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Da war nichts, was in meinem Kopf war. Immernoch. Ich versuchte mich immer an die Nacht auf der Party zu erinnern. Ich wusste, dass ich an dem Securitymann vorbeigelaufen war, mich zu Kloë setzte und mehrere Getränke trank. Ich hatte Cola bestellt und Cola-Vodka bekommen- mies gelaufen!
Ich hatte getanzt und ab da begann der Filmriss! Nichts war da! Nur ein schwarzes Loch...
Kloë hatte mir erzählt, dass ich die Namen für Seven Minutes In Heaven ziehen musste und ich schließlich selbst mit Raphael in den Schrank musste. Sie meinte, dass Raphael mich ins Bett getragen hatte und dann selbst eingeschlafen war.
Keine Erinnerungen zu haben, war schrecklich!Seufzend schaute ich auf meine Handyuhr. 5:57 Uhr. Ich hatte nicht geschlafen. Mal wieder. Erst von der Party auf einen Tag zuvor hatte ich wenig Schlaf abbekommen und jetzt hatte ich auf Grund meines Gedächtnisverlustes wieder keinen Schlaf bekommen.
Ich musste nicht mal in den Spiegel sehen, un zu wissen, dass ich Augenringe hatte.Mein Wecker klingelte sowieso in drei Minuten, also schleppte ich mich aus dem wirklich ungemütlichen Bett und leistete meinem Kleiderschrank Gesellschaft. Heute war Cityday. Cityday fand einmal im Monat statt. Da wir Internatschüler einen Vertrag unterzeichneten, der uns verbot das Schulgelände zu verlassen, bekamen wir wenig Abwechslung und so stellte die Schule einmal pro Monat einen Tag zur Verfügung, in der alle Schüler in eine Stadt gehen. Ironischerweise ist die Stadt immer London und glücklicherweise waren Schuluniformen an dem Tag keine Pflicht.
Da London schon eine Strecke war, flogen wir hin und nachts wieder zurück. Natürlich mit einem Privatflugzeug der Schule!
Müde nahm ich ein weißes Kleid aus dem Schrank, das gerade das nötigste bedeckte. Ich zog mir eine komplett weiße Collegejacke über und schlüpfte in die schwarzen Overknees. Gerade wollte ich mein rosarotes Handy ergreifen um mich auf den Weg zum Frühstück zu begeben, als es los ging. "I wanna big house, big cars and big rings, but actually I don't have any big dreams!", rappte Yoongi. Im Takt bewegte ich mich mit, obwohl ich eher aussah wie eine zerfahrene Kröte, die versucht sich zu bewegen. Nach zehn Sekunden des Tanzes nahm ich den Anruf an. "Hallo, hier spricht die Mailbox von Madeleine Collins. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton. Biiiieeep!", krächzte ich spaßhalber mit verstellter Stimme ins Telefon. "Hallo, hier spricht Hodge", tönte es aus dem Handy. "Da du nicht ans Telefon gehst, schläfst du wahrscheinlich noch, aber ruf mich zurück. Eomma hat ein riesen Problem und anscheinend bin ich zu doof sie anzuleiten! Dann: Bye bye!"
Damit legte er auf. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Dachte er wirklich, dass er auf meine Mailbox gesprochen hatte? Eomma hatte ein Problem, ich musste zurückrufen. Genervt tippte ich die Nummer ein und wartete auf das Tuten. "Hallo?" Die bekannte Stimme meiner Eomma erklang. "Eomma? Ich hab gehört, du hast ein Problem?", hakte ich nach.
"Ja!", rief sie entrüstet. "Wie ist denn das Passwort für dein Zimmer?" Genervt schnaufte ich und legte ohne Antwort auf. Ich sagte ihr ganz sicher nicht das Passwort für MEIN Zimmer! Dabei war es gar nicht so schwer, wenn man mich kannte. Josh zum Beispiel, obwohl er mich eigentlich ganz gut mittlerweile kannte, konnte es nicht lösen. Es gab etwas, was ich ihm noch nicht erzählt hatte.
Ich war leidenschaftliches Kpop-Fangirl. Ich hatte T-Shirts, Pullover, Schuhe und CDs von BTS und Exo, B-TOB, Got7, Seventeen, Super Junior und so suchtete ich. Außerdem plante ich in London in einen Kpop-Laden zu gehen! Leider lag der Laden in der Saint-Giles-High-Street und ich hatte keinen blassen Schimmer wo diese lag!
Zurück zu meinem Passwort! Mein Passwort war einfach der richtige Name meines Bias in BTS. Einfach, nicht? Man musste einen nur kennen!Ich machte mich zum zweiten Mal auf den Weg zum Frühstück und war froh, dass ich es ohne weitere Unterbrechungen erreichte. Ohne auf andere Personen zu achten, verschlang ich mein Müsli und machte mich mit meiner Handtasche auf zum Privatjet nach London auf dem Dach des Privatinternates.
Nach circa 20 Minuten erreichten wir auch schon London wegen der Durchschnittsgeschwindigkeit des Jets von sage und schreibe 900 Kilometern pro Stunde. Wie jeden Monat durften wir Gruppen bilden, die mindestens drei Mitglieder haben sollten, und 'alleine' shoppen gehen. Beziehungsweise ohne Lehrer, da wir in Gruppen waren. Die einzige Bedingung war, dass wir um 6pm an Cleopatras Needle sein sollten.
