Kapitel 11-Kloë

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Ich war betrunken und zu faul mich auf mein Zimmer zu schleichen.
3:00 Uhr morgens, während Maddy mit Raphael im Schrank war. Alle sahen schon gespannt auf den Timer, der noch zwei Minuten anzeigte. Es tönten immer wieder rumpelnde Geräusche aus dem Schrank und ich würde nur zu gerne wissen, was darin vorging!
Ich und meine Neugier...

Der Wecker klingelte und Brittany öffnete die Schranktür.
Raphael fiel rückwärts heraus, hielt aber Maddy, die seelenruhig, in fester Umarmung, stark an seinen Oberkörper gepresst, schlief.
Maddy, Maddy, Maddy! Sie hätte die Intiative ergreifen sollen, auch wenn er vermutlich schwul war!
Dafür waren die Partys von Britt immer wie geschaffen!

Ich näherte mich den Beiden und gab Raphael meine Schlüsselkarte.
Maddy hatte nichts mehr auf einer Party zu suchen. Ich hatte gesehen, wie sie die vielen Cola-Vodka-Becher leerte und es war ein Wunder, dass sie überhaupt noch gerade stehen konnte!
Ich selbst hatte auch einige Drinks, aber ich war inmernoch zu faul um auf mein Zimmer zu gehen, also blieb ich.

Raphael nahm Madeleine im Brautstyle und erst jetzt bemerkte ich, wie stark er doch war. Schließlich war Madeleine kein Kleinkind mehr und wog nicht nur 20kg.
Er zog ab und alles, was die letzten Minuten so spannend wirkte, ging. Ich zupfte an meiner rabenschwarzen Hot Pant. Mein cremefarbenes Top dazu nervte genauso. Ich war kein Freund kurzer Hosen oder ärmelloser Oberteile.

Erschöpft ließ ich mich auf den Hocker an der Bar fallen, auf dem ich die letzten Stunden verweilte. Da Maddy wegen einer unvorhersehbaren Schicksalswendung nicht mehr ziehen konnte, übernahm Brittany persönlich die Losung. "Aron und Kloë", rief sie in den Raum hinein und ich wartete darauf, dass sich die beiden Genannten erhoben.
Ich brauchte einige Sekunden um zu kapieren, dass ich Kloë war. Das waren die Drinks, die man doch dezent merkte.
Ich steuerte auf den Schrank zu und schlüpfte hinein, hinter mir auch noch Aron.
Der Schrank ging zu und ich hatte noch nie solche Angst vor sieben verdammte Minuten. Ich wusste schon immer, dass Aron ein Auge auf mich geworfen hatte, an Helloween sogar wortwörtlich, aber jetzt mit ihm in einen Raum gesperrt worden zu sein und keinen Ausweg zu wissen, war grauenhaft. Arons Liebe war auch keine normale! Es war zu bezweifeln, dass er überhaupt normal war!
Er war stalkermäßig, hing an mir wie eine Klette und brach nachts manchmal in mein Zimmer ein und fotografierte mich!
Was passierte dann wohl hier?

Aron machte einen Satz auf mich zu und drängte mich in die hinterste Ecke des Schrankes, sodass er ein spärliches Geräusch von sich gab. Ich quiekte leise und versuchte ihn mit meinen Füßen wegzutreten. Deswegen hätte ich High Heels anziehen sollen, aber meine Wenigkeit war mal wieder so schlau und tendierte zu Flip Flops!

Mein Fuß traf ihn im Gesicht, aber er drehte seinen Kopf nur zur Seite und fuhr mit seinen Aktivitäten fort. Als er mit seinen Händen unter mein Top griff, war er mir, meiner Meinung nach, zu nah, aber man wusste nie. Manche Mädchen mochten das!
"Aron! Wasss machssss duu?", lallte ich doch ein wenig angetrunken. Er versuchte sein Glück erneut und zischte: "Lass mich Kloë! Du solltest wissen, dass ich seit der Middleschool in dich verliebt bin!"
Aron wollte seine Lippen auf meine pressen. Mit voller Wucht stieß ich ihn von mir. Die Schranktür sprang wegen der Erschütterung auf und Aron fiel aus dem Schrank. Er lag zusammengekauert auf dem Boden. Umringt von Mitschülern schmiss ich mich auf das Häufchen Elend und packte ihm am Kragen.
Ein 'uuuuuuh' machte die Runde.

"Kein solcher Depp wie Aron, wie heißt du noch mal?", fing ich an zu brabbeln- erstaunlicherweise in einer realtiv guten Aussprache. Er egänzte: "Moise!"
"Genau... Kein solcher Depp wie Aron Moise klaut meinen ersten Kuss!"
Verwirrt schaute er mich an. "Erster?", fragte er verwirrt. "Hattest du nicht schon deinen ersten Kuss?"
Augenverrollend schüttelte ich ihn.
"Genau genommen schon, aber meinen ersten Kuss hatte ich mit Simon und das wiLL ICH NICHT! Also versau du mir nicht meinen zweiten ersten Kuss!", motzte ich den Tränen nahe.
Völlig überrascht starrte Aron mich einfach nur an, genau wie alle Anderen. Ich stieß ihn von mir und trampelte schwerfüßig vor die Tür. Ich versuchte nicht mal leise zu laufen.
"077780...", murmelte ich benommen die Handynummer von Simon. Als es endlich piepste, hielt ich das Handy an mein Ohr. Simon mit verschlafener Stimme ging ran und sofort brüllte ich: "Simon du Arsch!"
Mittlerweile war ich vor dem Lehrerhaus angekommen, aber ich brüllte immernoch duch die Gegend. "Wieso hast du mich verlassen, Simon? Bin ich so hässlich? Bin ich arrogant? Aber nun bist du fort und ich muss weiterleben. Lebe wohl!"
Man hörte Lachen durch das Handy.
"Man, redest du geschwollen! Hast du getrunken, Kloë?", lachte er heiter. Ich nahm das Handy von meinem Ohr und und schrie so laut ich kann: "Sprich meinen Namen nie wieder aus du Drecksack!"

