Seelenliebe

Prolog

Bleiche Haut, schwarze Haare, dunkle Augen und ein einziges Geheimnis. Roy Lewis ist der Junge, der jede haben konnte, doch er wollte nur mich und ich gab ihm alles, was ich hatte. Meine Liebe, meine Leidenschaft und meine Seele. Er sagte immer, dass ich die Starke von uns wäre, weil ich alles für uns gegeben habe. Aber die Wahrheit ist, dass er alles für uns gegeben hat. Roy war derjenige, der so viel durchmachen musste. Sein Leben war nie einfach, ganz im Gegenteil zu meinem. Er musste kämpfen und war immer stark.
Und wenn Liebe bedeutet, in allen Entscheidungen hinter ihm zu stehen. Ihm zu zeigen, dass das Leben nicht nur Schattenseiten hatte und dass mit einem einzigen Lächeln so viel vergessen werden konnte, dann liebe ich ihn. Obwohl ein Wort mit fünf Buchstaben nicht ansatzweise beschreiben kann, was ich für Roy empfinde. Wenn er leidete, dann litt auch ich. Wenn er sich freute, dann war auch ich glücklich. Wenn er krank war, dann war ich es auch. Und wenn er sterben sollte, dann würde ich auch sterben. Ein Wort mit fünf Buchstaben konnte nicht beschreiben, was ich empfand.
Mein Herz hat siebzehn Jahre lang die gleiche Melodie gespielt und dann kam Roy und zeigte mir, was Rhythmus ist, dass es auch okay ist, mal aus dem Takt zu kommen. Nein, ich bin nicht die Starke von uns. Er ist der Krieger, der seinen Kampf gewonnen hat, und so vieles mehr. Mein Herz gehörte ihm bereits nach dem ersten „Hey" und meine Seele gab ich ihm, als er mich das erste Mal küsste. Dieser bittersüße Kuss war eine Philosophie an sich. Wahrscheinlich könnte man ganze Gedichte über Roy schreiben, aber nicht mal die könnten erzählen, was mein Herz empfand. Niemand konnte es verstehen; diese Liebe für ihn. Meine Liebe für Roy. Oh, und seine Stimme, die schönste Melodie, die ich je gehört habe. Wie in einem Rausch fühlte es sich an, wenn er leise „Fanny" in mein Ohr säuselte.
Es klang, als wollte er mir sagen, dass er es nicht überleben würde, wenn ich ging. Auch wenn ich das nie vorhatte. Bis dass der Tod uns schied. Lächerlich! Nicht einmal der Tod kann uns trennen. Der Tod ist nur eine Hürde, die wir überwinden müssen, um für die Unendlichkeit zusammen zu sein. Doch davor haben wir ein langes Leben vor uns und ich möchte jede einzelne Sekunde mit Roy verbringen. Selbst der Schlaf schien verschwendete Zeit zu sein, wenn es bedeutet, nicht in diese wunderschönen schwarzen Augen zu blicken.
Finde den Menschen, der dich zum Lachen bringt, auch wenn du sauer auf ihn bist, denn Lachen ist so viel gesünder als weinen. Und falls doch Tränen geflossen sind, dann hat Roy jede einzelne von ihnen weg geküsst und mir gesagt, dass alles gut wird, denn ich hatte ihn und mit ihm wurde alles gut.
Unsere Liebe war nie verboten. Wir hatten es uns anfangs nur selbst schwer gemacht. Aber wir hatten auch das überstanden und jetzt hatten wir uns. Jedes Liebeslied, das jemals geschrieben wurde, floss durch mein Blut und beschrieb ungefähr, wie es sich anfühlte, Roy auch nur eine Sekunde zu lieben. Er war stark, wir waren stark, alles egal, so lange wir zusammen sind.
Dieses Gefühl, das man empfindet, wenn man endlich angekommen ist. Ich war es, denn in Roys Armen blieb die Zeit stehen und es zählte nur dieser Moment.