Ich schloss mich mit Kloë, Emily, Molly (eine aus dem Schülerrat, dem Emily beiwohnte) und Brittany (auf Kloës Wunsch) zusammen.Alle waren mit meinem Vorschlag einverstanden durch Chinatown zum Kpop-Laden zu laufen.
Es war etwa 10 Uhr als wir losliefen und etwa 10:30 Uhr als wir einen kleinen Teil Chinatowns fanden. Weit konnte es nicht mehr sein. Mein Navi leitete uns an, aber er funktionierte lustigerweise nicht so gut. "Ziel erreicht!", brummte der Navi, als wir irgendwo in der Saint-Giles-High-Street standen. Der Shop war nicht in Sicht. Die nächste Stunde konnte man sich bildlich vorstellen. Wir fünf stolperten durch hunderte Gassen, verirrten uns regelmäßig und den Landen fanden wir trotzdem nicht. Um halb 12 gaben wir auf, wenn auch unfreiwillig!
Wir zogen weiter über ein Hardrock-Café, in dem wir alle uns den selben grauen Pullover kauften, bis zur Oxford-Street und einer ihrer Luxusseitenstraßen. Gucci, Chanel, Louis Vuitton, ein Traum. Auch wenn dort märchenhaft alle Läden, in denen ich etwas kaufen wollte, standen- ich hatte schlechte Laune und anstatt fröhlich shoppen zu gehen, frustshoppte ich und ließ meine grausam schreckliche Laune an allen anderen mir zur Verfügung stehenden Personen aus.
"Aber das war der einzihe gescheite hier!", quängelte ich zu Molly, die angestrengt eine Lösung für mich suchte.Mit fünf riesigen Tüten hielt ich an. Alle wollten in den Disney-Shop. Ich brauchte allerdings frische Luft und so blieb ich vor der Tür. Ich konnte nicht stehen bleiben und ich begann zu laufen. Ohrenstöpsel steckte ich in mein Ohr und ich wurde von meiner Lieblings-Boy-Group zugedröhnt.
Nach einiger Zeit wollte ich wieder hinter mich schauen und die Disneyaufschrift sehen, aber da ich zum einen gelaufen war und zum anderen nicht wusste wohin, sah ich bloß grünes Feld. Meilenweites grünes Feld. Ich checkte die Uhr. 3pm. "Schande!", fluchte ich.
Das Einzige was ich sah, war Grün bis an den Horizont und eine verlassene Haltestelle in mitten dieses Grüns.
Genervt trampelte ich zu der dachlosen Haltestelle. Schlimmer konnte es nicht werden! Ich war doch nicht eben mal vo der Oxfordstreet bis Greenwich gelaufen, oder doch? Als ich gerade dachte mein Leben hätte den Tiefpunkt erreicht, spürte ich leichte Regentropfen auf der Haut.
"Gott, meinst du das ernst?", rief ich in den Himmel und versuchte vergeblich Schutz unter der Haltestellenstange zu finden. Nach und nach schüttete es immer heftiger und binnen weniger Sekunden war ich völlig durchnässt.
"Was ist das für ein Mist?!", fluchte ich. "Will die Welt mich verarschen?"
Regentropfen verfingen sich in meinen Wimpern als ich zitternd auf den Fahrplan starrte. Wütend schrie ich: "Wie zum Henker soll ich hier eine halbe Stunde überleben??!"
Bevor ich weiter das unschuldige Schild anschreien konnte, legte mir jemand eine Jacke über die Schultern und trat mit einem Schirm neben mich. "Was soll das Raphael?!", fauchte ich wie eine schreckhafte Ziege. Er lachte heiser und grinste: "Tja, ich war in der Gegend und dachte mir, dass ich das arme Lamm nicht im Regen stehen lassen kann, aber wenn du weiter zitternd im Regen stehen willst, dann bitte! Es steht dir frei mir meine Jacke zurückzugeben und zwei Meter zur Seite zu gehen! Da ich aber davon ausgehe, dass du bleiben willst, reg dich ab und lass die dumme Gans im Garten!"
Hatte er mich gerade indirekt dumme Gans genannt? Mir lagen die bissigen Worte auf der Zunge, aber weil seine Jacke gerade eine tröstende Wärme in dieser trostlosen Situation bot, schluckte ich alles runter und stand schmollend und schweigend neben dem Blödmann."Haha, du armes Schwein!", lachte meine beste Freundin als ich ihr den Raphael-Vorfall erzählte. Mein Monolog triefte vor Theatralik und verwandelte sich gegen Ende zu einer schmollenden Miene. "Kloë! Beim Sonntagsclub war er einigermaßen nett, aber wieso ist er jetzt so ein Wiederling? Wie kann so ein toller Mensch wie Josh sein Zwilling sein? Hilfe!" Meine Stimme bebte.
Wie konnten zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, so gleich sein?
"Kannst du jetzt endlich mal deinen Mühlestein bewegen?", knurrte Kloë genervt von mir.
Ich lachte."Stein oder nicht Stein, das ist hier die Frage!"
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McFlurry-Sweeter than ice cream
Teen Fiction"You can close your eyes if you don't want to see something, but you can't close your heart if you don't want to feel something"-Johnny Depp Kloë, Emily, Madeleine und Brittany sind Schülerinnen an einer berühmten Eliteschule, doch das Leben mag nic...