Ich hob das Telefon wieder ans Ohr und man hörte nurnoch ein leises 'wir reden in ein paar Stunden noch mal darüber'. Damit legte er auf und ließ mich in der Dunkelheit allein.
"Du mieses, kleines Stück Dreck!", fauchte ich wütend und stampfte weiter durch den Rasen, bis ich weißen Rauch sah. "Wer war das?", fragte eine nervige Stimme, die ich irgendwoher kannte. Vor mir saß der Referendar Becky!
"Simon der Schwachkopf!"
"Willst du reden bevor ich die Nachsitzen aufbrumme?", fragte er gespielt freundlich. Schmollend nickte ich. "Darfst du aber nicht!", hauchte er schadenfroh.

Dieser Penner!

"Eine Stunde Nachsitzen, morgen! Und. Urgh! Ist das Alkohol?" Becky schnüffelte am mir und verzog übertrieben das Gesicht. " Und eine Woche Gartenstrafe!", verlängerte er die Höllenzeit.
Die Gartenstrafe war die schlimmste Strafe, die man bekommen konnte! Man musste jeden Tag um 4Uhr aufstehen und danach ein 100 Meter langes und 30 Meter breites Beet umgraben, was bis zum Frühstück und manchmal länger dauerte! Und das Schlimmste war der Betreuer! In diesem Jahr war es Becky höchstpersönlich!

Ich wollte meinem Entsetzen gerade Ausdruck verleihen, als mir Becky einen Schwall Rauch ins Gesicht hauchte. Ich röchelte wie ein erstickendes Huhn.
Ungläubig starrte ich auf die noch fast vollständig erhaltene Zigarette in seiner Hand. "Wie viele Zigaretten rauchen sie pro Tag?", fragte ich heimtückisch. Wenn ich sowieso schon die Gartenstrafe hatte, dann konnte ich jetzt auch meine Meinung trellern! "Circa sieben pro Tag, wieso?", antwortete er langsam und zickig knurrte ich: "Dann rauchen sie 10 mehr pro Tag, vielleicht bringt es sie dann früher um!"
Ein bizarres Grinsen saß auf meinem Gesicht fest.
Für eine betrunkene, weibliche Person konnte ich ganz schön auspacken! Respekt an mich selbst!
Sein Blick verdunkelte sich schlagartig. "Bis am Montag um 4:30 Uhr auf dem Beet!", sang er mit zusammengekniffenen Augen und ich wusste genau, dass ich meine Grenze überschritten hatte, sehr weit überschritten! Aber es war mir egal!

Irgendwann würde er dann an seinem Rauch ersticken und ich fieberte schon daraufhin! Hoffentlich geschah das bald!
Ich warf ihm einen letzten vernichtenden Blick zu und torkelte dann in Richtung des dritten Hauses. Glücklicherweise schaffte ich es durch das Fenster an der Feuertreppe und die Tür von Maddy stand offen. Raphael hatte sie wahrscheinlich mit der Gemeinschaftszimmer-Schlüsselkarte, die ich ihm gegeben hatte, geöffnet und nicht mehr geschlossen.
Müde ging ich durch die Tür an Maddys Bett vorbei zum Bad, dich bevor ich es erreichte, stoppte ich aprupt.
Maddy lag Arm in Arm mit Raphael auf dem Bett und atmete gleichmäßig. Raphael war auch am Schlafen. Ihre Köpfe waren zueinander gerichtet und sie waren sich gefährlich nah.
Maddy hatte auf indirekte Weise die Intiative ergriffen!
Hämisch grinste ich und schoss mit meinem Handy ein Foto.
"Es tut mir leid, Maddy, aber wenn ich das jetzt nicht tue, gibt es nichts, was dich mit ihm verbindet und ich will bloß das Beste für dich!", lachte ich. Mein Daumen flog über den Touchscreen und innerhalb von Sekunden war das Bild auf www.raphaelmeinschatz-ily.net veröffentlicht, direkt unter dem Video von der Party, wo sie mit ihm tanzt. Sie würde die meistgehasste Person der Schule werden, nach Emily natürlich, die auf der Black List von Brittany stand und somit der Feind von fast der gesamten Schule war.

Ich setzte mich ins Badezimmer und bemerkte nicht, wie ich in meine Traumwelt abdriftete. Gegen 5 Uhr erwachte ich schlagartig. Maddy schrie.
Ich sprintete aus dem Bad und sah eine verschreckte Madeleine, die mit einer Schere auf Raphael zielte, der blinzelnd auf dem Bett lag.
"Kloë!" Maddys Stimme bebte.

"Was ist auf der Party passiert?"

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Hallo! Ich bin es mal wieder. Wegen eines Englandaufenthaltes konnte weder MissionLove789 noch ich ein Kapitel hochladen. Dafür heute!

Bye bye
L

PS: Das Bild zeigt Beckleburg die Gurke...

McFlurry-Sweeter than ice creamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt