Change my mind ~ [#GermanLetsDado]

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Ich lag in dem weissen Bett. Schwach. Ich versuchte irgendwie gegen meine Krankheit anzukämpfen, aber ich wusste, dass ich nicht mehr lange durchhalten würde. Und da konnte auch mein Wille, Maudado nicht zu verlieren, nichts dagegen tun. Nicht mehr...

Ich wollte gerade meine Augen schliessen, als die Tür aufging und Maudado schluchzend den Raum betrat. „M-manu, L-lieb-ling,.. Z-zombey, e-er.. w-warum jetzt bei-de?", schluchzte er und setzte sich, das Gesicht in den Händen vergraben, neben meinem Bett auf einen Stuhl.
Nur leise kamen die Worte über meine Lippen: „Maudado..? Was ist los? Ist was passiert?" - „Z-zombey", schluchzte er, dass es beinahe mein Herz zerriss, „Er hatte einen... Kollabs. H-hirntumor im E-endstadium. D-der Arzt meinte, m-man könnte eine H-hirn-transplantation versuchen, a-aber die Forschung i-ist da noch ganz am Anfang. U-und sie ha-haben noch keinen sp-ender... Ich will... ich.. ich.. kann euch nicht beide verlieren, Manu... ich l-liebe dich d-doch.. und er... er ist mein b-bester Freund..." Seine Stimme versagte und ich strich ihm beruhigend über den bebenden Kopf. Es zerriss mir das Herz, meinen sonst so glücklichen Maudado, so zu sehen.
„Ich will spenden. Nehmt mein Gehirn."
Maudado schaute mich an. Seine Augen waren glasig und gerötet vom starken Weinen. „Ich werde so oder so... sterben. Bitte nehmt meins. Die Blutwerte stimmen, wir hatten das mal zum Spass herausgefunden.. Zombey und ich... u-und mein Gehirn ist nicht von der Krankheit betroffen.. bitte lass mich Zombey das Leben retten."

°°°

Ich bin aufgewacht und ein regelmässiges Piepsen, ist das erste, an das ich mich erinnert habe. Ich habe mich gefühlt, als würde ich fliegen. Keinerlei Körpergefühl. Danach Leute, Stimmen, die wie durch Watte zu mir durchgedrungen sind.
Ich habe meine Augen öffnen wollen, aber meine Lider sind schwer gewesen und ich habe keine Kraft dazu gehabt.

Hände haben begonnen mich abzutasten, dann hat jemand geredet. Die Stimme hat weinerlich geklungen und irgendwie ist sie mir bekannt vorgekommen. Irgendwo hatte ich diese Stimme schonmal gehört.

Ich wusste nicht wie, aber meine Augen haben sich beinahe automatisch geöffnet.

„Oh Gott, Zombey, du lebst!"
Ein verweintes Gesicht hat mir entgegen gesehen, ehe es in Tränen ausgebrochen ist und er mich sofort umarmt hat. „Du hast es überlebt...", hat er gegen meine Brust gewispert.

Ich lebte. Okay. Und offenbar ist mein Name... Zombey? Was ein komischer Name...

Ich habe mich an nichts erinnern können. Ob das an den kaum auszuhaltenden Kopfschmerzen lag, oder an was anderem, habe ich nicht gewusst.
Was ist passiert?
Ich habe zum Sprechen ansetzen wollen, aber meine Kehle ist trocken gewesen und ich habe das Gefühl gehabt, das Sprechen verlernt zu haben.
Nur ein paar brabbelnde Laute haben meinen Mund verlassen können.

Er hat schon zum Sprechen ansetzen wollen, als der Arzt ihn unterbrochen hat: „Michael braucht jetzt viel Ruhe bis sich alles reguliert hat und das Gehirn wieder aufnahmefähig ist. Macht es Ihnen etwas aus, das Zimmer für ein paar Minuten zu verlassen? Es sind noch einige Kontrolluntersuchungen von Nöten."
Der junge Mann, ich habe mich wirklich nicht an seinen Namen erinnern können, hat etwas geknickt genickt und dann das Zimmer verlassen.

Alles hat sich so matt an angefühlt, irgendwie.
Als würde ich das ganze von Aussen sehen, wie einen Film.

°°°

Inzwischen war ich schon die vierte Woche im Krankenhaus. Mein Zustand war laut Ärzten stabil und ich hatte grosse Fortschritte gemacht. Ich durfte bald das erste Mal aufstehen und meine Motorik etwas trainieren. Mein neues Gehirn musste sich erst an meinen Körper gewöhnen.

YouTuber - OneShots.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt