dass du mir Hoffnungen machst, obwohl du verlobt bist?" Mir blieb entgültig die Luft weg, schon knapp vom Kuss. Das Kribbeln ließ immer noch nicht nach und ließ mich immer wieder abschweifen. Während er auf eine Antwort wartete, starrte ich ihm weiter auf seinen leicht geschwollenen Mund. "Macht es dir Spaß zu spielen?" Ich konnte mich nicht konzentrieren. "Mik." Mit dem Rücken an der Wand gelehnt stand ich da und wusste nicht, was ich sagen sollte. "Wann wolltest du es mir erzählen?" Mik löcherte mich weiter mit Fragen und gierigen Blicken. Sein rechter Arm stützte sich an der Wand neben meinem Kopf. "Ich weiß nicht", murmelte ich, aber wurde von seinen Lippen unterbrochen. Mein Inneres flammte auf. Es war ein unglaubliches Gefühl. Ein leichtes Stöhnen entwich mir. "Fühlst du das bei ihr auch?" Seine beiden Arme nun an der Wand lehnte er sich wieder mir entgegen und es machte mich an. Er machte mich tierisch an. Dieses Mal war ich derjenige, der die Initiative ergriff. Nein. Das fühlte ich bei Alina nicht. Das mit Mik war so viel intensiver, aber ich hatte gerade nicht die Luft, das zu sagen. Er löste sich wieder schwer atmend von mir. "Hatte ich je eine Chance bei dir?" Diese Küsse wurden leidenschaftlicher. Ich hatte meine Arme um seinen Nacken gelegt und zog ihn noch ein wenig dichter, aber er drückte sich wieder weg. "Wie kannst du nachts überhaupt noch schlafen?", fragte Mik mich schwer atmend und entledigte mich meines T-Shirts. Ich ließ es geschehen und mehr. Auch ich zerrte an seinem Oberteil bis er es fallen ließ. Zu sehr berauschte mich dieses Gefühl, von ihm berührt zu werden.

Das Blut schoss in meine unteren Regionen. Doch er ließ nicht nach. Er verstieß gegen alle unsere Regeln mit jeder seiner Bewegungen. Seine Lippen fuhren langsam über meinen Oberkörper und brachten mich zum Zittern. "Gefällt dir das?", hauchte er mir wieder ins Ohr und ich genoss es einfach. Das reichte ihm scheinbar als Antwort, denn er packte mir schnell mit der Hand in den Schritt. Mit der anderen dämpfte er mein Aufstöhnen. Schnell hatte er meine Hose geöffnet und seine Hand an meinem besten Stück platziert. Er küsste mich noch einmal und ich erwiderte. Ich wollte ihm nah sein. "Gefalle ich dir?" Mit diesen Worten löste er sich wieder kurz von mir. In seinen Augen lag Verlangen, aber auch Liebe. Während er mich mit seiner rechten Hand um den Verstand brachte, stützte sich seine linke an der Wand ab. Meine linke krallte sich in seinem Nacken fest und unsere Zungen kämpften miteinander. Meine rechte Hand wanderte runter, öffnete ebenfalls seinen Reißverschluss und half ihm, den Druck abzubauen. Unser Stöhnen verlor sich in unserem Zungengefecht als wir schlussendlich zum Orgasmus kamen. Was hatten wir nur getan?

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Bitte, seid nett zu mir 😄 Ich habe nie zuvor einen Lemon (hier eher Lime) geschrieben 😅 Hoffe, es hat euch trotzdem gefallen

Eisige Grüße
Frozen-Love

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