McFlurry-Sweeter than ice cream

Kapitel 4-Kloë

So im Gang laufend und auf den Gong wartend, sehnte ich mich in mein Bett zurück, in weiche Federn unter eine warme Decke mit Stöpseln im Ohr.
Doch warum sollte man schon so viel Erbarmen mit mir haben.
Nein, ich musste nur nach einer langweiligen Stunde Philosophie mich aufmachen zu einer Doppelstunde Englisch mit Maddys Klasse und meinem augenscheinlichen neuen Klassenlehrer Frederick Cumberland.

Vor einem Raum im vierten Stock traf ich auch schon auf meine Zimmergenossin. Emily, die die ganze Zeit neben mir lief, rannte zu ihr und umarmte sie einmal kräftig.
"Hilfe!", bettelte ich zu meinen Freunden, die mich verständlich ansahen und jäh erwiderten: "Überleb noch zwei Jahre!"

Ich schnaubte. Zwei ganze Jahre.

Der Gong schlug mich zurück in die Realität und ich ließ mich auf einem Platz zwischen Emily und Maddy fallen. Brittany schwänzte mal wieder Unterricht, was sie sich durchaus leisten konnte, denn ihr Vater war der Sponsor der Schule. Sie schwänzte nicht unauffällig, eher besonders aufmerksamkeitserregend, denn sie stand mit ihrem unverwechselbaren Modelbody mitten auf dem Schulhof, den man von hier aus erkennen konnte. Nicht weit von ihr erkannte ich Isaac- Brittany erzählte oft von ihm- und fühlte sich sichtlich unwohl durch die ausziehenden Blicke, die Brittany ihm zuwarf.

Ich riss meinen Blick los und richtete ihn auf Mister Cumberland, der hochnäsig durch die Tür gestakst kam.
"Guten Morgen, liebe Klasse!", giftete er schlecht gelaunt. Wahrscheinlich war er mit dem falschen Bein aufgestanden.
Die Klasse grummelte ein leises 'Moin' zurück und Cumberland schien das zu genügen.

Englisch war eines meiner Lieblingsfächer, aber mit diesem Lehrer...
Ich wusste noch nicht, ob mir Englisch dieses Jahr gefiel.
Mister Cumberland war klassenweit bekannt als ein Lehrer, der unfähig war zu erklären, aber ich musste aus eigener Erfahrung sagen, dass es schlimmere gab, z.B. der Referendar vom letzten Jahr!
Er unterrichtete zwar nur wenige Stunden, aber diese hatten gereicht, um mich in Physik zu einer der größten Nieten zu machen, obwohl ich vorher eigentlich ganz okay in dem Fach war.

Schnaufend wanderte mein Blick umher. Es gab Gemurmel und Gegrummel und die wenigsten waren aufmerksam. Das schien auch dem Welpen aufzufallen, denn er rückte seine Riesenbrille zurecht und klatschte in die Hände. "Ruhe!", bellte er. Ich sagte es ja, ein Hund.
Rrrwah, Rrruwah, Ruwah, Ruah, Ruhe! Jetzt wusste ich woher das Wort kam und es passte perfekt zum Welpen Cumberland!

Meine Laune hing unter der möglichen Grenze. Ich mochte Lehrer nicht- es waren eingebildete Studierte, die dachten, dass sie etwas besseres waren, aber so lief das nicht mit mir! Ich war mit Brittany in der Hinsicht auf einer Wellenlänge, ich dachte, sie sagte!

Der Cumberwelpe bat um einen Stuhlkreis, der schnurstracks gebaut wurde, aber eher wie ein misslungener Tintenfleck aussah. Wir waren aus der Übung!
Welcher Elftklässler baute denn noch Stuhlkreise!

Als wir uns dann auf die Stühle sinken ließen, erfuhren wir auch den Grund dieser überaus unnatürlichen Situation. Der Cumberwelpe erzählte über sich und den Zustand in dem wir uns befanden. Er war der Tutor meiner Klasse, aber der Tutor von Maddys Klasse war zur Zeit nicht in der Lage die Klasse zu übernehmen,  weil er im Ausland war und deswegen übernahm er zeitweise auch die andere Klasse.
Rest In Peace liebe nicht nervtötende Schulzeit! Ab sofort konnte es nurnoch schlimmer werden!

In der Doppelstunde sollten wir bloß ein paar Texte dem Stuhlkreisnachbarn vorlesen und sie interpretieren, was schon lächerlich einfach war!
Die Zeit verging wie im Flug. Auch die darauf folgende Stunde ging schnell vorbei, wahrscheinlich weil es mich mehr interessierte.
Danach war auch schon Mittagessen, wofür ich sehr dankbar war.  Ich aß mit meinen Freunden zu Mittag, nur Maddy war unauffindbar. Keiner wusste wo sie war- keiner außer mir. Maddy war ein offenes Buch. Heute Morgen war sie extrem aufgeregt und sie verschwand trotz ihres Heißhungers verdächtig schnell. Wahrscheinlich war sie heute schon in der Bibliothek und wurde auch fündig und sie hatte sich nach dem Unterricht in irgendeine Ecke zum Lesen verzogen. Und wie ich Madeleine kenne, wird das der Lernraum im ersten Stockwerk sein!