14. Februar. Valentinstag. Wie gerne hätte ich den Tag heute mit meinem Freund verbracht. Mit Manuel. Aber nein. Genau heute muss ich natürlich zu einem Termin den ich nicht verschieben konnte.
Auf meinem Weg durch die Stadt machte ich noch einen schnellen Besuch beim Schokoladengeschäft. Ich wusste, das Manu Schokolade über alles liebte und kaufte deshalb eine extra grosse Pralinenschachtel für meinen kleinen Fratz. Hoffentlich reichte das, immerhin war Manu das Grösste Geschenk der Welt. Nichts und Niemand würde es jemals schaffen mich nur durch sein Dasein so glücklich zu machen. Und was für ein Glück ich nur habe, diese eine Person als "Mein" bezeichnen zu können.
6 Jahre. Exakt 6 Jahre. An Valentinstag vor 6 Jahren habe ich ihn gefragt, ob er mit mir zusammen sein will. Wir hatten uns schon Ewigkeiten davor gekannt. Durch YouTube. Wir waren beste Freunde. Dann, die wichtige Entscheidung seinerseits: er zeigte sich mir.
Er hatte nie ein grosses Ding darum gemacht. Ganz einfach eines Tages, schickte er ein Bild von ihm mit folgendem Text: Der Moment, wenn du morgens aufstehst und SO aussiehst.
Ganz normal. Wie man das halt einem bestem Freund so schickt. Schon seit dem Moment war ich von seinen Augen gefesselt. Ich würde nicht behaupten, ich war damals schon verliebt, ich würde lieber sagen, ich habe ihn eher bewundert.Das Eine führte zum Anderen und wir trafen uns. Es war wieder kein grosses Ding. Es war eher so, als hätten wir uns schon immer getroffen, als käme ein alter Freund nach langer Zeit zu Besuch. Erst kam er nur übers Wochenende, dann ich zu ihm, bis wir uns schliesslich auch mal eine Woche oder mehr besuchen kamen.
Ab da merkte ich, dass er ein grosser Teil meines Lebens geworden war. Dass er mir fehlte, wenn er mal nicht da war. Und wie sehr ich seine Nähe brauchte.
Eines Tages, Valentinstag, er war, wie so oft, bei mir, alberten wir wieder einmal rum. Er hechtete auf mich drauf und warf uns zusammen aufs Bett. Er lachte. Wir lachten. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und wir blickten uns gegenseitig in die Augen. In seine wundervollen, grünen Augen. Auch er schien in Bann gezogen, von meinen Augen, denn er machte keine Anstalten, von mir runter zu gehen. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem süssen Grinsen und er schielte kurz auf meine Lippen. Ganz schnell schnellte sein Kopf nach unten und er gab mir einen kleinen Kuss. Fein. Zart. Liebevoll.
"Alles Gute zum Valentinstag", flötete er, sprang auf und wollte wegrennen, aber ich war schneller. Ich packte seine Hüften und drehte ihn zu mir und eh ich mich versah, lagen unsere Lippen erneut aufeinander. Diesmal Länger, wollender. Aber wieder war es fast so, als hätten wir niemals etwas anderes gemacht, als hätte ich ihn schon tausendmal geküsst.
"Willst du mit mir zusammen sein?", flüsterte ich. Er gab keine Antwort, nicht direkt auf jeden Fall. Er legte nur seine Lippen ein weiteres Mal auf meine. Aber das war ein mehr als klares 'Ja'.
Dieser unvergessliche Moment lag nun 6 Jahre zurück. So lange, und doch schien mir die Zeit viel zu kurz.
Lächelnd und an Manu denkend, lief ich durch Köln zu unserer gemeinsamen Wohnung. Letztes Jahr waren wir zusammengezogen. Und ich finde, diese Wohnung war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Unserem Leben.
Schon von weitem konnte ich die herzförmigen Luftballons an unserer Tür erkennen. Manu hatte sich offenbar nicht lumpen lassen. Wie um alles in der Welt hatte ich nur so einen wundervollen Freund verdient?
Ich öffnete die Tür und schritt die Treppen hoch zum 3. Stock, wo sich unsere Wohnung befand. Ein grosser Rosenstrauss lag auf der Fussmatte. Tränen bahnten sich ihren Weg in meinen Augen. So etwas Süsses hatte noch keiner für mich gemacht. Ich schloss unsere Wohnungstür auf und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall waren Rosen und Kerzen auf dem Boden verteilt und es lief "I Wouldn't mind". Das war UNSER Lied.
Es lief einmal im Radio uns es hatte nicht lange gedauert, bis wir bemerkten, dass es unser beider Lieblingslied war.Der Moment war so perfekt, dass mir Tränen die Wangen herunter rollten. Überwältigt von meinen Gefühlen folgte ich, wie soll es anders sein, der Rosenblütenspur in unser Schlafzimmer. Das ganze Bett war bedeckt mit den roten Blüten der Blume der Liebe und in der Mitte lag ein kleiner Brief. Von Manu war keine Spur.
Mit zittrigen Fingern setzte ich mich aufs Bett und öffnete den Umschlag. Ein kleiner, zusammengefalteter Zettel kam zum Vorschein. Vorsichtig faltete ich das Papier auseinander. In Manus wundervoller Schrift stand: Büttinger
Als ich verdutzt von der Schrift aufsah, erblickte ich Manuel. Er war in einem wunderschönen, schwarzen Anzug, welcher ihn unfassbar scharf machte. Mein Kopf war total überfordert und nicht in der Lage die Situation auch nur im geringsten irgendwie zu realisieren.
In seiner Hand war ein kleines, schwarzes Schächtelchen. Er kniete sich elegant vor mich hin und fixierte meine Augen. Auf seinem Gesicht lag ein wunderschönes Grinsen, welches ich schon lange erwiderte.
Mit tiefer und ruhiger Stimme sagte Manu: "Ich möchte dir meinen Nachnamen schenken. Also, Patrick Mayer, willst du mich heiraten?"Mit Tränenüberströmten Gesicht stand ich auf"JA!", krächzte ich und sofort suchten meine Lippen nach seinen, "Ja, ich will!"
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YouTuber - OneShots.
FanfictionEine kleine OneShot-Sammlung. Ich schreibe hier irgendwelche OneShots, die mir gerade so im Kopf rum schwirren. Ich schreibe unglaublich gerne und gebe auch mein bestes, aber bitte erwartet hier keine Autor-gleichen Geschichten. Es ist lediglich...