Damian fuhr auf den Parkplatz unserer Schule und bog ab in die nächstbeste Parklücke. Er schaltete den Motor des Plymouth Duster's aus. Wir teilten uns das alte Auto, doch wenn wir beide zusammen zur Schule fuhren, war ich immer die, die auf dem Beifahrersitz platznehmen musste. Da gab es keine Diskussionsmöglichkeit für mich.
„Wann hast du Schluss?", wollte ich von meinem Bruder wissen.
„Um 2pm. Danach hab ich Footballtraining. Den Wagen behalte ich hier", gab er bestimmend von sich, zog den Schlüssel aus der Zündung und stieg aus. Ich tat es ebenfalls und sah ihn wütend an.
„Und wie soll ich nach Hause kommen?", entgegnete ich gefrustet und sah ihn abwartend an. Damian zündete sich eine Zigarette an, legte seine Stirn genervt in Falten und zog provokant die Schultern hoch.
„Vielleicht mit deinem Freund? Oder frag doch Mason?", kam es frech von ihm.
„Wir sollen uns das Auto teilen", meinte ich wütend.
„Ja und ich brauche es heute mehr als du", erwiderte Damian
„Das ist alles scheiße. Ständig hast du das Auto", maulte ich genervt
„Kauf dir doch ein eigenes", schlug er schulterzuckend vor
„Hast du dir dieses Auto gekauft?", wollte ich nachhakend wissen
„Nein, aber ich bin das ältere Geschwisterteil von uns. Ich das Auto heute und damit Schluss", kam es genervt von ihm und er ging zu seinen Freunden. Augenrollend ging ich weg vom Parkplatz in Richtung Schulgebäude, wo Lily mich bereits in Empfang nahm.
„Na du siehst aber schlecht gelaunt aus", stellte sie verwundert fest
„Mein Bruder kotzt mich einfach nur an", gab ich mürrisch von mir.
„Was ist jetzt schon wieder das Streitthema?", wollte meine Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
„Der alte Plymouth Duster", erwiderte ich auflachend.
„Euer Auto also", schloss sie, „Lass mich raten, ihr braucht es beide und er rückt die Schlüssel nicht raus?"
„Ja, wie immer", antwortete ich kopfschüttelnd
„Wissen eure Eltern eigentlich von euren Streitigkeiten ums Auto?", hakte sie nach
„Ja und Mom sagt immer, Damian soll die Harley nehmen. Dad will das nicht, weil ja auch auf die mit Airbrush das Logo von den Rebel Ridern gesprüht wurde. Du kennst die Einstellung des Clubs zu öffentlichen Orten wie der Schule, dem Krankenhaus oder Ähnliches", meinte ich. Sie nickte
„Möglichst keine Verbindungen zwischen Club und normalen Leben. Das kenne ich noch aus den Zeiten mit Dad", entgegnete Lily.
„Ja und so bleibt jedes Mal das gleiche Streitthema. Immer muss er alles bekommen, weil er ja der Ältere, bessere, beliebtere und was-weiß-ich ist", gab ich genervt von mir
„Ihr zwei bringt euch irgendwann noch um", murmelte Lily kopfschüttelnd. Gemeinsam betraten wir das Schulgebäude und sahen erst einmal am schwarzen Brett nach, was es heute zu Essen geben würde.
„Geil. Lasagne!", platzte meine Freundin begeistert raus.
„Mein Tag hat seinen Höhepunkt erreicht", stimmte ich ihr grinsend hinzu.
„Scheiß, wir haben gleich spanisch", stellte Lily fest
„Lass mich raten, du hast keine Hausaufgaben?", wollte ich wissen. Lily sah mich auflachend an
„Sehe ich so aus?", konterte sie frech grinsend. Wie ich dieses Mädchen liebte. Ich schüttelte amüsiert den Kopf und wir setzten unseren täglichen morgendlichen Weg weiter zu den Spinden, um unsere Jacken wegzubringen und unsere Spanischbücher für den Unterricht zu holen.
„Wie sieht's aus, kommt ihr am Wochenende mit hoch zur Farm?", fragte ich vorsichtig nach. Lily sah mich fragend an.
„Ist das schon wieder soweit?", hakte sie erstaunt nach. Ich nickte.
„Ja, Grandpa hat angerufen. Die erwarten bald die ersten Stürme. Es muss alles winterfest gemacht werden und weil wir er nächste Woche Mittwoch wieder Unterricht haben, fahren wir Freitag los", erwiderte ich.
„Ne, du kennst die Einstellung meiner Mom", seufzte sie und stopfte ihre Jacken in ihren Spind.
„Na sieh einmal an. Die gute Hudson", kam es auf einmal hinter uns von einer piepsigen Mädchenstimme. Ich wusste augenblicklich wer hinter mir stand, hielt kurz inne und schloss genervt die Augen. *Die hat mir gerade noch gefehlt* Als ich mich umdrehte, sah ich direkt in den lebenden Tuschkasten namens Chloe. Ihre Freundin Mia stand ebenfalls wie eine lebende Leinwand neben ihr.
„Was ist denn? Was guckst du so genervt? Hat Ryan wieder einmal nicht auf die gehört und sein eigenes Ding durchgezogen? Hab gehört er soll ja letztens wieder richtig voll gewesen sein und für seine Jungs den Stoff besorgt haben. Hast du ihn etwa nicht unter Kontrolle, so wie du immer denkst?", neckte sie mich und lächelte dabei falsch.
„Was geht dich mein Leben an?", meinte ich nur schulterzuckend.
„Ach, da weiß sie nichts zu sagen? Armes kleines Mädchen", gab Mia gespielt bemitleidend von sich und zeigte mir einen Schmollmund. Ich sah kurz an den beiden Mädchen vorbei und erblickte meinen Bruder. Neben ihm zwei seiner Freunde. Seine Augenbraue aufgeplatzt.
„Sah der eben auch schon so aus?", murmelte mir Lily zu.
„Ne. Was hat der denn schon wieder gemacht?", erwiderte ich auflachend.
„Wer denn? Dein guter Ryan? Oder doch Mason? Hab gehört das Mason dich letztens gefahren hat. Muss sich Ryan jetzt Sorgen machen?", kam es auf einmal wieder von Chloe. Ich atmete genervt aus und drängelte mich an ihr vorbei.
„Such dir andere Hobbys, Chloe.", gab ich nur genervt von mir.
„Echt traurig, dass das Leben anderer so spannend für dich ist", unterstützte Lily mich.
„Ach Eleanor, ich will mich ja nur um dich kümmern, wenn wir uns jetzt demnächst häufiger sehen", meinte sie zuckersüß. *Wie jetzt? Häufiger sehen?* Ich blieb stehen und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Wie sollten wir uns häufiger sehen?", fragte ich skeptisch.
„Ach, hat dein Bruder dir noch gar nichts von mir erzählt?", hakte sie gespielt überrascht nach. Mein Blick wurde deutlich genervter und ich sah sie wütend an. Dieses Mädchen konnte einen so aufregen mit ihrer gekünstelten Art.
„Wir reden nicht", gab ich nur mit einem falschen Grinsen von mir.
„Ach das ist doch schade. Dabei lebt ihr doch in einem Haus. Naja, wie auch immer. Wir werden uns ja demnächst öfter sehen. Kannst also anfangen in Zukunft eine Portion mehr zu kochen, wenn ich da bin", erwiderte sie siegessicher lächelnd.
„Nutten bleiben nicht zum Frühstück", entgegnete ich lächelnd, drehte mich um und ging mit Lily in Richtung unseres Unterrichtsraumes
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O U T L A W
Teen Fiction'Wir sind Outlaws. Gesetzlose. Wenn die Freiheit gesetzlos ist, werden nur Gesetzlose frei sein.' "Sie war wild, aber loyal" Aus dem Leben eines Outlaws Inspiriert von den Sons of Anarchy